Deutsche Bahn will Reisende bis zum Sitzplatz navigieren.

von Christian Bach am 08.Juni 2015 in News

Deutsche Bahn App - App DB Navigator

Nur Bahnhof verstehen: So geht es vielen Reisenden in fremden Bahnhöfen. Das will die Deutsche Bahn (DB) ändern und Reisende bald per App aus den eigenen vier Wänden bis zum Sitzplatz lotsen – u.a. mit Beacons. Die Bahn muss dafür allerdings noch Ortungssysteme an den Bahnhöfen verbauen. Bahnchef Rüdiger Grube will die Weichen für eine mobile Zukunft stellen und hat am Freitag eine Digitalisierungsoffensive angekündigt, in deren Rahmen über 150 digitale Projekte umgesetzt werden sollen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die „DB-Navigator“-App. Nutzer der App sollen sich bald zum Abfahrtgleis navigieren lassen, Essen an den Platz bestellen oder Mietfahrräder und Autos der Carsharing-Tochter Flinkster buchen können. Zuerst wird die Smartphone-App um eine Karte für Reiseverbindungen erweitert – ein Wunder, dass es diese Funktion nicht schon längst gibt. Auch die Bahnhöfe sollen digitalisiert werden und u.a. mit sprechenden Aufzügen und Rolltreppen ausgestattet werden. Die Grundlage dafür ist aber Wlan auf den Bahnhöfen und in den Zügen – ein Projekt, das sich seit Jahren hinzieht. Bis Ende des Jahres sollen immerhin 255 ICE-Züge mit der notwendigen Technik ausgestattet werden. Deutlich länger dürfte es dagegen dauern, bis Zugfenster zu interaktiven Bildschirmen umfunktioniert werden und bis Reisende sich mit entsprechenden Apps durch die Shopping-Welt der Bahnhöfe navigieren, Einkaufslisten erstellen und die während der Fahrt gekauften Produkte am Zielbahnhof abholen können.

DB Deutsche Bahn Nahnhof IC ICEBeacons werden von der Bahn bereits am Berliner Bahnhof Südkreuz getestet. Laut DB geht es bei dem Pilotprojekt vor allem um Indoor-Navigation. Der Bahnhof soll als „intermodale Verkehrsdrehscheibe“ Testfeld weiterer Technologien werden. Ein Beacon-Test am Düsseldorfer Hauptbahnhof wurde dagegen offiziell beendet. Der Kölner Vermarkter Ströer, die Bahn und der Berliner Beacon-Anbieter Sensorberg zogen damals ein positives Fazit: Auf dem sogenannten „Open Playground“ hatten von den durchschnittlich täglich 250.000 Bahnhofsbesuchern rund 40 Prozent Bluetooth aktiviert.
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