Monsoon setzt kombinierte iPad-Lösung für Beratung und Verkauf ein.

von Matthias Hell am 07.April 2014 in Trends & Analysen

Beratungshilfe, Kundenterminal, Kassensystem – das iPad wird am POS inzwischen für verschiedenste Anwendungszwecke eingesetzt. An der iPad-Vertriebslösung des Anbieters Micros, die der britische Fashion-Retailer Monsoon Accessorize nun einsetzt, überzeugt, dass sie viele dieser Funktionen miteinander verbindet – und damit Mehrwerte für die Kunden schafft.

Der Monsoon Store an der Lonsoner Oxford Street

Der Monsoon Store an der Oxford Street in London

Die Lösung mit dem Namen Monsoon Accessorize Extended (MAX) unterstützt das Verkaufspersonal zunächst beim Kundengespräch. So können Mitarbeiter damit den Kunden das komplette Produktangebot mobil präsentieren und Artikel unternehmensweit lokalisieren: ganz gleich, ob sich diese im Regal, im Filiallager, in einer anderen Filiale oder im Logistikzentrum des Online-Shops befinden. Zudem können die iPads auch im Umkleidebereich eingesetzt werden, wo sie Auskunft geben, ob und gegebenenfalls wo ein Artikel verfügbar ist. Bei Bedarf kann auf bestehende Multi-Channel-Fähigkeiten zurückgegriffen werden, um eine Bestellung für Selbstabholer an eine bestimmte Filiale zu senden oder um im Lager befindliche Waren an eine Wunschadresse zu liefern.

Gleichzeitig ist die iPad-Lösung auch vollständig in das POS-System der Filialen eingebunden, so dass sich die Verkaufstransaktionen direkt am iPad ausführen lassen. Der Checkout wird per Kartenzahlung abgeschlossen. Über MAX getätigte Bestellungen können zudem gemeinsam mit dem Einkauf direkt in der Filiale bezahlt werden.

Für den Kunden bietet sich der Vorteil, dass die iPad-Lösung gleich mehrere Erleichterungen auf einmal bietet: Das Verkaufspersonal kann über die Verfügbarkeit von unterschiedlichen Modellen bzw. Größen informieren; bei Bedarf kann instore und mobil im Onlineshop des Modehändlers bestellt werden; und mit der Bezahlung am iPad lässt sich das Warten in der Kassenschlange vermeiden.

Mode-Retailer hofft auf Mehrumsätze

Die mit dem Einsatz von MAX verbundene Zielsetzung streicht Pete Byrne, IT-Leiter bei Monsoon Accessorize, heraus:

„Bei diesem Projekt geht es darum, das Einkaufserlebnis kanalübergreifend zu personalisieren, indem Informationen besser verbunden werden. Unser Ladenpersonal ist jederzeit über die Verfügbarkeit von Waren im gesamten Unternehmen informiert und kann somit kompetenter auf Kundenfragen antworten. Insgesamt verbessert sich der Kundenservice und es werden Mehrwerte geboten, die zu einer stärkeren Kundenbindung beitragen. Neben der umsatzsteigernden Wirkung fördert das Tool auch die Motivation unserer Mitarbeiter, da jeder getätigte Verkauf der entsprechenden Filiale zugeordnet werden kann.“

Im Rahmen eines Pilotprojekts setzt Monsoon Accessorize die Vertriebsanwendung bereits in einer Londoner Filiale ein und plant im März neun weitere Filialen mit dem neuen Service auszustatten. Anschließend ist ein Rollout in ganz Großbritannien geplant. Die Modekette ist auch in Deutschland mit der Marke Accessorize in vielen großen Städten vertreten. Der 2010 eröffnete Berliner Flagshipstore von Monsoon ist allerdings bereits wieder geschlossen – generell hatte die Modekette zuletzt mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen. Die Verpflichtung des früheren Apple- und Tesco-Managers John Browett soll Monsoon aber – nicht zuletzt mit einem kanalübergreifenden Angebot – wieder auf Kurs bringen.


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