Die Insolvenz von Toys’R’Us.

von Andre Schreiber am 20.September 2017 in News

Wenn ein bereits 1948 gegründetes Unternehmen insolvent ist, beherrscht dieses Thema naturgemäß auch die Medien. Toys’R’Us aber lediglich als weiteres Opfer von Amazon zu sehen, greift zu kurz.

Natürlich hat das veränderte Einkaufsverhalten auch etwas mit den Zahlungsschwierigkeiten der traditionsreichen Spielzeugkette zu tun. Für die Konsumenten ist es heute eine Selbstverständlichkeit, gerade auch Spielzeug online einzukaufen. Wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Analyse anmerkt, nahm Amazon im vergangenen Jahr rund vier Milliarden Dollar mit Spielsachen ein, 24 Prozent mehr als 2015.

Der Gläubigerschutz nach Chapter 11 bedeutet indes nicht automatisch das Ende des Unternehmens, worauf auch die FAZ hinweist. Der Geschäftsbetrieb in Deutschland soll ohnehin nicht gefährdet sein. Allerdings kommen die Schwierigkeiten natürlich zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Denn schließlich steht die Kette vor dem Höhepunkt des Jahresgeschäfts. Und so stehen wichtige Lieferanten wie Hasbro auch unter dem Druck mit dem Unternehmen weitermachen zu müssen, denn schließlich will sich niemand das Weihnachtsgeschäft entgehen lassen.

Auch wenn natürlich ausgesprochene Fans des Digital Commerce damit ihre These bestätigt sehen, dass der stationäre Handel ohnehin keine Überlebenschancen hat. Ganz so einfach ist die Kausalität bei Toys’R’Us indes nicht. Im Jahr 2005 haben der Immobilienkonzern Vornado Realty Trust und die Finanzinvestoren Bain Capital und KKR die Kette übernommen und einen großen Teil des Kaufpreises in Höhe von 6,6 Milliarden Dollar auf Toys „R“ Us als Schulden abgewälzt. Bald ist ein Teil dieser Schulden fällig und Toys „R“ Us hätte nicht zahlen können.

Man darf also gespannt sein, ob es dem Unternehmen gelingt, das Überleben zu sichern.

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