Smarte Regale und Heatmaps: Microsoft will den stationären Handel smart machen.

von Christian Bach am 24.März 2014 in Trends & Analysen
Microsoft CeBIT 2014 Kay Mantzel

Kay Mantzel, Marketing Manager von Microsoft Deutschland, stellt die zwei Lösungen auf der CeBIT vor.

Microsoft hat auf der CeBIT zwei digitale Lösungen für den Handel vorgestellt: Heatmaps und intelligente Ladenregale. Beide Lösungen werden „als Erweiterung der physischen Abläufe eingesetzt“, so Kay Mantzel, Marketing Manager von Microsoft Deutschland. Die smarten Regale sind für den Einsatz im stationären Handel gedacht, sodass Kunden weiterführende Produktinformationen erhalten sollen, sobald sie Waren aus dem Fach nehmen.

Microsoft nennt diese Lösung Digital Signage, was so viel heißt wie digitale Beschilderung. Dafür werden die Regale durch Kinect-Kameras erfasst, welche von Spielekonsolen bekannt sind. Diese Kameras werden bislang eigentlich zur Gestensteuerung bei Games eingesetzt, erkennen aber in diesem Fall das genaue Regal sowie das Produkt. Monitore zeigen daraufhin weiterführende Informationen zum Produkt an. Händler könnten auf den Bildschirmen aber ebenso verwandte Artikel anbieten, wie es Kunden aus Online-Shops gewohnt sind – nach dem Motto „Wird oft zusammen gekauft“ oder „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch…“. „Das Ganze ist keine fertige Lösung (out-of-the-box), wir zeigen hier mögliche Zukunftsszenarien“, sagt Barbara Steiger, Pressesprecherin für den Geschäftsbereich „Developer“ von Microsoft Deutschland, zum Test auf der CeBIT.

Heatmaps analysieren den Traffic

Microsoft CeBIT 2014 Stand Heatmap

Microsoft-Stand auf der CeBIT mit Heatmaps im Hintergrund.

Heatmaps sind die zweite digitale Lösung im physischen Raum, die Microsoft auf der Computermesse vorgestellt hat. Diese Karten zeigen, wie viele Leute sich wo über einen bestimmten Zeitraum – zum Beispiel Kunden eines stationären Geschäfts – aufhalten. Dafür zeichnen Kameras die Bewegungsmuster der Kunden auf. „Dabei wird nicht der einzelne Mensch gefilmt – das wäre aus ethischen wie Datenschutzgründen nicht erstrebenswert“, hebt Mantzel hervor. Die Kameras erkennen die anonymisierte Aufenthaltsdauer von Körpern in bestimmten Bereichen.

Die gesammelten Daten werden über eine Software aufbereitet. Die Heatmaps zeigen dann beispielsweise besonders hochfrequentierte Regale eines Geschäfts. Diese Verteilungsmuster könnten von Händlern wiederum für die Anordnung der Produkte genutzt werden. Jack Wolfskin testet „aktuell die Funktion der Heat Maps in vereinzelten Stores“, verrät Marvin Troemer, Pressesprecher von Jack Wolfskin. In welchen Filialen die Tests stattfinden, verrät Troemer jedoch nicht. Anwendungsszenarien gibt es viele. „Der Fantasie sind bei solchen Szenarien fast keine Grenzen gesetzt“, so Kay Mantzel von Microsoft.
(per E-Mail), microsoftcebitblog.azurewebsites.netmicrosoft.com


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