Ende der Corona-Zugangsbeschränkungen, Aldi provoziert zum Valentinstag, Shopping-Frustbarometer.

von Florian Treiß am 14.Februar 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

der Hype um den Super Bowl, das Finale der US-Footballliga NFL, geht an mir irgendwie vorbei. Gestern war es mal wieder soweit und die L.A. Rams gewannen 23:20 gegen die Cincinnati Bengals. Aha. Europäischer Fußball ist mir dennoch lieber. Aber sei’s drum: Auch der deutsche Einzelhandel hat den Super Bowl längst als Anlass für sich entdeckt, Aktionsartikel zu dem Event rauszuhauen. Doch haben diese wirklich was mit den USA und der NFL zu tun? Eine US-Reporterin der Deutschen Welle hat’s getestet und in einem heiteren Instagram-Video zusammengefasst. Apropos Verkaufsevent: Was sich Aldi zum heutigen Valentinstag einfallen lassen hat, lesen Sie unserem Newsletter.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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Ende der Corona-Zugangsbeschränkungen, Aldi provoziert zum Valentinstag, Gorillas mit Musiklabel

Noch immer gilt in manchem Bundesland die 2G-Regel für den Zugang zum Einzelhandel jenseits der Grundsversorgung, manches Bundesland hat auf 3G umgestellt und nur wenige haben die Corona-Zugangsbeschränkungen komplett aufgehoben. Diese könnten nun bald in allen Bundesländern Geschichte sein: Laut einer Beschlussvorlage für die Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch sollen in Kürze die Zugangsbeschränkungen im Handel fallen und dort lediglich eine Maskenpflicht gelten. Laut dem Drei-Stufen-Fahrplan könnten bis zum 20. März auch in diversen anderen Lebensbereichen die Beschränkungen wegfallen. Danach soll es nur noch niedrigschwellige Maßnahmen geben, dazu gehört etwa die Maskenpflicht in der Bahn, im Bus oder in Innenräumen.

Zum heutigen Valentinstag provoziert Aldi Nord mit einem außergewöhnlichen Werbefilm. In dem Spot sieht man verschiedene Hände, die zweideutige Bewegungen mit verschiedenen Lebensmitteln machen. Der von der Agentur Kolle Rebbe kreierte Werbespot wirkt sinnlich und schwankt zwischen Erotik und Foodporn. Am Ende sieht man ein älteres Paar mit Einkaufswagen, dem Aldi einen „aufregenden Valentinstag“ wünscht. Den ganzen Spot gibt’s hier zu sehen. Unterdessen setzt Aldi Süd in einem Werbeprospekt auf Diversität zum Valentinstag und wird im Netz dafür gelobt, dass es auch ein lesbisches Pärchen zeigt. Und eine Filiale in München sorgt auf Twitter für Lacher, weil sie bei Anti-Agi-Produkten davor warnt, diese zum Valentinstag zu verschenken. Aktionen weiterer Händler zum Valentinstag zeigt die Internetworld in einer Bildergalerie.

Der Berliner Express-Lieferservice Gorillas gilt spätestens seit der Posse um die Betriebsratsgründung als wenig Arbeitnehmer*innen-freundlich. Doch das soll sich nun ändern, unter anderem mit der Gründung eines eigenen Musiklabels. Es heißt Pedal Records, eine Anspielung auf die Fahrradpedale und die Kurierfahrer*innen. Pedal Records soll nur Leute aus den eigenen Reihen unter Vertrag nehmen. Kooperationspartner ist das Berliner Indie-Label MNF, kurz für Meine Neuen Freunde. Dahinter stecken Mateo Jasik, Frontmann der Berliner Reggae-Band Culcha Candela, sowie deren Managerin Teresa Piejek.

IPH-Gruppe wächst, neuer Name für Prime Wardrobe, Waitrose und Deliveroo mit Dark Store

Der Handelsimmobilien-Spezialist IPH-Gruppe ist im vergangenen Jahr deutlich gewachsen: So übernahm die IPH Centermanagement fünf neue Mandate, und zwar für die Stachus Passagen München, die Huma Shoppingwelt Sankt Augustin, die Libori Galerie Paderborn, die Buchholz Galerie und die City Galerie Aschaffenburg. Allein diese fünf neuen Mandate umfassen eine Mietfläche von 142.000 Quadratmetern. Im Gesamtjahr 2021 konnte IPH in den von ihr betreuten Objekten insgesamt mehr als 100 Mietvertragsabschlüsse verzeichnen. Davon entfielen rund 70 auf die bundesweit 20 betreuten Shopping Center und der Rest auf Highstreet-Immobilien und Fachmarktzentren.

Vor knapp zweieinhalb Jahren hatte Amazon seinen Service Prime Wardrobe, bei dem Kund*innen zwei bis sechs Modeartikel zur Anprobe nach Hause bestellen können, nach Deutschland gebracht. Offenbar konnten wir Deutschen mit dem Begriff aber wenig anfangen – und so hat er mittlerweile einen anderen Namen: Er nennt sich nun „erst probieren, dann zahlen“, wie Exciting Commerce berichtet. Mich erinnert das an den langjährigen Service von Breuninger, bei dem Kundenkarten-Besitzer*innen die Produkte aus den Modehäusern zur Anprobe nach Hause mitnehmen können und erst später über den finalen Kauf entscheiden. Gleichzeitig surft Amazon so auf der Rechnungskauf-Welle mit, denn Rechnungskauf ist im deutschen Online-Modehandel üblich und Kund*innen bezahlen die Kleidung hierbei nur bei Gefallen und retournieren sie ansonsten. Hier können Sie „erst probieren, dann zahlen“ ausprobieren (*).

Die britische Supermarktkette Waitrose kooperiert schon seit längerem mit Deliveroo, einem britischen Lieferando-Pendant: Deliveroo liefert aus 150 Waitrose-Filialen heraus Lebensmittel innerhalb von 20 Minuten. Außerdem bietet Deliveroo seit September unter dem Namen Deliveroo Hop eine Express-Lieferung innerhalb von nur 10 Minuten und partnert dafür bereits mit der Supermarktkette Morrisons. Nun wird auch Waitrose bei Deliveroo Hop mitmischen: Beide Partner wollen dafür einen gemeinsamen ersten Dark Store eröffnen, der ausschließlich als Warenlager für Auslieferungen dient und im Londoner Stadtteil Bermondsey liegen soll.

reBuy wächst um 15 Prozent, Shopping-Frustbarometer

Der Online-Händler für gebrauchte Produkte reBuy hat das Geschäftsjahr 2021 mit einem Netto-Umsatz von über 180 Millionen Euro beendet. Das entspricht einem Zuwachs von rund 25 Mio. Euro zum Vorjahr, bzw. rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Unternehmen beobachtet, dass immer mehr Verbraucher*innen gebrauchte Artikel kaufen. Zudem würden aber auch immer mehr Bürger*innen solche Produkte wieder verkaufen, die sie selber nicht mehr benötigen. Diese Trends spielen reBuy generell in die Karten, wie Neuhandeln berichtet. Allerdings muss reBuy wohl in Zukunft die Konkurrenz von Back Market aus Frankreich fürchten, das im Januar 450 Millionen Euro von Investoren bekommen hat und u.a. in Deutschland expandieren will.

Das Shopping-Frustbarometer fasst alljährlich verschiedene Punkte zusammen, die Kund*innen beim Online-Shopping nerven. Um auf aktuelle Shopping-Trends aus der Corona-Pandemie einzugehen, hat elaboratum das Frustbarometer um stationäre Elemente wie „Click and Collect“ erweitert. Besonders hohes Frustpotenzial liegt demnach in der Verzahnung von Online- und Offline-Services. Nicht eingehaltene Click- & Collect-Zeiten, im stationären Handel nicht verfügbare Online-Angebote oder unzureichende Informationen über die stationäre Verfügbarkeit von Produkten – im stationären Handel lauert demnach deutlich mehr Frustpotenzial als im reinen Online-Handel. Aber auch ein kundenunfreundlicher Retourenprozess gehört zu den größten Frustfaktoren. Die Studie kann hier runtergeladen werden.

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