Amazon mit geringerem Handelswachstum, Tesco partnert mit Gorillas, so sehen die neuen Galeria-Filialen aus.

von Florian Treiß am 29.Oktober 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

Sie erinnern sich sicher noch: „Raider heißt jetzt Twix, sondern ändert sich nix“, wie damals der Mars-Konzern textete. Nun also will sich Facebook in Meta umbennen – und die Öffentlichkeit ist skeptisch, ob das irgendwas am umstrittenen Konzern ändert. Für Schmunzeln sorgte der Twitter-Account von Aldi in Großbritannien. „Wir ändern unsern Namen“, hieß es in einem Post. Dazu veröffentlichte die Einzelhandelskette ein neues Logo, das dem von Facebook ähnelte und den Schriftzug „Betta“ trug. „Wir sind besser als alle anderen“, war darunter zu lesen.

Ein schönes Wochenende, Ihr Florian Treiß

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Amazon mit geringerem Handelswachstum, Tesco partnert mit Gorillas, Kaufland-App verbindet online und offline

Die Zeit der großen Wachstumssprünge im Handelsgeschäft von Amazon scheint vorbei: Im abgelaufenen Quartal erzielte der Konzern dort nur noch ein Umsatzplus von 3 Prozent. Ein deutlich stärkeres Wachstum gab es hingegen im Marktplatz-Geschäft (+19 Prozent), im Cloud-Geschäft (+39 Prozent) im Werbegeschäft (+50 Prozent). Im 4. Quartal könnte Amazon bei den Handelsumsätzen den eigenen Prognosen zufolge sogar erstmals unter dem Vorjahr bleiben. U.a. wegen Lieferkettenproblemen komme es im E-Commerce „zu Engpässen bei Videospielen, Konsolen und Spielzeug, worunter die Verkäufe in der Vorweihnachtszeit leiden“, erwartet Handelsexperte Andy Halliwell vom Beratungshaus Publicis Sapient. Dagegen werde das Cloud-Geschäft immer wichtiger.

Die britische Supermarktkette Tesco startet einen Versuchsballon mit Gorillas: In einem Pilotprogramm soll der deutsche Schnelllieferdienst in fünf Tesco-Filialen gemeinsame Warenlager für beide Unternehmen einrichten und von dort Lebensmittel in wenigen Minuten ausliefern. Durch die Kooperation werden an den funf Standorten unter anderem auch Eigenmarken von Tesco innerhalb der Gorillas-App verfügbar. „Dieses Pilotprojekt mit Gorillas wird Kunden helfen, ihre Produkte sofort zu erhalten und diejenigen zu unterstützen, die Lebensmittel für heute Abend oder in letzter Minute vergessene Artikel kaufen möchten. Wir sind gespannt, was unsere Kunden denken“, sagt Tesco-Manager Jason Tarry dazu. Für Gorillas, das bislang auf eigene Warenlager gesetzt hat, ist es die erste Kooperation dieser Art und womöglich der erste Schritt Richtung offener Plattform.

Kaufland treibt die Integration des von real.de übernommenen Online-Marktplatzes weiter voran: Ab sofort kann das Angebot auch über die App von Kaufland genutzt werden. „Wir verbinden die Angebote des stationären und des Online-Handels in unserer bestehenden App und schaffen damit die nahtlose digitale Verbindung. Für Kunden ist es damit noch bequemer, zwischen den Angeboten des Online-Handels und der Filialen zu wählen – beide Welten ergänzen sich ideal“, sagt Jens Rühle, Geschäftsleitung Kaufland Digital.

Neu gestaltetete Galeria-Häuser sind eröffnet, Penny neues Ladendesign im Praxistest

Mit großem Brimborium hat Galeria am Mittwoch seine drei „Showcase-Filialen“ eröffnet. Wie das Konzept in Frankfurt im Detail aussieht, beschreibt die „FAZ“: Demnach wurde von der Lebensmittelabteilung im Untergeschoss bis hoch zum Restaurant alles einmal komplett modernisiert und umgebaut, alles in allem zehn Etagen. Vier davon liegen in den oberen Stockwerken im Nachbarhaus „Upper Zeil“, das jetzt auf allen Ebenen mit der neuen Galeria verbunden ist. Rund 8.000 Quadratmeter reine Verkaufsfläche sind hinzugekommen, davon allein 1.500 speziell für Touristen im sechsten Stock, der sogenannte Airetage. Derweil äußern sich die Kunden des „lokalen Forums“ von Galeria in Kleve begeistert. Und die „HNA“ hat sich das Konzept „regionaler Magnet“ in Kassel angeschaut, wo die Filiale offener und großzügiger als früher wirkt.

In seiner gewohnt launigen Art hat Peer Schader vom Supermarktblog das neue Ladendesign von Penny einem Praxistest unterzogen. „Überraschend anders“ will „der neueste Penny der Welt“ sein, und verspricht dazu „noch frischer, noch übersichtlicher, noch mehr Platz“. Der „Super Discounter“, der Penny nach dem Umbau gerne wäre, macht demnach optisch tatsächlich einen ganz guten Eindruck: Die Sortimente sind Discount-gemäß schlicht, aber ansprechend designt. Doch der Hauptlauf in den getesteten Markt hinein entpuppt sich für Peer Schader als Nadelöhr, das entweder mit Rollcontainern zur Regalbefüllung oder zusätzlichen Paletten mit Aktionsware vollgestellt ist, die nicht mehr in die Themenwelt-Buchten gepasst haben. Schade!

Expandieren in der Krise, Gutes Konsumklima trotz Inflation

Handel ist Wandel, wie sich auch gerade einmal wieder in Deutschlands Fußgängerzonen zeigt: So ziehen sich Filialisten wie Douglas (siehe Bild einer geschlossenen Filiale in Leipzig), Zara, Esprit, H&M, Pimkie oder Runners Point verstärkt aus den Einkaufsstraßen zurück. Doch die Lücken, die auf den Einkaufsstraßen entstehen, wollen andere Unternehmen schließen, die vorher eher selten dort anzutreffen waren. Dazu gehören etwa Nonfood-Discounter wie Tedi, Action, Kik, Woolworth und Kodi, für die das Highstreet-Segment lange Zeit wegen der hohen Mieten unattraktiv gewesen ist, ebenso wie Lebensmittel-Discounter wie Aldi und Lidl, die sich verstärkt nach Top-Lagen erkundigen.

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Oktober um 4,5 Prozent im Vergleich mit dem Vorjahresmonat gestiegen. Es ist die höchste Inflationsrate seit 28 Jahren. Doch eine Studie der GfK zeigt, dass sich die Angst vor Inflation aktuell sogar positiv auf das Konsumverhalten der Deutschen auswirkt. Demnach ist das Konsumklima derzeit so gut wie seit April 2020 nicht mehr: Die Befragten der Studie geben demnach mehr Geld aus, weil sie Angst vor steigenden Preisen haben und deshalb geplante Anschaffungen vorziehen. „Sollte sich der Preisauftrieb verstetigen, würde das allerdings zu einer Belastung für das Konsumklima führen und eine grundlegende Erholung dürfte sich weiter verzögern“, sagt GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.

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