Aldi bei Eigenmarken in den USA Spitze, Gravis mit neuem Store-Konzept, Unilever und das Metaverse.

von Florian Treiß am 03.August 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

in den USA sehen sich immer mehr Läden wegen vermehrter Diebstähle dazu gezwungen, Produkte in abschließbaren Regalen zu sichern. Selbst Zahnpasta gibt es in manchen Filialen von Drogerieketten wie Walgreens oder Rite Aid nur noch hinter Schloss und Riegel. Laut einem CNN-Bericht soll es organisierte Diebesbanden geben, die sich darauf spezialisiert haben, kleine Produkte mit hohem Preis zu stehlen und diese später online weiterzuverkaufen. Und wo kaufen Kund*innen gern ein, die in Läden keine Mitarbeiter*innen ansprechen wollen, um Produkte aus verschlossenen Regalen zu kaufen? Natürlich online.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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Aldi bei Eigenmarken in den USA Spitze, Gravis mit neuem Store-Konzept, Getir kommt nur langsam voran

Neue Marktdaten der Analysefirma Numerator zeigen, wie dominant Eigenmarken bei manchen Händlern in den USA sind: Aldi Süd liegt an der Spitze des Rankings und erwirtschaftet demnach 77,5 Prozent seines Umsatzes in den USA mit Eigenmarken, die Aldi-Nord-Tochter Trader Joe’s liegt mit 59,4 Prozent auf Platz 2 des Rankings. Auch wenn US-Gigang Walmart nur einen Umsatzanteil von 23,3 Prozent mit Eigenmarken erwirtschaftet, so zählen jedoch die vier beliebtesten Eigenmarken in den USA allesamt zu Walmart: Great Value (wird von 72,7 Prozent der US-Verbraucher*innen gekauft), Equate (51 Prozent), Marketside (44,2 Prozent), und Freshness Guaranteed (40 Prozent).

Die Freenet-Tochter Gravis, Deutschlands führender Apple-Reseller, hat in München einen Laden mit einem neuen Gestaltungskonzept eröffnet, das sukzessive auch auf die anderen 40 Shops der Kette ausgerollt werden soll. Dabei ist Aufteilung des Ladens zweigeteilt in einen Verkaufsbereich sowie eine Erlebniszone, die Kund*innen zum Verweilen ermutigen soll. Dort hat die „Smart Living Lounge“ Wohnzimmeratmosphäre und lädt dazu ein, Produkte wie waipu.tv auszuprobieren. Zentral ist auch die Integration des Omnichannel-Ansatzes in den stationären Laden: Ist das Produkt im Geschäft in einer bestimmten Farbe ausverkauft, ist auf dem Screen nebenan der Online-Shop mit größerer Produktauswahl direkt erreichbar.

Seit einem Jahr ist der türkische Sofortlieferdienst Getir auch in Deutschland aktiv – und kommt derzeit kaum von der Stelle. Das liegt wohl auch am Irrtum, das türkische Erfolgsmodell hierzulande eins zu eins umsetzen zu können, analysiert das Supermarktblog. Bislang ist der selbst ernannte Quick-Commerce-Pionier in gerade einmal sieben deutschen Städten aktiv: Berlin, Hamburg, München, Nürnberg, Dortmund, Köln, zuletzt kam Düsseldorf hinzu (Flink kommt aktuell auf 33 Städte). Doch auch das neue Franchisemodell wird wohl wenig bringen: Franchisenehmer:innen, von denen Eigen-Investments zwischen 70.000 und 200.000 Euro erwartet werden, werden sehr enge Grenzen gesetzt, gerade auch beim Sortiment.

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Pepsi beteiligt sich an Celsius, DTC-Marken kooperieren mit Filialisten

Der Getränke- und Snack-Hersteller Pepsi beteiligt sich an Celsius, einem US-Unternehmen, das vermeitlich „gesunde“ Energy Drinks herstellt. Für 550 Millionen Dollar erhält Pepsi rund 8,5 Prozent der Anteile an dem Unternehmen, das im vergangenen Quartal seinen Umsatz in den USA um 217 Prozent auf 123,5 Millionen Dollar steigern konnte. Bestandteil des Deals ist eine Vertriebskooperation: Pepsi soll Celsius dabei helfen, mehr Regalflächen bei Händlern zu erhalten sowie neue Vertriebswege zu bespielen, zum Beispiel den Verkauf an Tankstellen. Pepsi wird zudem einen Manager in den Verwaltungsrat von Celsius schicken.
Auch wenn das Geschäftsmodell Direct To Consumer (DTC) überaus attraktiv für junge Marken ist, weil hierbei die Marge nicht mit einem zwischengeschalteten Händler geteilt werden muss, so birgt es doch mindestens ein Problem: Die Marke einzig online bekannt zu machen ist gerade als junge Firma gar nicht so einfach. Und gleich eigene Filialen eröffnen kann sich auch längst nicht jede DTC-Marke leisten. Deshalb gehen immer mehr DTC-Marken aus den USA dazu über, mit klassischen Filialisten zu kooperieren, um ihre Bekanntheit zu steigern und ihre Vertriebswege auszubauen. Neu im Club der Händler-Kooperationen ist nun die Beauty-Marke Glossier, die mit Sephora kooperiert, sowie das Wäschelabel Parade, das mit Urban Outiftters partnert.

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Digital Commerce erlebt einen enormen Boom ‒ kaum ein Haushalt verzichtet heute noch auf den Online-Einkauf; unabhängig davon, ob es sich um etwas Kleines wie Gourmet-Lakritze oder etwas Großes wie ein Auto handelt. Wie aber können Unternehmen vom Boom des Digital Commerce profitieren und ihr Online-Geschäft aufs nächste Level heben? Erfahren Sie mehr über die Erfolgsstories von John Lewis, Emma – The Sleep Company, Lakrids by Bülow, Cazoo.
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Unilever und das Metaverse, Onlinehandel zurück zur Trendlinie, Produkte hinter Schlössern

Wie geht eigentlich ein Konsumgüterhersteller wie Unilever mit den Technologie-Trends Metaverse und Web3 um? Unilever hat ein internes „Web3 Collective“ eingerichtet, eine funktionsübergreifende Gruppe von Fachexpert*innen, die Bereiche wie Marketing, Finanzen, Recht, Medien, Beschaffung, Lizenzierung und mehr vertreten. Erste Unilever-Marken haben das Metaverse bereits spielerisch erkundet: So hat die Deo-Marke Rexona einen virtuellen Marathon auf Decentraland ausgerichtet. Und die Zahnpflege-Marke hat die „Closeup City Hall of Love“ in Decentraland eingerichtet, eine inklusive Umgebung, in der Benutzer*innen eine NFT-Heiratsurkunde prägen, ihre Liebe in der Blockchain verewigen und mit Freunden und Familie feiern können.

Der E-Commerce ist in den ersten beiden Corona-Jahren enorm gewachsen. Alle möglichen Charts gingen viral und zeigten, dass wir in ein paar Monaten einen Sprung von drei bis fünf Jahren gemacht hatten. Doch nun zeigt sich bei immer mehr Firmen wie z.B. Shopify, dass die große E-Commerce-Party erstmal vorbei ist und die zahlen sich wieder mehr in Richtung der normalen Trendlinie zurückentwickeln. Analyst Benedict Evans schreibt dazu, dass in den USA der Marktanteil des E-Commerce am gesamten Einzelhandel zwar erstmal wieder gesunken sei, doch zugleich seien die Umsätze im Handel massiv gewachsen, so dass es in absoluten Zahlen für den E-Commerce gar nicht so schlecht aussieht wie manchmal behauptet.

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