E-Food-Anbieter Rohlik kommt als Knuspr, Covid-19 läutet „Jahrzehnt des Zuhauses“ ein, Tesco fordert Amazon mit kostenfreier Lieferung.

von Stephan Lamprecht am 18.August 2020 in News

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

eigentlich sind Neo-Banken ja nicht unser Beritt. Deswegen gab es auch keine Meldung über das Schmierentheater rund um die Gründung eines Betriebsrates bei N26. Joachim Graf, der die Szene seit Jahrzehnten begleitet, ist aber mal der Kragen geplatzt und schlägt in seinem Kommentar eine lesenswerte Brücke zum Handel. Er sieht eine digitale Parallelgesellschaft, die von “Startups, deren Geschäftsmodell es ist, die Lohnkosten an die Allgemeinheit via Aufstockung outzusourcen” bis zu “Onlineshops, die sich bitter darüber beschweren, dass Ökologiegesetze bei Verpackung und Retouren nicht nur für den Präsenzhandel, sondern auch für sie gelten”, reiche. Nachdenkenswert.

Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht

E-Food-Anbieter Rohlik kommt als Knuspr nach Deutschland, Edekas Nachbarschaftsbarometer

Der tschechische Online-Supermarkt Rohlik kommt nach Deutschland und wird hier als Knuspr auftreten. Aktuell wird bereits Personal gesucht. Und in den Stellenanzeigen wird auch das Kundenversprechen deutlich. Frische Lebensmittel, vorzugsweise aus der Region, die binnen drei Stunden beim Kunden zu Hause eintreffen. Im vergangenen Jahr wuchs der Online-Supermarkt um 56 Prozent und arbeitet offenbar mit 147 Mio. Euro Umsatz bereits profitabel.

Edeka hat erstmals ein Nachbarschaftsbarometer veröffentlicht. In der repräsentativen Studie wurde untersucht, wie die Befragten ihre eigene Nachbarschaft bewerten und wie sie den Kontakt zu ihren Nachbarn beurteilen. Für die Befragten gehören Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Rücksichtnahme zu einer guten Nachbarschaft. “Eng” ist der Kontakt zu den Nachbarn nur bei rund 16 Prozent der Teilnehmer, bei 38 Prozent existiert er dagegen kaum. 29 Prozent der Befragten haben den Nachbarn während der Pandemie geholfen etwa durch Gespräche und die Übernahme von Einkäufen.

Ecco zieht ins Outlet-Center Zweibrücken, RFID-Tunnel bei Popken

Das Outlet-Center in Zweibrücken wird für die Kunden durch zwei Neuzugänge noch attraktiver. Die dänische Marke Ecco eröffnet einen Store mit einer Fläche von rund 150 Quadratmetern. Etwas größer ist der Laden von New Balance. Das Label wird auf etwas über 170 Quadratmetern Turnschuhe, Kleidung und Accessoires anbieten.

Auch die Popken Fashion Group hat in den vergangenen Jahren ein kontinuierliches Wachstum beim Onlineversand verzeichnen können. Um den wachsenden Anforderungen begegnen zu können, hat das Unternehmen eine neue Förderanlage in Betrieb genommen, deren Herzstück aus zwei RFID-Tunneln besteht. Diese erkennen die in den Paketen befindlichen Artikeln. Somit wird sichergestellt, dass die Bestellungen vollständig sind. Einer dieser Tunnel kann 500 Kundenaufträge pro Stunde vollständig erfassen und kontrollieren.

Covid–19 läutet “Zuhause”-Zeitalter ein, Medikamente kommen immer häufiger online

Eine kürzlich von Accenture durchgeführte weltweite Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass die Coronakrise ein “Jahrzehnt des Zuhauses” einläutet. Demnach gehen 69 Prozent der Befragten davon aus, dass sie in den nächsten sechs Monaten den größten Teil ihrer sozialen Kontakte entweder bei sich zu Hause, bei einem Freund oder virtuell pflegen werden. 56 Prozent der Verbraucher geben an, dass die Pandemie sie dazu veranlasst hat, in Geschäften der näheren Umgebung einzukaufen. Als Konsequenz für Handel und Konsumgüterhersteller sieht Accenture, dass diese gezwungen sind, mit ihren Produkten und Dienstleistungen ein stärker lokal ausgerichtetes Erlebnis zu bieten.

Wenn es um die Versorgung mit Arzneimitteln geht, setzen die Konsumenten verstärkt auf Onlineangebote. Das hat der Verband Bitkom herausgefunden. 58 Prozent der Befragten bestellen Arzneimittel mittlerweile gewöhnlich bei einer Online-Apotheke. Fast alle in dieser Gruppe kaufen dabei nicht verschreibungspflichtige Medikamente online ein. Rund jeder Sechste (17 Prozent) löst inzwischen auch Rezepte für verschreibungspflichtige Arzneien in der Online-Apotheke ein.

Manor will Marktplatz im 4. Quartal starten, Tesco fordert Amazon mit kostenloser Lieferung

Die größte Warenhauskette der Schweiz, Manor, hat im Rahmen der Bekanntgabe ihrer Geschäftszahlen auch mitgeteilt, dass man im vierten Quartal einen eigenen Marktplatz starten wolle. Auf diesem sollen dann auch Drittanbieter Produkte aus den Hauptkategorien Mode, Beauty, Heim & Haushalt verkaufen. Derzeit habe man 700 Drittanbieter, deren Zahl in den nächsten Jahren verdoppelt werden solle.

Der Kampf um Anteile am Markt für Lebensmittellieferungen in Großbritannien geht in die nächste Runde. Nachdem Amazon angekündigt hatte, seine Prime-Kunden kostenlos zu beliefern, zieht Tesco nach. Die größte Lebensmittelkette der Insel bietet den Kunden mit der Clubcard ein ähnliches Programm wie Prime. Bisher berechnet Tesco für die Lieferung 4,50 Pfund. Diese Gebühr soll für die Inhaber der Clubcard-Plus in Zukunft entfallen.

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