„Beim Arbeiten im Ausnahmemodus erwachsen neue Fähigkeiten“: dm-Boss Christoph Werner.

von Kay Ulrike Treiß am 10.Dezember 2021 in Interviews, News

Wir haben Händlerinnen und Händler sowie Handelsexperten gefragt, wie sie das Corona-Jahr 2021 erlebt und gemeistert haben. Mit „unverbrüchlichem Optimismus“ geht Christoph Werner, Vorsitzender der dm-Geschäftsführung, ins Weihnachtsgeschäft. Auch wenn er die Unsicherheit bei Kunden und Kollegen in der Pandemie-Zeit wahrnimmt.

Location Insider: Welche schönen oder erfolgreichen Momente hatte das Jahr 2021 aus Händlerperspektive und warum?

Christoph Werner: Die Entwicklung der Infektionszahlen und die damit im Zusammenhang stehenden Belastungen unseres Gesundheitssystems überschatten den Jahresrückblick. Denn die erfreuliche Normalisierung des Einzelhandelsgeschäftes in den Sommermonaten erweist sich damit als nur vorübergehendes Phänomen. Dennoch gab es natürlich auch Momente, auf die wir mit Stolz zurückblicken dürfen. Bei dm war dies die schnelle Entwicklung und Ausrollung von bis zu 523 Corona-Schnelltest-Stationen, in denen sich Menschen unkompliziert testen lassen konnten.

Location Insider: Gab es in 2021 auch Momente/Ereignisse, die Ihr Unternehmen belastet haben?

Christoph Werner: Die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehende Unsicherheit war eine Belastung für alle Menschen in Deutschland. Wir haben das an der Gestimmtheit der Menschen gemerkt und es war natürlich auch eine Belastung für uns als Arbeitsgemeinschaft. Das Arbeiten im Ausnahmemodus zehrt an den Kräften, auch wenn natürlich neue Fähigkeiten erwachsen.

Location Insider: Mit welchen Erwartungen gehen Sie ins Weihnachtsgeschäft?

Christoph Werner: Mit unverbrüchlichem Optimismus, auch wenn die Rahmenbedingungen im Zusammenhang mit den Coronaverordnungen derzeit schwer einzuschätzen sind. Wir bei dm werden alles daran setzen, das beste daraus zu machen.

Location Insider: Haben Sie vielleicht sogar überlegt, sich beruflich in eine andere Richtung zu orientieren?

Christoph Werner: Diese Frage hat sich für mich nicht gestellt. Bei dm haben wir noch viel vor. Also gibt es noch viel zu tun!

Location Insider: Verraten Sie uns Ihr Vorbild im Handel, die/der Corona mit neuen Ideen und Kreativität erfolgreich getrotzt hat?

Christoph Werner: Für mich sind es vor allem die vielen kleinen Einzelhändler, die trotz widriger Umstände die Flinte nicht ins Korn geworfen haben, sondern neue Wege gefunden haben, um für Ihre Kundschaft da zu sein.

Location Insider: Welchen Rat oder welche Lehre bzw. Erkenntnis nehmen Sie mit ins neue Jahr?

Christoph Werner: Auf Lernfähigkeit und Resilienz kommt es künftig noch mehr an als in der Vergangenheit.

Location Insider: Wie sieht der Handel in 2022 aus?

Christoph Werner: Es wird ihn weiterhin geben. Wie er sich entwickelt und wo er stattfinden wird, wird maßgeblich von den Rahmenbedingungen abhängen, die nicht zuletzt durch die Coronaverordnungen und die sogenannte Verkehrswende in 2022 gesetzt werden.

Location Insider: Vielen Dank für die spannenden Antworten!

Lesen Sie auch die Jahresrückblicke von Johann Kiener, Geschäftsführer der Witt-Gruppe, Jan Sperlich, Gravis-Chef, und Martina Fassbender, Brotgefuehle-Gründerin.


Newsletter abonnieren

Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter von Location Insider. Wir liefern darin täglich gegen 11 Uhr business-relevante Hintergründe zur Digitalisierung des Handels.

Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzbestimmungen.

Artikel teilen