Einfach-machen-lassen will Lieferung und Service aus einer Hand anbieten.

von Matthias Hell am 05.August 2014 in Local Heroes
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meinestadt.de, der Reichweitenführer für lokale und regionale Informationen in Deutschland, präsentiert die Rubik LOCAL HEROES.
Für Unternehmen, die lokal online oder mobil werben wollen, bietet der Spezialist für regionales Online-Marketing vielseitige regionale Werbeformen. Als führender Anbieter für die lokale Stellensuche ist der Stellenmarkt mit den aktivsten Nutzern für jede der über 11.000 Städte und Gemeinden in Deutschland verfügbar.

Mit einem Netzwerk von deutschlandweit 1.000 Servicepartner bietet Einfach-machen-lassen flächendeckend Dienstleistungen in den Bereichen Computer, IT und TV an. Das partnerschaftlich ausgerichtete Geschäftsmodell des Unternehmens ermöglicht es zum einen Online-Händlern, auch vor Ort Präsenz zu zeigen. Auf der anderen Seite bietet die Teilnahme am Service-Netzwerk von Einfach-machen-lassen lokalen Dienstleistern die Möglichkeit, über das Netz zusätzliche Aufträge zu generieren. Künftig will das in Berlin ansässige Startup nicht nur sein Dienstleistungsportfolio über den Technikbereich hinaus erweitern, sondern neben Services auch Logistikleistungen anbieten, wie Gründer und Geschäftsführer Alexander Keck im Local Heroes Sommer-Update berichtet:

Alexander Keck gründete Einfach-machen-lassen im Mahr 2010

Alexander Keck gründete Einfach-machen-lassen im Mahr 2010

Location Insider: Seit der Local-Heroes-Buchveröffentlichung Mitte 2013 hat Einfach-machen-lassen sein Netzwerk noch einmal um rund 200 Servicepartner ausgebaut. Ging es dabei einfach noch einmal um eine bessere räumliche Abdeckung oder habt Ihr auch das Spektrum der angebotenen Services erweitert?

Alexander Keck: Wir haben neue Servicepartner insbesondere im ländlichen Bereich neu aufgenommen. Unser Anspruch ist es, auch im ländlichen Bereich ein engmaschiges Servicenetz zu haben, um hohe Servicelevels bei gleichzeitig geringen Fahrtkostenanteilen zu erreichen. Derzeit können wir sagen, dass über 80 Prozent der Bevölkerung weniger als 10 Kilometern Entfernung zu unserem nächsten Servicepartner hat.

Das Serviceportfolio haben wir im Bereich Unterhaltungselektronik vertieft und bieten seit kurzem auch Installations- und Montageservices für BOSE Lifestyle Home Entertainment Systeme. Zum Jahresende starten wir unseren Wandmontage-Service für TV-Geräte zwischen 75 und 85 Zoll. Die werden im Drei- und Vier-Mann-Handling ausgeliefert und montiert.

2015 wollen wir dann erstmals mit Serviceleistungen außerhalb von IT und Unterhaltungselektronik starten und auch Aufbau- und Montageleistungen für Kleinmöbel und Wohnaccessoires anbieten. Dafür werden wir eine komplett neue Servicenetzstruktur mit lokalen Handwerkspartnern aufbauen.

Location Insider: Neben Endkunden-Services adressiert Ihr auf Eurer Webseite mittlerweile auch explizit Geschäftskunden u.a. im Bereich Server & IT-Infrastruktur. Von einfachen Einrichtungs-/Installationsservices rückt Einfach-machen-lassen damit in Systemhaus-Gefilde vor. Geht das so einfach?

Alexander Keck: Unsere Servicepartner im IT-Bereich sind überwiegend kleinere EDV-Systemhäuser. Auch wir kommen ursprünglich aus diesem Bereich. Unsere Infrastruktur ist sehr gut für Roll-outs mit vielen Standorten geeignet. Dennoch liegt unser Hauptfocus auf den Konsumentenbereich, da hier die Servicelücke am größten ist.

Neben der direkten Endkundenansprache setzt Einfach-machen-lassen inzwischen vermehrt auf Kooperationspartner

Neben der direkten Endkundenansprache setzt Einfach-machen-lassen inzwischen vermehrt auf Kooperationspartner

Location Insider: Über Eure Homepage sind heute keine Servicepakete mehr buchbar, interessierte Webseite-Besucher werden stattdessen auf eine Kontakt-Hotline verwiesen. Setzt Einfach-machen-lassen inzwischen hauptsächlich auf den Vertrieb über Kooperationspartner?

Alexander Keck: In der Tat vertreiben wir die Services vor allem über Kooperationspartner, in erster Linie Onlinehändler. Hier sehen wir den größten Hebel, da wir es Onlinehändlern ermöglich, ihren Kunden Installationsservices anzubieten und Konsumenten die Services direkt mit Produkt, zum Beispiel dem TV-Gerät, beim Onlinehändler mitbuchen kann.

Zusätzlich bieten wir die Services auch auf unserer eigenen Plattform an. Hierfür stellen wir die Konsumentenwebseite gerade um, um spezifischer auf die Kundenbedürfnisse eingehen zu können.

Location Insider: Wie entwickelt sich die Kooperation mit Online-Händlern? Gib es hier neben Cyberport und Notebooksbilliger.de bereits weitere Partner?

Alexander Keck: Wir arbeiten seit Anfang 2014 auch mit Comtech zusammen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Installationsservices online für Elektronik-Händler und auch für Konsumenten ein völlig neues Thema sind. Die Konsumenten müssen erst lernen, dass sie die Wandmontage des TV-Gerätes jetzt auch beim Onlinehändler mitbuchen können. Die Onlinehändler können davon insbesondere dann profitieren, wenn die Konsumenten das schon während der Produktrecherche erfahren. Derzeit ist es überwiegend noch so, dass jemand, der einen professionellen Installationsservice wünscht, denkt, er bekäme diesen nur im stationären Fachhandel. Das zu ändern ist eine große Kommunikationsaufgabe, die wir zusammen mit unseren Handelspartnern angehen. Hier stehen wir noch ziemlich am Anfang der Entwicklung.

Location Insider: Einfach-machen-lassen ist seit einigen Monaten auch bei Amazon vertreten. Welche Erfahrungen habt Ihr bisher mit Amazon gemacht und wie soll es mit der Zusammenarbeit mit Amazon weitergehen?

Alexander Keck: Wir hatten mit Amazon eine sehr erfolgreiche Testphase. Die Integration ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Die Servicepakete sollen auf den Produktdetailseiten der entsprechenden Technikprodukte besser sichtbar sein. Amazon denkt sehr stark vom Kunden her und sieht daher einen großen Bedarf nach Installationsservices. Auch ist Amazon ein starker Partner, das Serviceangebot im Onlinehandel bekannt zu machen.

Location Insider: Die Online-Vermarktung von Services erreichte Mitte 2013 in der Elektronik-Branche gefühlt ihren Höhepunkt. Inzwischen haben einige Anbieter – zum Beispiel EP mit der Schließung von Plusanschluss.de – hier schon wieder den Rückzug angetreten. Wie nachhaltig ist das Geschäftsmodell aus Eurer Sicht?

Alexander Keck: Aus unserer Sicht gibt es einen Bedarf, Serviceleistungen zum Festpreis direkt online buchen zu können und dann einen schnellen Termin und hochwertige Serviceleistung zu erhalten. Plusanschluss hat das nicht optimal umgesetzt und ist letztlich der Umstrukturierung bei EP zum Opfer gefallen. Euronics macht das mit dem Geräteanschluss-Service schon deutlich besser. Im Gegensatz zu Plusanschluss von EP und dem Geräteanschlusservice von Euronics vermitteln wir die Aufträge nicht, sondern der Kunde beauftragt Einfach-machen-lassen und wir beauftragen unseren Servicepartner vor Ort. Der Kunde will nicht zwischen verschiedenen Dienstleistern auswählen müssen, weil er in der Regel nicht einschätzen kann, wer am geeignetsten ist. Vertragspartner des Kunden ist Einfach-machen-lassen und wir kümmern uns um eine professionelle Serviceleistung. Gleichzeitig bürgen wir für die Qualität mit einer Geld-zurück-Garantie bei Unzufriedenheit.

"Weniger Wüste, mehr Service" lautet das Motto der von Einfach-machen-lassen mitgegründeten Deutschen Service Allianz

„Weniger Wüste, mehr Service“ lautet das Motto der von Einfach-machen-lassen mitgegründeten Deutschen Service Allianz

Location Insider: Ihr wurdet Anfang 2014 mit dem Zukunftspreis des bevh ausgezeichnet, was Eure Resonanz in Fach- und Medienkreisen noch einmal erhöhte. Wie werdet Ihr vom Investorenumfeld wahrgenommen?

Alexander Keck: Die Kür zum Rising Star durch den bevh hat geholfen, unser Thema Vor-Ort-Service in Fachkreisen bekannter zu machen. Der bevh hat vor allem auch unsere Servicepläne für die letzte Meile im E-Commerce prämiert. Wir arbeiten momentan daran, unsere Serviceleistung besser mit der Lieferung zu verknüpfen. Wir wollen den Onlinehändlern unseren Service als Lieferoption anbieten. Zusätzlich zu Same-Day- und Standard-Lieferung gibt es dann auch die Premium-Lieferung mit Installationsservice. Die Produkte werden dann zu unserem Servicepartner vor Ort geschickt, der mit dem Kunden einen Termin für Auslieferung und Installation vornimmt. Das ist insbesondere für den Paketbereich vollkommen neu. Wir wollen 2015 auch mit Serviceleistungen im Bereich Kleinmöbel und Wohn-Accessoires starten. Dann soll der Konsument im Onlineshop eine hochwertige Esszimmerleuchte mit Montageservice bestellen können und dann kommt zum vereinbarten Termin unser Handwerkspartner vor Ort mit Leiter, Bohrmaschine und Paket, bringt die Leuchte an und es funktioniert einfach. Denn jeder Kunde, der keine Zeit oder keine Lust für die Installation hat, steht vor der Frage, wer das denn machen soll. Wenn Onlinehändler diese Frage beantworten und ein Komplett-Paket aus Produkt und Service anbieten können, reduzieren sie die Kaufbarriere und auch Retouren enorm.

Location Insider: Einfach-machen-lassen zählt zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Service Allianz. Kannst Du etwas ausführlicher erklären, was es mit diesem Zusammenschluss auf sich hat?

Alexander Keck: Die Deutsche Service Allianz ist ein Zusammenschluss von vier Unternehmen, die Best-in-Class-Lösungen für verschiedene Servicebereiche anbieten. Das Ziel der Service Allianz ist es, Ansprechpartner für Unternehmen zu sein, die ihren Kundenservice verbessern wollen. Gleichzeitig es der Anspruch, dass die Servicelösungen der Mitgliedsunternehmen untereinander kompatibel sind, einfach verknüpft und modular zusammengestellt werden können. Die Gründungsunternehmen der Deutschen Service Allianz sind OMQ aus Berlin mit einer Softwarelösung für schnelleren Kundensupport, Uservoice aus Köln, die eine Online-Chat-Lösung für Shopbetreiber bieten, Dozeo aus Stuttgart mit einer Live-Videoberatung für Onlineshops und eben Einfach-machen-lassen mit unserem bundesweiten Vor-Ort-Service.

„Neue Helden braucht der Handel“, so lautet das Motto unserer Artikelserie Local Heroes. Folgerichtig geht es uns mit den Beiträgen der Rubrik nicht darum, x-beliebige Fallbeispiele aneinanderzureihen, sondern ein Bewusstsein zu schaffen für den Handel der Zukunft, der auf ganz selbstverständliche Weise die Grenzen von Online und Offline überschreitet. Deshalb begleitet Location Insider auch nach der Erstveröffentlichung kontinuierlich den weiteren Werdegang der jeweiligen Unternehmen. Die ereignisarmeren Sommerwochen wollen wir nutzen, um ab sofort im Rahmen einer Interview-Serie einen tiefergehenden Blick auf die Entwicklung besonders spannender „Local Heroes“ zu werfen.


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