Amazon zelebriert seinen Prime Day – und der Handel kann daraus lernen.

von Andre Schreiber am 12.Juli 2017 in News

Logo Prime DayMit viel medialem Getöse veranstaltete Amazon gestern mal wieder seinen Prime Day. Rund um die Uhr konnten die Kunden ordentlich Geld sparen, so jedenfalls das Versprechen des Konzerns. Wir beschäftigen uns mit den vielen Facetten des Prime Day.

Das mit den „Schnäppchen“ ist so eine Sache. Denn angesichts der angeblich konkurrenzlosen Preise stellt sich schon die Frage, woran Amazon denn dann etwas verdienen will. Des Rätsels Lösung ist nach Ansicht von Karsten Werner ganz einfach. Amazon nutzt einfach geschickt und in großem Maßstab gute Handelstraditionen. Bei der eigenen Hardware (Echo, Kindle, Fire TV usw.) will das Unternehmen ohnehin nichts verdienen. Hier geht es um die Schaffung einer Plattform. Der Preisnachlass wird später wieder reingeholt. Im Schnäppchenrausch kaufen die Kunden gern das eine oder andere Stück mehr ein, nur die sind dann eben nicht reduziert. Und schließlich zahlen andere Kunden den Prime Day mit, wenn die Preise für Artikel dynamisch vor Prime erhöht werden.

Warum sich der Handel die Veranstaltung einmal genauer ansehen sollte, verrät RetailDive. Gleich neun Aspekte greift sich das Magazin heraus. So setze Amazon nicht nur andere Händler unter Druck, ebenfalls besonders günstige Preise anzubieten, was letztlich zu mehr Umsatz führe. Man müsse schon genau aufpassen, welche besonderen Services und neuen Dienste das Unternehmen rund um den Prime Day platziere. Nebenprodukt eines jeden Prime Days sei etwa das Ansteigen der Mitgliederzahlen seines Kundenprogramms, häufig auch neue Versandoptionen und eine Zunahme von Anbietern auf seinem Marktplatz.

Das Blog für Modehandel Glossy schließlich gibt zu Bedenken, dass Amazon gerade zum Prime Day in diesem Jahr besonders seine Kompetenz in Sachen Mode stärken wolle. So wurden nicht nur die eigenen Label in den Fokus gerückt, sondern auch die Linien von Markenherstellern würden bei den „Schnäppchen auftauchen“.

Natürlich wurden zum Prime Day ordentliche Stückzahlen gedreht. Das stellt auch die Logistik des Unternehmens vor Herausforderungen. Die vielen helfenden Hände, die hinter jedem Karton stecken, der in den USA auf die Reise geht, porträtiert Wired in einer kurzen Reportage, die einen Blick hinter die Kulissen wirft.


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