E-Commerce­-Plattformen für B2B: Ein Marktüberblick.

von Peter Wagner am 25.August 2020 in News, Trends & Analysen

Was ist eigentlich eine E-Commerce-Plattform und wie lässt sie sich definieren? Fakt ist: Die Funktionen und das Leistungsspektrum von solchen Plattformen variieren stark und machen eine allgemeingültige Beschreibung schwierig. Viele verstehen unter einer E-Commerce-Plattform einen Online-Shop. Doch schon ein Online-Shop umfasst einen Produktkatalog mit verschiedenen Preisen, Varianten und muss eine Vielzahl an Funktionen bieten, darunter: Profilerstellung, Profilpflege, Checkoutprozesse und mehr.

Im Bereich B2B ist die besondere Herausforderung die Integration der Plattform in bestehende Warensysteme, Enterprise Ressource Planning (ERP) Tools und die Verknüpfung mit den Systemen der Geschäftskunden. Gerade aus diesem Grund sind B2B-Lösungen für E-Commerce in der Regel maßgeschneidert. In dieser Leseprobe aus unserem neuen Whitepaper rund um B2B Commerce werden verschiedene Systeme, die sich auf dem Markt befinden, in ihren Kategorien betrachtet.

Alleskönner für die Industrie

Große E-Commerce-Plattformen, sogenannte Enterprise-Lösungen, für große Unternehmen umfassen oft ein ganzes Ökosystem von Enterprise-Ressource- und Supply-Chain-Software. Diese Plattformen stammen von „den großen” Anbietern und sind dementsprechend kosten- und wartungsintensiv. Dass große Unternehmen solche Systeme nutzen ergibt Sinn, denn in der Regel kommunizieren sie auch häufiger mit anderen großen Playern, die eigene Enterprise-Ressource-Planning-Software anbieten. Die Herausforderung bei E-Commerce-Systemen liegt in diesem Fall also darin, dass die Unternehmen schnell untereinander Daten austauschen und auswerten können. Dafür müssen Schnittstellen geschaffen werden und ein umfassendes Rechtemanagement, das an Kundenaccounts gebunden ist, vorhanden sein.

Omnichannel-Verlängerungen

In manchen Fällen binden E-Commerce-Plattformen den stationären Handel als verlängerten Arm der Hersteller in die Omnichannel­Strategie einer Marke ein. Das bedeutet: Filialen eines Unternehmens vertreiben über die Plattform des Herstellers ihre Ware, der Hersteller spart sich so eigene Lagerkapazitäten. Eingebundene Einzelhändler können hier zum Beispiel (im Vergleich zu den etablierten Plattformanbietern) von geringeren Vermittlungsprovisionen und der Stärke der Dachmarke profitieren. Technisch gesehen müssen nur die verschiedenen Kassen- und Inventursysteme in die E-Commerce-Plattform der Hauptmarke eingebunden werden.

Präzisionslösungen für Sparten

Der Wettkampf gegen die renommierten bereits im E-Commerce etablierten B2B-Händler stellt mittlere und kleine Unternehmen vor die Frage, ob sich eine eigene Plattform überhaupt lohnt. Während große B2B-Händler ein breites Spektrum an Produkten bieten, können sich B2B-Fachhändler mit einer E-Commerce-Plattform in einer bestimmten Sparte positionieren. Technisch gesehen geht es dann also darum, die Bedürfnisse einer bestimmten Branche, Sparte oder Nische in den Services der Plattform umzusetzen. Das bedeutet zum Beispiel Varianten von Produkten und unterschiedliche Produkteigenschaften leicht zugänglich zu machen, die Ansprache und Visualität der Plattform zielgruppengerecht oder zusätzliche Informationen wie Produktkataloge und aktuelle Trends und Entwicklungen an den richtigen Stellen zu platzieren.

Regionale B2B-Plattformen

Besonders für Hersteller von regionalen, saisonalen oder landwirtschaftlichen Produkten lohnt der Zusammenschluss in regionalen B2B-Plattformen. Diese Plattformen müssen vor allem eines können: einer Vielzahl von Herstellern und Erzeugern ein einheitliches Auftreten verschaffen. Dafür müssen Mindestanforderungen in den Accounts der Nutzer hinterlegt sein, wie Mindestpreise, Rabattpolitik, Varianten, Bilder und mehr. Der Vorteil dieser Verbundsplattformen ist die Vereinfachung von Logistik und Administration sowie ein stärkeres Auftreten gegenüber Geschäftskunden.

Business-to-Many

Die Anforderungen von Geschäftskunden an die Bedienbarkeit einer Oberfläche steigen. Wer vor allem mit Geschäftskunden ohne eigenem ERP zu tun hat, wird vor die Herausforderung gestellt, dass Geschäftskunden ein digitales Verkaufserlebnis erwarten, das ihren Erfahrungen als Endverbrauchern in Online-Shops entspricht, Stichwort „Consumerization of B2B“. Egal ob ein Unternehmen mit B2C startet, B2C und B2B als unterschiedliche Strukturen im E-Commerce angelegt hatte und sie nun zusammenführen will, oder seinen B2B-Bereich den gewachsenen Ansprüchen der Kunden besser anpassen möchte: Die besondere Herausforderung ist es hier, die Seitenstrukturen so zu gestalten, dass die Vorteile eines B2C-Shops mit denen eines B2B-Shops vereint werden. Beide Bereiche müssen voneinander getrennt funktionieren und der B2B-Bereich die zusätzlichen Funktionen für Geschäftskunden bieten. Hier muss beispielsweise dann auch beachtet werden, dass im B2C-Bereich die Preise inkl. MwSt. angezeigt werden müssen, im B2B-Bereich hingegen Netto-Preise üblich sind. Gleichzeitig darf die Geschwindigkeit eines solchen Systems durch den doppelten Traffic nicht belastet werden.

Lesetipp

Dieser Beitrag ist eine Leseprobe aus dem neuen Whitepaper: B2B Commerce – Wie B2B-Firmen ihr Geschäft digitalisieren. Mit freundlicher Unterstützung von commercetools liefern wir darin auf 40 Seiten einen Deep Dive in die Herausforderungen des B2B Commerce.

Die Themen im Überblick: 

  • B2B Commerce für Nachzügler: Perfektion vs. Geschwindigkeit
  • Interview mit Supply-Chain-Fachmann Max Meister
  • Expertenumfrage zu B2B Commerce heute und morgen
  • Case Studies: Wie Franka Emika und TROX im B2B Commerce erfolgreich sind
  • Gastautor Robert Queck über die größten Herausforderungen im B2B Commerce

Gratis-Anforderung des Whitepapers „B2B Commerce“:

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