Aldi Süd führt nun auch kontaktloses Bezahlen ein – mit einigen Hürden.
von Christian Bach am 10.Dezember 2015 in Highlight, NewsLast Mover: Aldi Süd folgt dem Schwester-Unternehmen Aldi Nord und lässt seine Kunden kurz vor Weihnachten in allen 1850 Filialen kontaktlos bezahlen. Kunden benötigen dafür eine kontaktlose Kredit- sowie Maestro- und V PAY-Karte oder ein Smartphone. Das Gerät muss aber erstens NFC-fähig sein. Smartphones ohne integriertem NFC-Chip, müssen mit einem NFC-Sticker der Mobilfunkanbieter beklebt werden. Zweitens akzeptiert Aldi Süd offiziell nur Android-Geräte. iOS-Nutzer können offenbar nur via NFC-Sticker zahlen, nicht aber direkt über die Wallet-App der Mobilfunker. „Sobald Apple Pay in Europa verfügbar ist, wird sich auch die Unternehmensgruppe Aldi Süd darum bemühen, dass das kontaktlose Zahlen per iOS in den Filialen funktioniert“, sagt Unternehmenssprecherin Lina Unterbörsch gegenüber Location Insider.
Sind die Hürden fürs Bezahlen erst einmal genommen, kann es ja losgehen – fast. Denn zum einen muss das Kassenpersonal noch mitspielen, zum anderen ist bei Beträgen über 25 Euro eine zusätzliche Authentifizierung am Zahlungsterminal nötig. Kunden müssen dann eine PIN eingeben oder eine Unterschrift leisten.
„Wir freuen uns sehr, das Bezahlen für unsere Kunden jetzt noch einfacher zu machen“, lässt sich IT-Chef Maciej Nolewajka in der offiziellen Pressemitteilung zitieren. Das klingt zwar alles gut und schön, an einer einfachen Bezahlung am Point of Sale hängt aber mehr als die reine Verfügbarkeit. Schon bei der Einführung des kontaktlosen Bezahlens bei Aldi Nord gab es das ein oder andere Missverständnis, wie Maik Klotz kürzlich analysierte. Denn auch bei Aldi Nord benötigen Kunden eine „NFC-fähige Maestro- oder V-Pay-Debitkarte“. Das Problem ist laut Klotz hierbei: es gibt in Deutschland zwar kontaktlose Kreditkarten, eine kontaktlose Maestro- oder V-Pay Debitkarte gibt es aber nicht.
Bei Aldi Nord ist Mobile Payment ja nun schon länger möglich und funktioniert auch problemlos, wie ein Selbsttest von Location Insider gezeigt hat. Dabei kam neben der o2-Wallet „mpass“ auch eine kontaktlose Kreditkarte von der Deutschen Kreditbank (DKB) zum Einsatz. Auch das Kassenpersonal war vorbereitet und entsprechend geschult. Wer kontaktlos zahlt, gehört aber zweifelsohne noch zu den Exoten im Supermarkt. Zwar nutzen einige wenige Kunden das kontaktlose Bezahlen per Kreditkarte, Smartphone-Zahlungen waren aber zumindest bei unserem Selbsttest für die Kassiererin noch Neuland. Dieses Fallbeispiel zeigt, dass mobiles Bezahlen zwar langsam im Handel ankommt, bei deutschen Kunden aber noch viel Aufklärung und Kommunikationsarbeit erfordert.
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