Amazon mit virtueller Schuhanprobe, weiter schwache Kundenfrequenzen, Klarna will Händler und Creators zusammenbringen

von Florian Treiß am 29.November 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

„Während hierzulande immer noch große Fragezeichen beim Wort Metaverse aufleuchten, geben Kinder in den USA bereits einen größeren Anteil ihres Taschengeldes auf Roblox und Fortnite aus – mehr als für Bücher oder Süßigkeiten“, heißt es im neuen Metaverse-Bulletin des Digitalverbands BVDW. Aber ganz ehrlich, wenn wir über das Metaverse sprechen, sollten wir dann nicht vermeiden, Online-Spiele fast 1:1 mit dem Metaverse gleichzusetzen? Sie mögen vielleicht ein erster Schritt in Richtung dieser sagenumwobenen neuen Welt sein, aber Games sind eben eher was für Gamer als für die Gesamtbevölkerung. Dass virtuelle und reale Welt auch jenseits von Online-Spielen zusammenwachsen, zeigt ein neues Feature von Amazon – mehr im Newsletter.

Und nun viel Spaß mit unseren Retail-News,
Ihr Florian Treiß

Amazon mit virtueller Schuhanprobe, weiter schwache Kundenfrequenzen

Schon seit dem Sommer gibt es die Funktion in den USA, nun will Amazon auch in Deutschland und Europa den Online-Kauf von Schuhen mit einer neuen Funktion aufmischen: Der virtuellen Anprobe von Schuhen. Das geht aktuell bereits mit der iPhone-App von Amazon, in Kürze soll es auch über die Android-App funktionieren, wie das Unternehmen auf einer Website zum Thema schreibt. Um das Tool zu starten, wählt man in der Amazon-iOS-App in der Suchleiste „Virtuelle Anprobe“. Aber auch auf den Produktseiten werden Schaltflächen für die AR-Anprobe integriert, meist unter dem Produktbild. Die ausgewählten Produkte analysiert Amazon laut eigenen Angaben nicht für weitere Angebote. Das Unternehmen sagt, die Fotos aus der AR-Anprobe würden nur lokal auf den Geräten der Kunden gespeichert, wie „w&v“ berichtet.

Laut dem Handelsverband Deutschland (HDE) ist die Woche vor dem ersten Advent im Einzelhandel durchwachsen verlaufen. Gemäß einer Befragung unter 400 Handelsunternehmen war die Mehrheit mit der Umsatzentwicklung in der vergangene Woche unzufrieden, während sich ein knappes Drittel der Befragten mit den Umsätzen zufrieden zeigt. Einen Grund sieht der HDE darin, dass die Kundenfrequenzen in den Innenstädten mit der Corona-Pandemie eingebrochen sind. „Bis heute haben sich die Besucherzahlen nicht erholt. Das macht den Händlerinnen und Händlern in Innenstadtlagen zu schaffen“, sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. „Zu beobachten ist aber auch eine deutliche Belebung des Geschäfts am ersten Adventswochenende“, so Genth weiter.

Klarna will Händler mit Creators zusammenbringen, Onlinehandel mit Plus zum Black Friday

Das schwedische FinTech Klarna versucht sich schon seit längerem vom reinen Payment- zum Shopping-Service zu wandeln und unterstreicht diesen Anspruch mit seiner neuen Creator-Plattform. Das Angebot, das nun in Deutschland und 44 weiteren Ländern eingeführt wird, ermöglicht es Marken und Händlern, Creator zu finden, die am besten zu ihnen passen. Dank eines Instant-Messaging-Tools, einer Gifting-Funktion und flexiblen Provisionen soll die Plattform zur nahtlosen Zusammenarbeit zwischen Marken und Creatorn beitragen. Creator können Produkte direkt über die Plattform ihren Social Media-Followern empfehlen. Provisionen werden automatisch monatlich abgerechnet und ausgezahlt. Mit Echtzeitdaten zum Traffic, Umsatz und durchschnittlichen Bestellwerten können Einzelhändler ihren Gewinn maximieren und Creator ihre Reichweite monetarisieren. Die Plattform basiert auf dem vergangenen Jahr gekauften Service APPRL und wurde im Oktober bereits in den USA eingeführt.

Laut dem Finanzdienstleister Mollie waren der Black Friday und die Cyber Week für kleine und mittelständische Onlinehändler ein Erfolg. In Deutschland betrug das Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr am Black Friday 14,8 Prozent, in der gesamten Cyber Week waren es sogar 15,8 Prozent. Im Vergleich zu den Märkten Niederlande, Belgien, Frankreich und Großbritannien konnte Deutschland die prozentual größten Zuwächse verzeichnen. Shopify wiederum meldet ein weltweites Umsatzplus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch der Commerce-Media-Spezialist Criteo sieht den Black Friday im Onlinehandel als Erfolg an, hat aber eine andere Vergleichsmethode: Der Umsatz am Black Friday habe demnach 246 Prozent höher als an einem durchschnittlichen Tag im Oktober gelegen. Die „Süddeutsche“ hatte weitere Zahlen zum Black Friday gegenübergestellt.

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Weniger Lieferengpässe, Shein unter den Top 3

Die Nachschubprobleme im Einzelhandel haben laut einer Umfrage des ifo Instituts nachgelassen. Demnach kämpften im November noch 71,1 Prozent der Unternehmen mit Lieferengpässen, nach 74,9 Prozent im Oktober. Zudem nahm der Pessimismus unter den Einzelhändlern mit Blick auf die kommenden Monate ab. „Viele Kunden sind wegen den hohen Inflationsraten auf der Suche nach Schnäppchen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. „Es besteht jedoch die Gefahr, dass das Weihnachtsgeschäft dann im Dezember schlechter ausfallen wird, weil sich jetzt schon viele Kunden mit Geschenken eindecken werden.“

E-Commerce-Analyst Jochen Krisch ist in die EHI-Daten der 100 umsatzstärksten Onlineshops in Deutschland eingetaucht und hat sich speziell den Onlinehandel mit Mode angeschaut: Dabei zeigt sich, dass der chinesische Fast-Fashion-Anbieter Shein mittlerweile der drittgrößte Online-Pure-Player für Mode in Deutschland ist, während Zalando in dieser Auswertung die Nummer 1 ist und About You die Nummer 2. Zieht man noch vertikale Anbieter hinzu, also Unternehmen mit einem Fokus auf Eigenmarken, so liegen auch noch H&M und Bonprix vor Shein, zudem rangiert auch der Multilabel-Anbieter Breuninger mit seinem Onlinegeschäft noch deutlich vor Shein. Und Gemischtwarenläden wie Amazon oder Otto sowieso.

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