Bringoo bekommt Millionen, Mondelēz setzt die Lieferkette zu, Farfetch mit Beauty-Übernahme.

von Florian Treiß am 28.Januar 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

nach dem Wirrwarr um die 2G-Regeln im Handel, die in mittlerweile vier Bundesländern gerichtlich einkassiert wurden, sprechen sich immerhin 49 Prozent der Befragten einer YouGov-Umfrage dafür aus, dass im Handel künftig lieber 3G gelten sollte und somit auch Ungeimpfte mit negativem Test überall wieder einkaufen dürften. Das sind deutlich mehr als die aktuell noch 24,3 Prozent Nicht-Geimpften. Offenbar finden nicht nur Ungeimpfte die 2G-Regelung unfair, sondern auch viele andere Menschen.

Ein schönes Wochenende, Ihr Florian Treiß

Bringoo bekommt Millionen, Mondelēz setzt die Lieferkette zu, Ocado mit neuen Robotern

Der Schnelllieferdienst Bringoo freut sich über eine neue Finanzierungsrunde, bei der ein Konsortium von acht Handelsunternehmern und Digitalexperten eine mittlere siebenstellige Summe in das Startup aus Hamburg steckt. Aktuell noch vor allem Lebensmittel-Lieferdienst bekannt, der auf eigene Dark Stores verzichtet und stattdessen ähnlich wie US-Anbieter Instacart direkt aus Filialen von Handelspartnern wie Edeka oder Penny liefert, will Bringoo künftig auch verstärkt andere Produkte zu den Kund*innen bringen. Aktuell sondieren BabyOne, Sport 2000 und Peek & Cloppenburg bereits eine solche Zusammenarbeit mit dem Ziel, ihre Produkte so schnell wie eine Pizza liefern zu können.

Der Süßwarenkonzern Mondelēz hat im abgelaufenen Quartal an Profitabilität eingebüßt: Die Bruttomarge sank von 39,4 auf 37 Prozent. Der Hersteller von Markenprodukten wie Milka oder Oreo wurde von steigenden Logistik- und Arbeitskosten aufgrund einer angespannten Lieferkette getroffen, während die steigende Nachfrage nach Weizen, Zucker und anderen Rohstoffen die Rohstoffkosten in die Höhe trieb und die Margen zuletzt in der gesamten Süßwarenbranche schmälerte. Positiv hingegen: Der Quartalsumsatz stieg um 4,9 Prozent auf 7,66 Milliarden US-Dollar  und übertraf damit die durchschnittliche Schätzung von Analysten leicht.

Der britische Lebensmittel-Onlinehändler Ocado, der auch der US-Supermarktkette Kroger bei der Logistik hilft, kündigte am Mittwoch Pläne an, Fulfillment-Roboter einzuführen, die fünfmal leichter sind als sein aktuelles Modell, sowie einen netzgekoppelten Roboterarm, der den Kommissionier- und Verpackungsprozess weiter automatisieren wird. Zugleich wurde auch die Bestellsoftware verbessert. Kroger-CEO Rodney McMullen sagte, dass sein Unternehmen und Ocado derzeit nach Wegen suchen, wie diese Innovationen in ihrem Online-Fulfillment-System eingeführt werden könnten.

Farfetch mit Beauty-Übernahme, Kardashian-Label bekommt 240 Millionen

Der Luxusmode-Onlinehändler Farfetch aus Großbritannien steigt ins Beauty-Geschäft ein und übernimmt dafür Violet Grey aus den USA. Violet Grey hat sich darauf spezialisiert, Beauty-Produkte zu kuratieren, auf die Hollywood-Stars schwören – so zumindest der eigene Anspruch. „Wir haben lange über Beauty nachgedacht“, sagt Farfetch-CCO Stephanie Phair gegenüber Reuters. Ein früherer Versuch von Farfetch, vor etwa sechs Jahren in die Beauty-Kategorie zu expandieren, war zwar gescheitert. Dieser Versuch habe dem Unternehmen aber geholfen, die Besonderheiten im Beauty-Segment in Bezug auf das operative Geschäft, Logistik und Positionierung zu verstehen, ergänzt Phair .

Das Wäsche-Label Skims von US-Sternchen Kim Kardashian erhält 240 Millionen Dollar von Investoren und wird im Rahmen der Finanzierungsrunde mit insgesamt 3,2 Milliarden Dollar bewertet. Das Geld kommt von den neuen Investoren Lone Pine Capital und D1 Capital Partners sowie den Bestandsinvestoren. Skims wurde erst 2019 gegründet und verkauft BHs, Loungewear und Shapewear vor allem über das Modell Direct to Consumer über die eigene Website, zudem mittlerweile aber auch über die Kaufhaus-Ketten Nordstrom und Selfridges.

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Hybride Prospekt-Lektüre nimmt zu, Betrug via Social Media steigt rasant

Das Lesen von Prospekten ist im Alltag fast aller deutschen Konsument*innen immer noch fest verankert. Über 87 Prozent der deutschen Bevölkerung nutzen gedruckte oder digitale Prospekte. Dieser Wert hat sich in den Jahren 2016 bis 2020 kaum verändert. Zwar ging unter den Prospekt-Leser*innen die Zahl der Leser*innen von gedruckten Prospekten von 98 auf 94 Prozent zurück, dafür stieg die Nutzung von digitalen Prospekten von 45 auf 75 Prozent. Interessant dabei: Die Zahl der „Hybridleser*innen“, die sowohl gedruckte als auch digitale Prospekte nutzen, hat stark zugenommen von 43 Prozent (2016) auf 68 Prozent (2020). Das zeigen Zahlen von IFH Media Analytics.

So unterschiedlich die Produkte und Serviceleistungen von Amazon, Ikea und eBay sind, sie haben eines gemeinsam: Laut dem Digital Brand Tracker von DCMN zählen sie zu den Top 3 Unternehmen im neuen Ranking der bekanntesten Marken mit digitalem Fokus. Die Mehrheit der Marken in den Top 20 fällt in die Bereiche Unterhaltung oder E-Commerce, da sich die Verbraucher*innen in Corona-Zeiten massenhaft dem Online-Shopping zuwendeten oder nach Möglichkeiten suchten, sich zu Hause zu unterhalten. Zu den Top 10 zählen zudem das Preisvergleichsportal Check24 und der Online-Modeversandhändler Zalando. Der Report kann hier angefordert werden.

Eine wachsende Zahl von US-Verbraucher*innen wird in sozialen Medien betrogen, so ein neuer Bericht der Federal Trade Commission (FTC). Demnach entstand in diesem Bereich ein Schaden von 770 Millionen Dollar, ein Wert, der etwa ein Viertel aller Betrugsverluste für das Jahr ausmacht. Diese Zahl hat sich gegenüber den im Jahr 2017 gemeldeten Betrugsfällen in sozialen Medien in Höhe von 42 Millionen US-Dollar um das 18-fache erhöht, so die FTC, da neue Arten von Betrug mit Kryptowährung und Online-Shopping immer beliebter wurden. Jüngere Erwachsene zwischen 18 und 39 Jahren sind 2,4-mal davon stärker betroffen als Personen ab 40 Jahren.

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