Social-Media-Analyse: Werbefoto von H&M löst Shitstorm und Rassismus-Debatte aus.

von Gastautor am 11.Januar 2018 in News, Trends & Analysen

Von Brandwatch-Expertin Michaela Vogl

Diese Woche machte H&M mit einem Werbefoto Schlagzeilen. Das Foto, das auf dem britischen Online-Shop zu sehen war, zeigt einen schwarzen Jungen mit einem Kapuzenpullover mit der Aufschrift „Coolest Monkey in the Jungle.“ In unserer Analyse werfen wir einen Blick auf die Social Media-Gespräche der letzten Tage.

H&M steht wegen der Werbung seit Tagen in der Kritik. Die als rassistisch empfundene Werbung sorgte im deutschen Social Web für viel Buzz. Seit Montag, dem 8. Januar 2018 wurden mehr als 4.300 Tweets, Posts und Artikel zu dem Thema gefunden. Besonders heiß wird das Thema auf Twitter diskutiert: Etwa zwei Drittel der Online-Gespräche stammt von der Plattform.

Neben der Kritik von Online-Nutzern zog der Shitstorm auch Prominente auf den Plan. Der Fußballspieler Kevin-Prince Boateng sagte dazu, dass solche Fehler nicht passieren dürften und auch Boris Becker äußerte sich auf Twitter entsetzt über die Werbeaktion. Der Vorfall hat bereits erste Konsequenzen für H&M. So sank der Aktienkurs diese Woche auf den tiefsten Stand seit neun Jahren und der Musiker The Weeknd beendete aufgrund der Rassismusvorwürfe seine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen.

Am 7. Januar postete Modebloggerin Stephanie Yeboah einen kritischen Tweet zur H&M-Kampagne, der sich schnell verbreitete und mehr als 21.000 Mal geteilt wurde:

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Im deutschsprachigen Social Web wurde die Meldung am nächsten Tag, dem 8. Januar, aufgegriffen und auf deutschen News-Seiten und Online-Magazinen, wie z. B. Stern und W&V berichtet. Am Dienstag, dem 9. Januar, wurde vormittags die Meldung, dass der Sänger The Weeknd den Vertrag mit H&M kündigt, häufig geteilt. Der größte Peak des bisherigen Online-Buzz fand am gleichen Tag gegen Mittag statt, als YouTuber Tanzverbot auf seinem Twitter-Kanal seine Meinung äußerte:

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In eine ähnliche Richtung argumentierte die Zeitung Die Welt in einem Kommentar. Neben der Kritik an H&M löste die Werbeaktion auch eine allgemeine Diskussion in den sozialen Medien aus, was als rassistisch angesehen wird. Inzwischen hat H&M das Werbefoto von der Seite und den Pullover aus dem Sortiment genommen und sich offiziell am 9. Januar in einer Stellungnahme entschuldigt.

Methodik:

Die Social Media-Analyse wurde mit Brandwatch Analytics durchgeführt. Betrachtet wurden deutschsprachige, öffentlich zugängliche Erwähnungen aus Twitter, Facebook, Instagram, News-Seiten, Foren und Blogs im Zeitraum vom 8.-10. Januar 2018.

Über Brandwatch:

Brandwatch ist ein weltweit führendes Social Intelligence-Unternehmen. Die Produkte Brandwatch Analytics und Vizia unterstützen kluge Geschäftsentscheidungen auf der ganzen Welt. Die Brandwatch-Plattform, die im Social Media Frühjahrsreport 2015 von G2Crowd in der Kategorie Kundenzufriedenheit auf Platz 1 liegt, wird von mehr als 1.300 Marken und Agenturen genutzt, darunter Unilever, Whirlpool, British Airways, Asos, Walmart und Dell.


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