Delivery Hero und Gorillas bald gemeinsam? Und: Verlorenes Halbjahr für Fashion sowie die Zukunft von Kaufhäusern.

von Florian Treiß am 27.August 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

eine weitere Woche neigt sich dem Ende zu – mit einer spannenden Nachricht aus dem Lebensmittelhandel: Steigt der Lieferkonzern Delivery Hero womöglich Lieferdienst Gorillas ein? Damit würde sich der umstrittene Lebensmittel-Expressservice für die Zukunft die Unterstützung eines Dax-Konzerns sichern, während Erzrivale Flink bereits gemeinsame Sache mit Rewe macht. Mehr in unseren News.

Ein schönes Wochenende, Ihr Florian Treiß

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Die wichtigsten Technologietrends im Digital Commerce – Teil 2 unserer Umfrage

„Worin sehen Sie aktuell die wichtigsten Trends in der E-Commerce-Technologie?“, haben wir IT-Experten für unser neues Whitepaper „Composable Commerce“ gefragt. Gestern konnten Sie hier bereits Antworten von Stephan Esch (freenet), Florian Wezel (Bergfreunde), Adrian Goller (Eterna Mode) und weiteren Fachleuten in Teil 1 der Umfrage lesen. Heute geht’s weiter mit Stimmen von Jürgen Krisch, CTO der Spread Group (siehe Foto), der sagt: „E-Commerce wird zunehmend vernetzter und das vermehrt ‚headless'“. Heute außerdem dabei sind führende Köpfe von Frontastic, OTTO und Rose Bikes sowie der Kartenmacherei-Muttergesellschaft celebrate company.
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Delivery Hero steigt womöglich bei Gorillas ein & schreibt tiefrote Zahlen, On geht mit Roger Federer an die Börse

Der Express-Lebensmittellieferdienst Gorillas sucht seit Monaten nach neuen Investoren. Nun bahnt sich offenbar ein spannender Deal an, über den das „manager magazin“ (Paywall) berichtet. Demnach will der Dax-notierte Lieferkonzern Delivery Hero rund 200 Millionen Euro in Gorillas investieren und später weitere 200 bis 400 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Auch bestehende Investoren, darunter der chinesische Internetgigant Tencent und der US-Hedgefonds Coatue Management, wollen sich anscheinend mit einer Zwischenfinanzierung an der Runde beteiligen. Ein Notartermin soll bereits für diesen Freitag geplant sein. Eine Zusammenfassung gibt’s bei Gründerszene.

Derweil hat Delivery Hero seine Geschäftszahlen fürs erste Halbjahr 2021 vorgelegt: Demnach stieg der Bruttowarenwert der über die Lieferplattform verkauften Essen und Produkte um gut drei Viertel auf 16,2 Milliarden Euro, während sich der Gesamtumsatz des bislang vor allem als Vermittler tätigen Unternehmens auf 2,9 Milliarden Euro mehr als verdoppelte. Dabei schrieb das Berliner Unternehmen tiefrote Zahlen: Unter dem Strich gab’s einen Verlust von 918,1 Millionen Euro. Delivery Hero hatte sein deutsches Liefergeschäft mit den Marken Lieferheld, Pizza.de und Foodora vor drei Jahren verkauft und war danach v.a. in Asien aktiv, startet nun aber unter dem Namen Foodpanda wieder in Deutschland und verkauft nun auch Lebensmittel.

Cloudway, ein aktueller Hybrid-Outdoor-Schuh von On (Foto: PR)

Börsengang mit Promi-Faktor: Der Schweizer Schuhhersteller On strebt elf Jahre nach der Gründung an die New Yorker Börse. Der Hersteller von Lauf- und Wanderschuhen sowie Sneakern dürfte dabei auf eine Börsenbewertung von bis zu acht Milliarden Franken kommen. Die drei Gründer des Unternehmens, die noch 56 Prozent an der Firma halten, dürften über Nacht steinreich werden. Und auch ein Promi wird profitieren: Tennisstar Roger Federer hat nach Schätzungen etwa 50 Millionen Franken in das Startup gesteckt, die sich durch den Börsengang ebenfalls vervielfachen würden.

Verlorenes Halbjahr, Rekordpreise für Importe, Zukunft der Kaufhäuser

Der deutsche Bekleidungseinzelhandel hat im ersten Halbjahr enorm gelitten, sagt Stephan Tromp, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE). Der Juni war zwar so umsatzstark, dass er das Vorkrisenniveau sogar leicht übertroffen hat. Beim Blick auf die ersten beiden Quartale fällt Tromps Bilanz allerdings nüchtern aus: „Insgesamt ist das erste Halbjahr für weite Teile des stationären Non-Food-Handels verloren.“ Grund war der monatelange, bundesweite Lockdown bis Juni. Nach ein paar guten Wochen lässt die Shopping-Begeisterung langsam wieder nach – offenbar auch wegen steigender Preise.

Die deutschen Importe haben sich im Juli so stark verteuert wie seit 40 Jahren nicht mehr. Die Einfuhrpreise stiegen um 15,0 Prozent zum Vorjahresmonat, meldet das Statistische Bundesamt. Experten erwarten, dass diese Entwicklung auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern ankommen wird. Die Inflationsrate liegt aktuell mit 3,8 Prozent hierzulande bereits auf dem höchsten Stand seit 1993. Der starke Anstieg der Importpreise geht vor allem auf die Entwicklung bei Energie zurück: Deren Einfuhren verteuerten sich um 89,6 Prozent im Vergleich zum Juli 2020.

„Ich glaube nicht, dass Kaufhäuser komplett verschwinden werden. Es hat durchaus einen Wert, ein ausgesuchtes Sortiment für jene Kundensegmente bereitzustellen, die diese Auswahl und Aufbereitung schätzen. Allerdings wissen viele dieser großen Einzelhändler, die derzeit vor dem Ruin stehen, nicht mehr so genau, wer ihre Kunden eigentlich sind. Sie versuchen, es allen recht zu machen; damit zersplittern sie ihre Ressourcen und begeistern am Ende niemanden.“

Marc-André Kamel ist Partner und Director im Pariser Büro der Unternehmensberatung Bain & Co. In einem Interview beleuchtet er die aktuellen Herausforderungen des Einzelhandels, nicht nur speziell von Kaufhäusern. Unser Lesetipp fürs Wochenende für all diejenigen, die Zugriff auf Xing-Premium haben.

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Wieso Amazon stationär expandiert, Alle FBA-Aufkäufer auf einer Bühne

Letzte Woche machte die Meldung die Runde, dass Amazon bald auch kleinere Kaufhäuser eröffnen will. Damit würde der stationäre Fußabdruck des Onlineriesen weiter steigen – denn Amazon plant derzeit die Eröffnung von knapp 40 Supermärkten („Fresh“, hinzu kommen 30 automatisierte Convience Stores („Go“) 24 Buchläden. Doch wieso expandiert Amazon in der Fläche? Eine These: Es ist billig. In den letzten Jahren wurden „digitale Kundengewinnungskosten höher als die wörtlichen Kosten der Miete“, sagt Holden Bale, Commerce-Leiter der digitalen Agentur Huge. „Es fing an, billiger zu werden, ein paar Geschäfte zu eröffnen, als eine enorme Menge Geld auf Facebook auszugeben.“

In den letzten zwei Jahren haben sich einige große Unternehmen herausgebildet, die sich darauf spezialisiert haben, FBA-Marken aufzukaufen. Damit sind v.a. Startups gemeint, die Eigenmarken-Produkte entwickelt haben und diese vorallem über den Amazon Marketplace verkaufen und dabei die Logistik-Lösung Fulfillment by Amazon (FBA) nutzen. Auf dem 1st German eCommerce Pitch Day am Rande des Tags des Onlinehandels am 23. September in Berlin präsentieren sich nun erstmals die fünf großen FBA-Aufkäufer Thrasio, Perch, Berlin Brands Group, Unybrands und Razor Group auf einer Bühne.

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