Deichmann will keine Filialschließungen, Aral will Rewe to go einheitlich führen, ParcelLab kürt Sieger im Versandhandel.
von Stephan Lamprecht am 06.Juli 2020 in NewsLiebe Leserinnen, liebe Leser,
wenn das Infektionsgeschehen so erfreulich niedrig ist, wieso dann nicht auf die Maskenpflicht im Handel verzichten? In diese Richtung wird öffentlich diskutiert. Die Handelsverbände haben in den vergangenen Wochen mehrfach Umfragen unter den Konsumenten zur Maskenpflicht zitiert. Mich würde auch mal die andere Sicht der Dinge interessieren: Was halten denn die Mitarbeiter in den Geschäften davon, dass sie wieder ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko auf der Arbeit eingehen sollen? Also die Personen, die wir alle vor wenigen Wochen noch beklatscht haben, weil die Mitarbeitenden in den Super- und Drogeriemärkten als systemrelevant galten? Waren die Spots, die unsere Tränendrüsen stimulierten, doch schlicht simpelste Werbung?
Tschüss, bis zur nächsten Ausgabe
Ihr Stephan Lamprecht
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Deichmann plant keine Schließungen, Aral kümmert sich intensiver um Rewe to Go
Der Schuhhändler Deichmann spürt die Auswirkungen der Coronavirus-Krise, plant aber keine Einschnitte im Filialnetz. Das verriet Unternehmer Heinrich Deichmann in einem Interview. Die für die Mitarbeiter in den Filialen während des Lockdowns beantragte Kurzarbeit sei wieder beendet. Das Unternehmen hatte das Kurzarbeitergeld auf 90 Prozent des Gehalts aufgestockt. Möglich wurde dies durch das sehr erfolgreiche vergangene Geschäftsjahr.
Wie der Aral-Konzernchef im Interview verraten hat, will das Unternehmen das Sortiment in den Tankstellen-Shops Rewe-to-go vereinheitlichen. Statt der Pächter wird dann die Zentrale darüber bestimmen, was den Kunden vor Ort angeboten wird. Das soll die Pächter auch vom unternehmerischen Risiko entlasten (Stichwort Abschreibungen bei Lebensmitteln). Insgesamt will Aral die Tankstellen stärker als Nahversorger positionieren.
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Sechs Filialen von GKK erhalten weitere Chance, Kartellamt billigt Intersports Weg
In einem Brief an die Mitarbeiter hat der Vorsitzende der Geschäftsführung Miguel Müllenbach darüber informiert, dass Galeria-Karstadt-Kaufhof nach Gesprächen mit den Vermietern wohl sechs Filialen weniger schließen muss. Demnach gebe es für die Karstadt-Warenhäuser in Dortmund, Nürnberg Lorenzkirche, Goslar und Potsdam und die Kaufhof-Filialen in Chemnitz und Leverkusen wieder eine Zukunftsperspektive.
Über die Website will Intersport die Kundenbestellungen an die zum Verbund gehörenden stationären Händler weiterleiten. Das Bundeskartellamt hat dieses Vertriebsmodell geprüft und nun grünes Licht dafür erteilt. Demnach stärke es den Wettbewerb im Sportfachhandel und bedeute für die Endkunden eine größere Einkaufsvielfalt im Online-Bereich.
“Inzwischen hat sich das wieder ein Stück weit normalisiert, doch wir beobachten weiterhin starke Zuwächse gegenüber 2019. Ich denke, dass die gesamte Online-Branche sich auch nach Corona auf einem höheren Niveau etablieren wird. Denn die Vorteile des Online-Geschäfts bleiben bestehen und leider werden uns auch die Risiken von Corona noch eine Weile beschäftigen. Viele Kunden sammeln dadurch beim Online-Kauf Erfahrungen, die nachhaltig sind.”
Galaxus-Deutschland-Chef Frank Hasselmann in einem Interview, in dem er sich zufrieden mit der Geschäftsentwicklung zeigt und erklärt, wie das Unternehmen die in der Schweiz gesammelten Erfahrungen auf den Shop für Deutschland überträgt.
ParcelLab kürt Sieger der Versandhandelsstudie, Galeria Inno startet Marktplatz
Zum zweiten Mal hat sich ParcelLab die Versandservices der 100 größten deutschen Online-Shops angesehen und das Ergebnis in der Versandhandelsstudie veröffentlicht. Untersucht wurden die Bereiche Checkout, Versand und Retouren. Zu den Siegern gehören adidas (Gesamteindruck), Breuninger (Paketgestaltung), dm (Checkout), Ikea (Versandkommunikation) und Otto (Retourenabwicklung).
Das belgische Warenhaus Galeria Inno, Tochter von Galeria Karstadt Kaufhof, will im kommenden Frühjahr einen Online-Marktplatz eröffnen. Ziel ist nicht weniger, als ein führendes Omni-Channel-Kaufhaus für die Kunden in Belgien zu werden. Strategisch ist das ein interessanter Salto. Denn im vergangenen Jahr wurde der Webshop des Unternehmens geschlossen.
Flagship-Store von Kith, Wix fordert Shopify heraus, Roboter desinfiziert Lagerhäuser
Der US-Händler für Sneaker und Streatwear Kith hat am vergangenen Wochenende in Tokio seinen ersten internationalen Flagship-Store eröffnet. Auf über 800 Quadratmetern bietet der Store in einer optisch beeindruckenden Inszenierung das Sortiment des Händlers. Hingucker des zwei Etagen umfassenden Ladens ist sicherlich das hohe Glasregal, das eine Auswahl an Schuhen verschiedener Marken präsentiert.
Wix, der Anbieter für Webseiten, erweitert in den USA sein Angebot um eine Reihe von Funktionen, die klar auf Shopify zielen. Händler sollen somit die Möglichkeit erhalten, auch auf der Wix-Plattform einen Shop betreiben zu können. Zu den neuen Modulen gehören ein Warenkorb, Checkout, Abo-Modelle, Mehrsprachigkeit und Fremdwährungen sowie eine Dropshipping-Schnittstelle.
Ein am MIT entwickelter Roboter soll öffentliche Gebäude und Lagerhäuser zuverlässig desinfizieren und damit zur Eindämmung von Covid–19 beitragen. Das Gerät hat in ersten Tests 400 Quadratmeter in rund einer halben Stunde bearbeitet. Das ausgesendete UV-Licht ist stark genug, um 90 Prozent der Viruspartikel zu neutralisieren.
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