Adidas will CEO frühzeitig austauschen, Nike verdient Millionen mit NFTs, Penny liefert mit Wolt

von Florian Treiß am 23.August 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

natürlich kann es auch ein blöder Zufall gewesen sein, doch drei Besuche einer Rewe-Filiale auf Rügen haben bei mir ein schlechtes Bild hinterlassen: Viele Regale leer, dafür volle Paletten mitten in den Gängen, so dass man kaum durchkam und viele Produkte nicht finden konnte. Ich hätte gern mehr dort gekauft, konnte aber nicht. Und ganz ähnlich auch bei Edeka, wo es zudem noch den Hinweis gab, dass man wegen häufiger Preisänderungen nicht in der Lage sei, immer die aktuellen Preise auszuzeichnen. Muss Einkaufen im Urlaub wirklich so chaotisch sein? Da ist es mit der Erholung schnell vorbei.

Und nun viel Spaß mit dem Newsletter, Ihr Florian Treiß

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„Wenn man Flügel an ein Auto klebt, ist es noch lange kein Flugzeug“

Dirk Hoerig (links) und Thomas Gottheil (rechts) von commercetools

Viele herkömmliche Shop-Systeme wurden vor 20 Jahren entwickelt und stoßen nun an ihre Grenzen. Sie heute noch zu nutzen, sorgt für zahlreiche Probleme, wie commercetools-Gründer Dirk Hoerig sagt. Er hat es sich zur Mission gemacht, mit moderner MACH-Technologie Händler und Marken zu befähigen, herausragende Digital Commerce Experiences zu entwickeln. Wie das gelingt und wie dabei die Akquisition von Frontastic hilft, darüber haben wir mit Dirk Hoerig sowie Frontastic-Gründer Thomas Gottheil, jetzt SVP Commerce Experience bei commercetools, für unser Whitepaper „Erfolgsrezepte für Digital Commerce“ gesprochen. Eine Leseprobe.
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Adidas will CEO frühzeitig austauschen, Nike verdient Millionen mit NFTs, Amazon Logistics nennt Zahlen

Der Sportartikelkonzern Adidas hat angekündigt, sich frühzeitig von CEO Kasper Rorsted (siehe Foto) zu trennen. Der Däne, der seit 2016 im Amt ist, hatte ursprünglich einen Vertrag bis 2026, doch nun soll er bereits kommendes Jahr abgelöst werden. Das Unternehmen und Rorsted hätten sich auf sein Ausscheiden 2023 „in gegenseitigem Einvernehmen“ geeinigt. Einen Nachfolger gibt es noch nicht – „die Nachfolge-Suche läuft“, erklärte der Konzern dazu. Der Chefwechsel soll einen „Neustart“ ermöglichen. Aktuell hat Adidas vor allem in China mit den Folgen der dortigen Corona-Lockdowns zu kämpfen. Der Konzern hatte zuletzt seine Gewinn- und Umsatzprognose wegen schwächerer Geschäfte in dem Land eingedampft.

Während viele Menschen virtuelle Mode noch als Hirngespinst abtun, verdient Nike offenbar auch Dank der Akquisition des NFT-Spezialisten RTFKT bereits viel Geld damit: Der Sportartikelkonzern soll mit seinen NFTs für digitale Sneaker bereits einen Umsatz von 185 Millionen Dollar erzielt haben, berichtet der Fachdienst NFT Gators. Dabei stammt jeweils ungefähr die Hälfte der Einnahmen aus NFT-Erstverkäufen („Primary“) sowie aus Umsatzbeteiligungen an Weiterverkäufen von NFTs durch Dritte („Royalties“). In einem Umsatz-Ranking der Top-5-Marken für Mode- & Accessoires-NFTs folgen Dolce & Gabbana, Tiffany, Gucci und Adidas mit deutlichem Abstand.

Erst vor sieben Jahren gestartet, zählt Amazon Logistics zweifellos zu den Gamechangern für die Zustellung von Online-Bestellungen auf der letzten Meile. Richtig Schwung aufgenommen hat Amazon Logistics mit dem vor vier Jahren gestarteten Programm Delivery Service Partner (DSP), bei dem unabhängige Unternehmen im Auftrag von Amazon Pakete zustellen. Nun nennt Amazon einige Kennziffern zu DSP: Mittlerweile gibt es das Programm in 14 Ländern (u.a. seit 2020 in Deutschland) und es werden weltweit täglich rund 10 Millionen Pakete mit DSP zugestellt. Amazon arbeitet bei DSP mit rund 3.000 Unternehmen zusammen, die 110.000 Fahrzeuge mit Amazon-Branding nutzen und 275.000 Menschen beschäftigen.

Penny liefert mit Wolt, Genth im Interview, Stores als Community-Treffpunkte

Rewes Discount-Tochter Penny startet diese Woche ein Pilotprojekt mit dem Lieferdienst Wolt, und zwar in München ab Mittwoch, in Düsseldorf ab Donnerstag und voraussichtlich noch in einer weiteren Großstadt. „Wir werden in jeder Stadt zwischen zwei und vier Märkte in der Wolt-App abbilden, mit denen wir in der Regel das gesamte Stadtgebiet beliefern können. Zum Start stehen zwischen 1.500 und 2.000 Artikel zur Verfügung, Ziel ist es, eher kurzfristig, auf jeden Fall aber in diesem Jahr das ganze Penny-Sortiment abzubilden“, sagt Wolt-Manager Bassel Soukar im Supermarktblog-Interview. In den ersten drei Monaten soll dabei Wolt die Kommissionierung der Bestellungen übernehmen. Penny kooperiert auch bereits mit dem Lieferdienst Bringoo.

„Die Konsumstimmung ist im August so schlecht wie nie zuvor. Selbst jene, die Geld haben, geben weniger aus. Und dies, obwohl die Kaufkraft eigentlich vorhanden ist. Immerhin haben die Deutschen während der Corona-Krise 100 Milliarden Euro zusätzlich gespart.“

Der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth spricht in einem Interview mit der „Berliner Morgenpost“ über aktuelle Herausforderungen im Handel. Besonders betroffen von Umsatzrückgängen seinen nach wie vor Mode- und Schuhhändler, während das Geschäft im Freizeitbereich wie Sport, Hobby, Fahrräder, Heim, Möbel, Bau und Garten vielfach gut laufe. Unterdessen hat der HDE eine Energiesparkampagne für Händler entwickelt: Durch geschlossene Türen und reduzierte Beleuchtungszeiten bei Nacht soll so bereits ein erheblicher Teil an Energie und Energiekosten eingespart werden. Kostenlos herunterladbare Plakate sollen Kund*innen darauf hinweisen, dass die Geschäfte trotz geschlossener Türen geöffnet haben.

Gerade für junge Kund*innen gilt: Beim Shopping geht es um mehr als nur das Kaufen. Im Vordergrund stehen Spaß und Begegnung. Händler und Marken sollten dies im Blick haben und Orte schaffen, die als Community-Hub für die Gen Z dienen können, wie „Stores + Shops“ berichtet. „Selbst in einer durchdigitalisierten Welt ist ein Standort in der Nähe seiner Community als Touchpoint auf der Customer Journey unabdingbar“, sagt Retail-Experte Wolf-Jochen Schulte-Hillen in dem Artikel und verweist auf die Expansionsstrategien internationaler Marken wie Adidas, Nike oder Foot Locker, die ihre Stores zunehmend als Treffpunkte gestalten.

DocMorris-Mutter Zur Rose erwägt Verkauf, Instacart mit guten Zahlen, Pinduoduo plant US-Start

Die Schweizer Online-Apotheke Zur Rose, zu der u.a. auch DocMorris gehört, prüft laut einem Bloomberg-Bericht einen Verkauf. Demnach soll es in den letzten Monaten Gespräche mit potenziellen Interessenten gegeben haben, darunter die US-Investoren KKR und Hellman & Friedman. Und auch Amazon gilt als möglicher Kaufinteressent, da das Unternehmen in den USA bereits massiv im Gesundheitsmarkt expandiert ist, in Europa aber nicht. Erst in der vergangenen Woche veröffentlichte Zur Rose eine Prognose, die dem angeschlagenen Aktienkurs kurzzeitig Auftrieb verlieh: So plant die Firma, bis 2023 auf Basis des bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen die Gewinnschwelle zu erreichen.

Der US-Lebensmittellieferdienst Instacart könnte noch dieses Jahr an die Börse gehen und damit eines der wenigen Unternehmen sein, die diesen Schritt im aktuellen Krisenjahr wagt. Denn das letzte Quartal lief erstaunlich gut, wie das „Wall Street Journal“ berichtet: Demnach sollen die Umsätze von Instacart in den drei Monaten bis Juni gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 39 Prozent auf 621 Millionen Dollar gestiegen sein. Der Anstieg war damit stärker als im 1. Quartal, als der Umsatz im Jahresvergleich um 15 Prozent gestiegen war. Insgesamt soll es vergangenes Quartal 60 Millionen Bestellung über die App gegeben haben.

Der chinesische E-Commerce-Riese Pinduoduo plant angeblich, nächsten Monat eine grenzüberschreitende E-Commerce-Plattform zu starten, die als ersten Markt auf die USA abzielt, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das wäre ein großer Schritt für Pinduoduo, das sich bislang komplett auf China konzentriert. Das erst 2015 gegründete Unternehmen konnte die Dominanz von Alibaba und JD in seinem Heimatmarkt mit Tiefstpreisen und einem Gruppenkaufmodell durchbrechen, das Benutzer*Innen dazu ermutigt, ihre Einkäufe auf Messaging-Plattformen zu teilen, um günstigere Preise zu erhalten.

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