2G-Pflicht in Niedersachsen gestoppt, Adidas folgt Nike ins Metaverse, Bringoo bekommt Millionen.

von Florian Treiß am 17.Dezember 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

ob die 2G-Regel (Zutritt nur für Geimpfte und Genesene) sinnvoll ist oder nicht, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen, daran scheiden sich die Geister. Und diskriminierend für nicht gegen Corona Geimpfte ist sie allemal. Und so häufen sich nun Klagen gegen die 2G-Regel: Während in Schleswig-Holstein  diese Woche ein Eilantrag der Kaufhauskette Woolworth gegen die 2G-Regel vom zuständigen Gericht abgelehnt wurde, sah es das niedersächsische Oberverwaltungsgericht komplett anders und hat die 2G-Regel im dortigen Handel gekippt, siehe unsere News von heute.

Ihnen ein schönes Wochenende, Ihr Florian Treiß

„Beim Thema Digitalisierung niemals nachlassen“: Manufactum-Chef Max Heimann im Interview

„Es ist sicherlich kurzfristig einiges entstanden, was sich auch in Zukunft bewähren wird“, sagt Max Heimann zu Liefermodellen, „die aufgrund der Lockdowns entwickelt und umgesetzt wurden“. Wir haben den Geschäftsführer der Manufactum Gruppe um sein Fazit des fast abgelaufenen Jahres gebeten und um einen Ausblick für 2022. „Wenn ich mir die aktuelle Entwicklung der Pandemie ansehe, bin ich besorgt. Die weiteren Beschränkungen sind zwingend erforderlich.“
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2G-Pflicht im niedersächsischen Handel gestoppt, Adidas folgt Nike ins Metaverse

Es ist ein Urteil, das wegweisend auch für andere Bundesländer sein könnte: Das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Lüneburg hat gestern die 2G-Regelung im niedersächsischen Einzelhandel gekippt. Die Maßnahme sei zur weiteren Eindämmung des Coronavirus nicht notwendig und auch nicht mit dem allgemeinen Gleichheitsgrundsatz vereinbar, entschied das Gericht nach einer Klage des Gemischtwarenhändlers Woolworth. Aus Sicht des Gerichts ist es u.a. zweifelhaft, wieso gerade der Lebensmitteleinzelhandel, in dem der weit überwiegende Teil täglicher Kundenkontakte stattfindet, von der 2G-Regelung ausgenommen ist. Statt erheblich in die Grundrechte der ungeimpften Kunden und der Betriebsinhaber einzugreifen, könne womöglich die Einführung einer FFP2-Maskenpflicht auch im Handel die effektivere Maßnahme sein. Der Beschluss ist laut OVG nicht anfechtbar und die 2G-Regelung im Handel ist damit landesweit außer Kraft gesetzt.

Das Timing hätte besser sein können, denn wenige Tage nach den Announcements von Nike, eine Präsenz im Metaverse Roblox zu starten und den NFT-Spezialisten RTFKT zu kaufen, hat nun auch dessen ewiger Rivale Adidas seine schon länger vorbereiten Metaverse-Pläne bekanntgegeben. Und so verkauft Adidas bereits ab heute seine ersten eigenen NFTs, also digitale Sammlerstücke, für 0,2 Ether (etwas mehr als 700 Euro). Diese sollen Kund*innen einerseits ermöglichen, ab dem kommenden Jahr virtuelle Kleidungsstücke von Adidas im Spiel The Sandbox tragen zu können. Andererseits sollen Käufer*innen aber auch Zugriff auf eine exklusive Kollektion physischer Kleidungsstücke wie einem Hoodie, Trainingsanzug und Beanie erhalten. Mit an Bord sind diverse Szene-Köpfe (siehe Bild), die das Projekt hier näher vorstellen.

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Gorillas verbrennt Cash, Bringoo bekommt Millionen, Knuspr liefert Medikamente

Interne Unterlagen zeigen: Pro Bestellung verliert der gehypte Schnelllieferdienst Gorillas im Schnitt teils 6,29 Euro – und das noch vor Marketingausgaben, berichtet das „manager magazin“. Die Zahl bezieht sich dabei auf kleinere Bestellungen von im Schnitt 22 Euro. Zuletzt soll sich laut dem Artikel zudem eine Burnrate von 50 Millionen Euro im Monat ergeben haben. Nun soll sich der Zeitschrift zufolge das US-Bankhaus J.P. Morgan darum bemühen, neue Investoren für Gorillas aufzutreiben.

Der Hamburger Lebensmittel-Schnelllieferdienst Bringoo freut sich über den Abschluss einer Finanzierungsrunde in mittlerer siebenstelliger Höhe. Firmengründer Hasib Khan konnte demnach unter anderem den Versandhauserben Frank Otto sowie vier weitere Investoren an Bord holen. Anders als andere Anbieter arbeitet Bringoo direkt mit den Einzelhändlern zusammen und ist außerhalb der Innenstadtlagen aktiv. Zu den Partnern gehören Penny, Nahkauf, Edeka und Metro sowie die Buchhandelskette Hugendubel. Die Liefergebühr liegt zwischen 2,90 und 4,90 Euro. Der Lieferdienst ist nach seinem Start in Hamburg mittlerweile auch in Berlin und Köln sowie in kleineren Städten wie Pinneberg aktiv.

Wie berichtet, bauen derzeit Startups wie First A, Mayd oder Phaster Expresslieferdienste für Medikamente auf. Doch schon einmal fragten wir hier bei Location Insider, ob das Apotheken-Segment überhaupt eigener Lieferservices bedarf oder ob das Segment nicht einfach durch Kooperationen mit Playern wie Delivery Hero oder Gorillas abgedeckt werden könnte. Und siehe da: Der Online-Supermarkt Knuspr liefert in München ab sofort auch Medikamente aus. Kooperationspartner dafür ist die Delphin-Apotheke aus dem Münchner Vorort Oberschleißheim. Das wiederum ist der Nachbarort von Garching, dem Logistik-Standort von Knuspr im Münchner Norden.

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Upcycling-Einkaufszentrum in Schweden, E-Food-Zahlen aus den USA

ReTuna setzt auf Upcyling (Bild: PR/Lina Östling)

Beim Upcycling werden scheinbare Abfallprodukte in neue Gebrauchsgegenstände umgewandelt und aufgewertet. Diese nachhaltige Idee greift ein ganz besonderes Einkaufszentrum in Schweden auf, das sich komplett auf Upcyling konzentriert. Es heißt ReTuna und befindet sich in Eskilstuna, einer Stadt etwa 100 km westlich von Stockholm. Die Einkaufsmeile fungiert gleichzeitig als Werkstoffhof, Upcycling-Werkstatt und Marktplatz für Erlebnis-Shopping, Community und Umweltbewusstsein. Besucher*innen können gebrauchte Gegenstände abgeben, die dann vor Ort in etwas anderes verwandelt und weiterverkauft werden.

Der Marktforscher Appinio und der Shoptech-Anbieter Spryker haben eine neue Insights-Plattform zum Online-Lebensmittelhandel namens efoodinsights.com gelauncht und warten dort mit einer neuen Umfrage zum US-Markt auf. Demnach will mehr als jeder fünfte Amerikaner (21 Prozent) bis 2024 seine Lebensmittel überwiegend oder ausschließlich online kaufen. Mehr als ein Drittel (34 Prozent) der amerikanischen Online-Einkäufer geben mehr als 100 Dollar pro Woche für Online-Lebensmittel aus. Und 61 Prozent der amerikanischen E-Food Käufer sind aktive Nutzer von zwei oder mehr Apps.

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