Amazon macht Kindle zur Kasse und hat Ärger mit Verbraucherschützern.
von Christian Bach am 30.Januar 2014 in NewsGute Zeiten, schlechte Zeiten: Während Amazon ein Kindle-basiertes Bezahl-System für stationäre Händler an den Start bringen will, muss sich der Webriese in Deutschland mit Verbraucherschützern rumplagen. Die wollen jetzt auch gerichtlich die Sperrung von Kundenkonten wegen vermehrter Retouren unterbinden. Doch die positiven Schlagzeilen zuerst: Laut “Wall Street Journal” plant der US-Webriese im Sommer stationäre Händler mit eigenen Tablets und Kreditkarten-Lesegeräten auszustatten und somit kontaktlose Transaktionen abzuwickeln. Auch eine Kunden-Bezahllösung à la PayPal soll in den Startlöchern stehen. Das notwendige Know How hat sich Amazon bereits im Dezember letzten Jahres durch die Übernahme von GoPago eingekauft. Das Mobile-Payment-Startup hat ein Bezahl-System auf Basis einer Smartphone-App entwickelt. Mithilfe des Kindle-Kassensystems könnte Amazon noch mehr Daten über das Kaufverhalten seiner Kunden anhäufen. Nun die schlechten Nachrichten für den Online-Marktplatz: Amazon wird – nach Abmahnungen aus dem vergangenen Jahr – nun von Verbraucherschützern verklagt. Damit reagiert die Verbraucherzentrale aus Nordrhein-Westfalen auf Kündigungen des Online-Händlers wegen vermehrter Retouren einiger Kunden. Deren Amazon-Konten sind daraufhin ohne Vorwarnung gesperrt worden. Ein Amazon-Sprecher spricht von „Einzelfällen, die wir nur nach eingehender und umfassender Prüfung vornehmen, wenn eindeutig feststeht, dass bei dem betroffenen Konto kein Einkaufs- und Retourenverhalten eines Verbrauchers vorliegt“. Durchschnittlich werden im Online-Geschäft 10 bis 16 Prozent von Kunden zurück gesendet. Die Quote bei Kleidung liegt jedoch höher.
wsj.de, derstandard.at, wsj.com, theverge.com, techcrunch.com, focus.de, spiegel.de (beide zur Klage)
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