Delivery Hero will profitabel werden, Süßwarenindustrie schlägt Alarm, SendMePack verwendet Versandverpackungen mehrfach.

von Florian Treiß am 05.April 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

gestern war es soweit: In den meisten Bundesländern wurde die Maskenpflicht im Einzelhandel aufgehoben. Manche Läden empfehlen ihren Kund*innen nun per Aushang, freiwillig weiter Maske zu tragen, manche Läden aber auch nicht. So gab’s bei meinem Besuch im Rewe hier in Leipzig keinerlei Masken-Aushänge mehr. Immerhin trugen circa drei Viertel der Kund*innen dennoch eine Maske, sei es aus Gewohnheit oder Eigenverantwortung. Der Rest hingegen nicht. Ein ziemlich ungewohntes Bild – und das in Zeiten von nach wie vor hohen Corona-Infektionszahlen.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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Delivery Hero will profitabel werden, illegaler Darknet-Marktplatz abgeschaltet, SendMePack will Versandverpackungen wiederverwenden

Der Berliner Lieferkonzern Delivery Hero peilt an, im kommenden Jahr endlich einen operativen Gewinn einzufahren, allerdings vor Abschreibungen und bereinigt um Sonderfaktoren. Allerdings müsse Delivery Hero dafür rund 1,4 Milliarden Euro neue Kredite aufnehmen, so CEO Niklas Östberg. Die Ankündigung beflügelte gestern den Börsenkurs von Delivery Hero, der um zehn Prozenz zulegte. Für den Konzern, der seit Jahresbeginn über die Hälfte seines Börsenwerts eingebüßt hatte, ein wichtiges Zeichen, dass Investoren noch oder wieder an Delivery Hero glauben.

Schlag gegen die dunkle Seite des Onlinehandels: Die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) und das Bundeskriminalamt (BKA) haben heute die Serverinfrastruktur des weltweit größten illegalen Darknet-Marktplatzes Hydra Market sichergestellt und diesen damit geschlossen. Gegen die bislang unbekannten Betreiber besteht unter anderem der Verdacht des gewerbsmäßigen Betreibens krimineller Handelsplattformen im Internet, des gewerbsmäßigen Verschaffens oder Gewährens einer Gelegenheit zum unbefugten Erwerb oder zur unbefugten Abgabe von Betäubungsmitteln sowie der gewerbsmäßigen Geldwäsche. Die russischsprachige Plattform war seit mindestens 2015 aktiv, über sie sollen Transaktionen in Milliarden-Umfang abgewickelt worden sein.

Gestern hatte das Gründer*innen-Paar Michelle Reed und Philip Bondulich seinen großen Auftritt in der Vox-Startup-Show „Die Höhle der Löwen“: Mit ihrem Startup SendMePack wollen sie ein Mehrwegsystem für bereits existierende Versandkartons aufbauen, die bislang typischerweise im Altpapier landen. SendMePack arbeitet dabei mit Logistikzentren zusammen. Die Idee: Gebrauchte Kartons wieder so herrichten, dass sie wie neu aussehen. Dafür wendet das Paar einige Tricks an, damit beispielsweise die Kartonoberflächen beim Entfernen von Klebstreifen nicht beschädigt werden. Ebenso prüft SendMePack die Pakete auf Sauberkeit und Stabilität. Das Konzept nennt sich „Precycling“ bzw. Verpackungsvermeidung. Mehr dazu im „WiWo“-Interview.

Süßwarenindustrie schlägt Alarm, Amazon stellt 6.000 Leute ein, Mastercard schließt Übernahme ab

Gestörte Lieferketten und der Ukraine-Krieg führen bei immer mehr Produkten zu höheren Preisen, so kostet ein Stück Butter u.a. bei Aldi und Rewe seit gestern 2,09 Euro statt zuvor 1,65 Euro. Und nun schlägt auch noch die deutsche Süßwarenindustrie Alarm: Energie, Agrarrohstoffe, Verpackungen und auch der Transport hätten sich stark verteuert, klagt der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). „Der Ukraine-Krieg verschärft die Situation drastisch und in existenzbedrohendem Maße“, so der Verband. Die drohende Gasknappheit sei zudem ein Damoklesschwert, das im schlimmsten Fall zum Runterfahren der Produktion führen könnte, da Gas für die Branche der wichtigste Energieträger sei.

Der US-Onlineriese Amazon treibt seine Expansion in Deutschland weiter voran und will hierzulande bis Jahresende 6.000 neue Mitarbeiter*innen einstellen. Dadurch soll die Personalstärke in Deutschland auf 36.000 Personen steigen. Die freien Stellen decken eine große Bandbreite ab, von Logistik-Jobs, für die keine Vorqualifizerung erforderlich ist, über Arbeitsplätze in der Mechatronik, im Account Management und im Recruiting bis hin zu Stellen für Hochqualifizierte in der Softwareentwicklung und Informatik. Für Logistikmitarbeiter und -mitarbeiterinnen, deren Arbeitsbedingungen von Gewerkschaften immer wieder kritisiert werden, will Amazon die interne Mindestvergütung dieses Jahr von 12,00 auf 12,50 Euro erhöhen.

Der Kreditkartenriese Mastercard hat die Übernahme von Dynamic Yield abgeschlossen. Das Unternehmen, das seit 2019 zu McDonald’s gehörte, unterstützt weltweit 400 Marken dabei, personalisierte, optimierte und synchronisierte digitale Kundeninteraktionen schnell bereitzustellen und zu testen. So z.B. bei den Bestellterminals und DriveThrus von McDonald’s, wo die Technologie auch weiterhin zum Einsatz kommen soll. Mastercard wiederum will mit der Übernahme sein Angebot an Kundenbindungs- und Loyality-Programmen stärken, die Unternehmen dabei helfen sollen, effektivere und vertrauenswürdigere Kundenerlebnisse über alle Kanäle hinweg zu schaffen.

K5 Shop Insights gestartet, neuer IDH-Konsumentenreport, Scandit-Gründer im Podcast

Die Macher der führenden E-Commerce-Konferenz K5 haben eine neue Plattform für E-Commerce-Macher*innen gestartet, die K5 Shop Insights. Shops können eingereicht und von der Community bewertet werden. Software, Tools und Agenturen werden vorgestellt und bewertet. So soll eine Plattform für Inspiration und solide Investitionsentscheidungen im E-Commerce entstehen. Die neue Plattform basiert auf UXme.io, die zum Jahreswechsel durch die K5 übernommen wurde. Der bekannte E-Commerce-Experte Johannes Altmann (Shoplupe) wird als Gesellschafter der K5 und Head of Platform das neue Plattformgeschäft der K5 weiterentwickeln.

Die Initiative Digitale Handelskommunikation (IDH) hat für ihren neuen Konsumentenreport rund 4.000 Personen zu ihrer Einstellung zum stationären Handel befragt. Um nach Angeboten des Handels zu schauen oder sich inspirieren zu lassen, nutzen über vier Fünftel der Konsumenten heute digitale Services häufiger als vor zwei Jahren. 88 Prozent der Befragten finden es gut, dass Angebote verschiedener Händler gebündelt auf einer Angebotsplattform zu finden sind. 85 Prozent wollen so Geld und 77 Prozent Zeit sparen. Gleichzeitig wünschen sich 54 Prozent vom stationären Handel mehr Informationen über Angebote und Aktionen, nur 29 Prozent lassen sich direkt im Geschäft inspirieren. Mehr in einer Pressemitteilung sowie in der Grafik oben.

Im Februar hat das Schweizer Startup Scandit, Anbieter von Smart-Capture-Software für die Erfassung von Daten aus Barcodes, Texten, Bildern und Objekten, eine fette Finanzierungsrunde von 150 Millionen Dollar vermeldet. Gründer und CEO Samuel Mueller spricht nun in einem Podcast von Startup Insider darüber, wie er das frische Kapital für die Entwicklung fortschrittlicher Computer-Vision-Technologien verwenden will, die traditionelle Industrien und Prozesse weiter transformieren.

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