Shopkick gibt in Deutschland auf – Gravis schon nicht mehr als Partner dabei.

von Florian Treiß am 13.Dezember 2016 in Highlight, News

shopkick-media-marktKurzer Atem: Shopkick zieht sich nach Informationen des Fachdienstes Location Insider nach nur zwei Jahren wieder aus Deutschland zurück. Damit verlässt einer der größten Player im Bereich der standortbezogenen Shopping-Apps wieder die Bühne. Trotz mittlerweile 2,8 Mio Nutzern hierzulande und namhaften Partnern wie Saturn, Douglas oder Karstadt glaubt die amerikanische Muttergesellschaft nicht mehr an das Geschäft in Deutschland und wird sich künftig ausschließlich auf ihren Heimatmarkt USA konzentrieren.

Dass die App in Deutschland kein rechter Erfolg geworden ist, zeigt u.a. der Ausstieg des Launch-Partners Gravis, der nach Informationen von Location Insider bereits vor fünf Wochen den Vertrag mit Shopkick beendet hat. Gravis-Geschäftsführer Jan Sperlich sagt gegenüber Location Insider, dass die Frequenz in die eigenen Stores zwar dank Shopkick tatsächlich gestiegen sei. „Mit Shopkick ist es uns allerdings nicht gelungen, unsere Kern-Zielgruppe zu erreichen und wir haben messbar keine Konversion erzielen können. Wir sind abschließend zu der Erkenntnis gelangt, dass die Shopkick-Anreize nicht zur Gravis-Zielgruppe gepasst haben“, so Jan Sperlich.

Shopkick hatte es in Deutschland vom Start weg nicht leicht: Anders als in den USA gibt es hierzulande mit Payback schon seit Jahren ein etabliertes Multipartner-Bonusprogramm, an dem diverse Händler teilnehmen. Zwar konnte Shopkick dank einer massiven TV-Kampagne beim Partner ProSiebenSat.1 gleich kurz nach dem Start massiv App-Downloads generieren und kam rund ein Jahr nach dem Start bereits auf 1,5 Mio Nutzer. Doch im Herbst 2015 verscherzte es sich Shopkick mit einer Guerilla-Aktion mit einigen deutschen Handelsriesen, als es ohne Absprache seine Treuepunkte auch für den Besuch von Edeka, Rewe und Tankstellen vergab, die überhaupt keine Shopkick-Partner waren.

Stefanie Lüdecke von Shopkick beim 18. Mobilisten-Talk in Berlin

Stefanie Lüdecke von Shopkick beim 18. Mobilisten-Talk in Berlin

Ab diesem Zeitpunkt tobte es hinter den Kulissen und der aus den USA entsandte Peter Thulson wurde kurze Zeit später von der deutschen Managerin Stefanie Lüdecke als Deutschlandchefin abgelöst. Unter Lüdecke versuchte Shopkick in Deutschland noch einmal Fuß zu fassen, testete zusätzliche Beacons in den Umkleidekabinen bei Karstadt und vergab Punkte für Kassenzettel-Scans. Anfang Oktober dann Stefanie Lüdeckes wohl größter Erfolg: Sie gewann Thalia als weiteren Partner für Shopkick. Doch das war der US-Muttergesellschaft offenbar nicht genug.

Nachtrag

In einer Blitzumfrage haben wir erste Stimmen zum Rückzug von Shopkick aus Deutschland zusammengetragen: Thalia, erst seit Mitte Oktober Partner von Shopkick, „bedauert sehr, dass unsere Partnerschaft mit Shopkick nur wenige Wochen angedauert hat“, so eine Pressesprecherin. Media-Saturn spricht hingegen von „geringer Relevanz“ und kündigt den Start eines eigenen Loyalty-Programms von Saturn an. Diese und weitere Reaktionen u.a. von Prof. Gerrit Heinemann und den Wettbewerbern Payback, Offerista und Yoints:
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