Handel im Wandel: Durch die Woche mit Sebastian Labud von eismann.

von Kay Ulrike Treiß am 28.Juni 2017 in Fragebögen

„Die Menschen werden in Zukunft nur noch dorthin gehen, wo sie sich verstanden und abgeholt fühlen“, sagt Sebastian Labud, Digitalchef von eismann. Der in Mettmann ansässige Direktvertrieb für Eis und Tiefkühlkost möchte mit der neu geschaffenen Position das Unternehmen neu ausrichten. Kunden können online oder über Katalog bei eismann bestellen. Aktuell arbeiten für den Tiefkühl-Spezialisten in Deutschland etwa 1.100 selbstständige Handelsvertreter, die rund eine Million Haushalte beliefern. Labud ist E-Commerce-Experte: Bereits 2005 gründete er seine eigene Firma Tredex, ein auf E-Commerce spezialisierter Dienstleister, an dem sich einige Jahre später der Sportartikel-Händler Runners Point beteiligt hatte. Dort war Labud ab 2009 als CEO für das Online-Geschäft verantwortlich. 2013 stieg dann der internationale Schuh-Spezialist Footlocker bei Runners Point ein, so dass Labud anschließend bei Footlocker als Managing Director und Director E-Commerce die Geschäfte leitete. Im Händler-Fragebogen von Location Insider outet sich Sebastian Labud als Fan von Tante Emma und verrät, wann er „tatsächlich ein ausgeprägter Online-Käufer“ ist.

Location Insider: Wie würden Sie die momentane Situation des stationären Handels in einem Satz beschreiben?

Sebastian Labud: Insgesamt zeigt sich im Handel die Herausforderung, auf die Veränderung der gängigen Verhaltensmuster mancher Kundengruppen zu reagieren, die volle Flexibilität in der Wahl des Kanals bei größtmöglichem Service und bester Qualität wünschen.

Location Insider: Welcher Tag der vergangenen Woche war der Beste aus Händlerperspektive und warum?

Sebastian Labud: In der vergangenen Woche war besonders das tolle Sommerwetter erfreulich, da wir dann auch besonders viel unserer riesigen Auswahl an Premiumeis und Grillfleisch verkaufen konnten.

Location Insider: Worüber haben Sie sich diese Woche besonders beim Einkaufen im Laden gefreut?

Sebastian Labud: Die Verkostungsmöglichkeit neuer Produkte ist für mich immer etwas Positives.

Location Insider: Und worüber haben Sie sich geärgert?

Sebastian Labud: Ich habe mich an Vieles bereits so gewöhnt, dass mich nichts mehr wirklich ärgert. Aber grundsätzlich lange Warteschlangen.

Location Insider: Mit wem wollen Sie nie an der Kasse stehen, wenn Sie Unterwäsche kaufen? Oder kaufen Sie diese deshalb nur online?

Sebastian Labud: Ich bin tatsächlich ein ausgeprägter Online-Käufer. Mir fällt aber auch kein Grund ein, warum ich mit irgend jemandem nicht an der Kasse stehen wollte. Ich kaufe recht konservative Unterwäsche.

Location Insider: Tante Emma oder Supermarkt?

Sebastian Labud: Tante Emma mit eigenem Internetshop. Ich könnte dann sowohl den persönlichen Kontakt zu Emma nutzen, um Neuigkeiten aus der Gegend zu erfahren, als auch die Freiheit einer Onlinebestellung zwischendurch nutzen.

Location Insider: Welche Schlagzeile wollen Sie auf keinen Fall über sich im „Handelsblatt“ lesen?

Sebastian Labud: Labud verpasst Chance der Digitalisierung.

Location Insider: Nehmen wir an, Sie hätten einen Wunsch frei: Wie sähe der stationäre Handel in fünf Jahren aus, wenn Sie es sich aussuchen könnten?

Sebastian Labud: Mein Wunsch wäre, dass der Handel flexibler wird. Vorausschauender Service könnte dann auch im Laden bereits die richtigen Produkte und Leistungen bereitstellen. Hier kann auch der stationäre Handel vom Internethandel lernen. Die Menschen werden in Zukunft nur noch dorthin gehen, wo sie sich verstanden und abgeholt fühlen. Das sollte man als Händler in fünf Jahren umgesetzt bekommen.

Lesen Sie auch die vorherigen Fragebögen unserer Serie “Durch die Woche mit…”.


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