Burberry will in Shenzhen Social Commerce ausprobieren.

von Stephan Lamprecht am 18.November 2019 in News

In China ist das gemeinsame Einkaufen in und mit Messengern wie WeChat ein Massenphänomen. Schätzungen besagen, dass  über diesen Kanal im kommenden Jahr 150 Mrd. Dollar umgesetzt werden sollen. Burberry will in Kooperation mit Tencent mit einer „Social First“-Strategie experimentieren.

Mit WeChat hat Tencent eine Plattform aufgebaut, die den Nutzern so viele Services und Angebote macht, dass diese täglich viele Stunden damit verbringen. Die Bedeutung sozialer Netzwerke, die vielleicht besser digitale Netzwerke heißen sollten, wächst. Dessen sind sich auch deren Betreiber bewusst, die nicht mehr nur Quelle von Inspirationen durch schöne Bilder sein wollen, sondern sich wie etwa Instagram darum bemühen, den Konsumenten auch ein Einkaufserlebnis zu bieten.

Und wo bleibt der stationäre Handel bei diesem Spiel? Das gilt es herauszufinden. Erste Ansätze sind ja bereits in Hinblick auf Produktpräsentationen oder „Selfie-Ecken“ zu sehen. Douglas probiert es in Berlin ja sogar mit einem Raum für Influencer.

Jedenfalls kann auch Burberry an dem Phänomen des Social Shopping nicht weiter vorbeigehen. Marco Gobbetti, CEO von Burberry, betont, dass gerade auch im Luxussegment die Bedeutung von sozialen Netzwerken während der Inspirationsphase besonders groß sei. Darauf müsse sich der Handel einstellen.

Bei dem nun angekündigten Concept-Store, der im ersten Halbjahr des kommenden Jahres in Shenzhen eröffnen soll, wird es auf jeden Fall um mehr gehen, als lediglich die Produkte möglichst fotogen und tauglich für Instagram zu präsentieren. Daran lassen die beiden Partner jedenfalls keinen Zweifel. Ihnen geht es darum, digitales Erlebnis und Laden enger miteinander zu verzahnen. Digitale Technologie und Service sollen die Lösung dafür sein, das Markenerlebnis und die Kundenloyalität zu stärken. Das klingt zumindest so, als werde es nicht ausschließlich um das direkte Bestellen von Produkten im Laden und das mobile Bezahlen per WeChat gehen.


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