Aldi Nord partnert mit Trigo, Porsche verkauft NFTs, wie Reebok zum neuen Höhenflug ansetzen soll

von Florian Treiß am 02.Dezember 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

ich habe es getan: Nach mehr als zehn Jahren habe ich meine Mitgliedschaft bei Amazon Prime gekündigt, und zwar wegen der Verschlechterungen bei Amazon Music bei fast gleichzeitiger Preiserhöhung. Gestern nun wurde die Kündigung wirksam. Doch die Freude, die nun 89,90 Euro Jahresgebühr zu sparen, währte nur kurz: Ich erhielt eine Nachricht, dass meine Amazon-Kreditkarte mich nun 19,99 Euro im Jahr kostet. So gefangen kann man also im Amazon-System sein, denn die Kreditkarte kostet nur für Prime-Mitglieder nix. Meine Hausaufgabe fürs Wochenende also: auch noch die Kreditkarte kündigen.

Und nun viel Spaß mit unseren Retail-News,
Ihr Florian Treiß

Aldi Nord partnert mit Trigo, Umsatzrückgang im Handel

Autonomer Store von Aldi in Utrecht

Der Discounter Aldi Nord geht mit Trigo eine strategische Partnerschaft ein. Das israelische Retail-Tech-Unternehmen soll bei der Entwicklung von Digitalisierungslösungen helfen, die das Einkaufen für Kundinnen und Kunden von Aldi noch einfacher machen. „Um den Discount erfolgreich in die Zukunft zu führen, müssen Technologie und Geschäft Hand in Hand gehen“, sagt Sinanudin Omerhodzic, Chief Technology Officer bei Aldi Nord. „Unsere enge Partnerschaft mit Trigo vereint genau das und bringt zwei echte Experten auf ihrem Gebiet zusammen.“ Der mit Trigo-Technologie betriebene erste autonome Store von Aldi Nord in Utrecht (siehe Bild) habe gezeigt, „dass wir die richtigen Werte teilen und gemeinsam schnelle Lösungen mit einem Blick für das Wesentliche erarbeiten können, bei denen stets der Kundennutzen im Mittelpunkt steht.“

Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Oktober 2022 preisbereinigt 2,8 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) 1,7 Prozent weniger Umsatz erzielt als im September 2022. Das war der stärkste Rückgang zum Vormonat seit Dezember 2021, wo der stationäre Handel von neuen Corona-Beschränkungen getroffen worden war. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2021 verzeichnete der Einzelhandel sogar ein reales Umsatzminus von 5,0 Prozent, während es nominal (nicht preisbereinigt) noch ein Umsatzplus von 6,2 Prozent gab, meldet das Statistische Bundesamt. Der deutliche Unterschied zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider.

Forever 21 nutzt virtuelle Mode für Produkttests, Porsche verkauft NFTs

Das Modelabel Forever 21 hat einen smarten Weg gefunden, neue Ideen für Kleidung zu testen, bevor sie in Produktion gehen: Virtuelle Kleidung im Onlinespiel Roblox, das sich selbst mittlerweile gern als Metaverse bezeichnet.  Eine schwarze Mütze, die Forever 21 bei Roblox für 70 Cent als virtuelles Bekleidungsstück für Avatare anbietet, hat sich mit bald 1,5 Millionen Verkäufen zu einem der leistungsstärksten Artikel der Marke aller Zeiten entwickelt. Genau diese Mütze wird Forever 21 nun auch als echte Mütze produzieren, zudem werden noch weitere bei Roblox erfolgreiche Produkte wie etwa das Outfit oben im Bild nun auch als physische Produkte hergestellt. „Wir lieben die Idee, Produkte digital zu testen“, sagt Jacob Hawkins, CMO von Forever 21. „Es kostet uns so viel weniger, ein Produkt digital zu testen, als es in den Geschäften zu testen.“ So hat die digitale Version besagter Mütze das Unternehmen keine 500 Dollar kostet.

Auf der Kunstmesse Art Basel in Miami, die dieses Jahr auch einen Schwerpunkt auf Web3, Metaverse und NFTs legt und bei der auch virtuelle Mode eine große Rolle spielt, stellt der deutsche Sportwagenhersteller Porsche seine erste Kollektion von Non Fungible Token (NFT) vor. Der 3D-Künstler Patrick Vogel gestaltet dafür digitale Bildnisse, die sich rund um einen weißen Porsche 911 entwickeln. Die Käufer*innen der insgesamt 7.500 digitalen Sammlerstücke können die Gestaltung ihres individuellen NFTs in einer mehrmonatigen Reise beeinflussen und mitgestalten, schreibt Porsche dazu. Der Vertrieb der NFTs wird über die neue Firma road2dreams erfolgen, die wiederum Fanzone gehört, einer Plattform für digitale Sportsammelkarten, an der sich Porsche beteiligt hat.

Wie Farfetch Reebok pushen & wieder profitabel werden will

Im Zuge des Verkaufs von Reebok durch den bisherigen Eigentümer Adidas an die Authentic Brands Group (ABG) aus den USA hatte ABG im Februar fürs Europageschäft von Reebok die New Guards Group (NGG) ins Boot geholt, die wiederum zum britischen Online-Luxushändler Farfetch gehört. Auf seinem Kapitalmarkttag (PDF-Präsentation) hat Farfetch nun Einblicke in die Pläne für Reebok gegeben: So plant das Unternehmen 2023 nach einem Relaunch mit einem Reebok-Umsatz von 250 bis 350 Millionen Dollar. Der Umsatz soll dann bis 2025 bereits auf 600 Millionen Dollar wachsen. Wesentliches Element der Reebok-Strategie von Farfetch ist es, eine Premium-Linie für Reebok zu entwickeln und dabei wie schon beim Luxuslabel Off-White stark auf Kollaborationen mit weiteren Partnern zu setzen. Diese Kollaborationen soll der frühere Nike-Manager Cristiano Fagnani leiten, der bereits die Kollaboration Nike x Off-White entwickelt hatte.

Auf seinem Kapitalmarkttag erklärte Farfetch zudem, dass es erwartet, nächstes Jahr zum Wachstum zurückzukehren, nachdem es im 3. Quartal erstmals einen Rückgang der Verkäufe auf seinen Plattformen gegenüber dem Vorjahreszeitraum gemeldet hatte. Aber der Weg zu neuem Wachstum wird kostspielig sein: Das Wachstum soll teilweise aus neuen Partnerschaften stammen wie denen mit Richemont und Neiman Marcus, die zunächst rund 170 Millionen Dollar an Implementierungskosten verursachen dürften, so das Unternehmen. An der Börse kam diese Nachricht nicht gut an. Die Aktie von Farfetch stürzte um 35 Prozent ab und schloss auf einem Allzeittief von 5,53 Dollar.

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