Flink bekommt wohl Betriebsrat, Aldi feilt an neuer Bio-Marke, Shopping-App mit Tinder-Prinzip.

von Florian Treiß am 30.Juni 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

auch wenn die Zweifel daran immer lauter werden, das Verbraucher Produkte wirklich in wenigen Minuten brauchen, wie es Schnelllieferdienste wie Gorillas oder Flink suggerieren: Das Phänomen Quick Commerce sorgt dafür, dass sich immer mehr Händler mit schnellen Bestellmodellen befassen. So will Media Markt in der Schweiz nun die Abholung von Online-Bestellungen innerhalb von 30 Minuten vorantreiben. Das ist ein weiterer Schritt dahin, dass im Handel ähnliche Zeiten möglich werden wie bei der Bestellung einer Pizza.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

„Mit Testing die Website immer State of the Art halten“: trbo-CEO Felix Schirl im Interview

Neue Leseprobe aus unserem Whitepaper Testing im E-Commerce: Das Unternehmen trbo aus München ist ein führender Technologieanbieter für die dynamische Onsite-Personalisierung, Optimierung und Testing. Wir haben mit trbo-CEO Felix Schirl darüber gesprochen, wie die Themenfelder zusammenhängen und welche Art von Test sich für welchen ­Zweck eignet. Er sagt: „Man kann viele Dinge ausprobieren, zum Beispiel ob ein veränderter Button besser performt, etwa in einer anderen Farbe und Größe. So wird Testing zu einem dynamischen Prozess, der hilft, die Website immer State of the Art in Sachen Customer Experience und Customer Flow zu halten.“
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Inflationsrate etwas niedriger, Flink bekommt wohl Betriebsrat, Lieferando-Kuriere von Party ausgeschlossen

Die Inflation in Deutschland hat sich im Juni etwas verlangsamt. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilte. Im Mai hatte die Jahresinflationsrate noch bei 7,9 Prozent gelegen und war damit so hoch ausgefallen wie seit dem Winter 1973/74 nicht mehr. Im Vergleich zum Vormonat Mai gab es im Juni sogar nur einen leichten Anstieg von 0,1 Prozent. Experte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, sieht aber keinen Grund zur Entwarnung, denn „im Juni wirkten Sonderfaktoren wie der Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket, das für sich genommen die Inflation fast um drei Viertel Prozentpunkte gesenkt hat.“

Mitarbeiter*innen des Lebensmittel-Schnelllieferdienstes Flink wollen einen Betriebsrat gründen. Das kündigten sie gestern mit Aushängen in den Berliner Warenlagern an sowie auch auf Twitter. Die Betriebsversammlung ist für den 22. Juli 2022 geplant, wie Golem berichtet. Dabei wird der Wahlvorstand bestellt – der erste offizielle Schritt zur Wahl des Betriebsrates. Die Arbeitsbedingungen für Fahrradkuriere gelten gemeinhin als schlecht. Die Initiative Fairwork bewertete Flink in ihrem letzten Jahresbericht besonders bei der Repräsentation im Unternehmen schlecht. In der Vergangenheit hatte es bereits beim Flink-Konkurrenten Gorillas Streit um eine Betriebsratsgründung gegeben.

Mit einer Pool-Party in Berlin will der Essens-Lieferdienst Lieferando den Teamgeist seiner Mitarbeitenden stärken. Doch ausgerechnet die Fahrradkuriere sind dazu nicht eingeladen. „Mich hat das extrem wütend gemacht“, sagt eine Fahrerin gegenüber der „Berliner Zeitung“. Sie sei über Twitter auf die ausladende Einladung gestoßen. „Das Ding ist, dass wir bei 36 Grad durch die Stadt fahren und arbeiten, und jetzt gibt es eine Pool-Party für Office-Mitarbeiter:innen, die eh in klimatisierten Räumen sitzen.“ Das Lieferando Workers Collective (LWC), ein Zusammenschluss aus Fahrradkurieren, hat nun eine Protestkundgebung gegen die morgige Veranstaltung angekündigt.

H&M legt deutlich zu, Aldi tüftelt an neuer Bio-Marke, Shopping-App mit Tinder-Prinzip

Der schwedische Modekonzern H&M hat seinen Umsatz in den sechs Monaten von Dezember bis Mai um 20 Prozent auf 103,7 Milliarden Schwedischen Kronen (9,70 Milliarden Euro) steigern können. Bereinigt um Wechselkursveränderungen stiegen die Erlöse um 15 Prozent. Der operative Gewinn fiel mit 5,45 Milliarden Schwedischen Kronen fast exakt doppelt so hoch aus wie in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres, berichtet Fashion United. Zur deutlichen Verbesserung trugen kräftige Zuwächse im zweiten Quartal bei, mit denen der Konzern die Markterwartungen übertreffen konnte.

Aldi Süd feilt offenbar weiter an einer deutschen Variante von „Zurück zum Ursprung“, der hochwertigen Bio-Marke des Ablegers Hofer in Österreich. In der vergangenen Woche hat Aldi Süd vorsorglich Schutz für drei Wort-Bild-Marken angemeldet, die darauf hindeuten, dass man sich aktuell in einem Auswahlprozess für die richtige Markendarstellung befindet, wie das Supermarktblog berichtet. Statt wie in Österreich unter dem Label „Zurück zum Ursprung“ verwendet Aldi dabei den Titel „Zurück zur Natur“. Zwei der drei Markenanmeldungen führen zudem – wie das österreichische Original – den Zusatz „Bio, das weiter geht“ im Namen.

Das Prinzip ist aus Dating-Apps wie Tinder bekannt: Einfach wischen und liken. Nun setzt auch das Mainzer Startup anytips in seiner Social-Shopping-App auf diese Logik und nennt das „Swipe & Shop“. Die Funktion bietet Produktneuheiten, Bestseller und täglich neue Shopping-Tipps und einen Preisvergleich in 350 Shops. Nutzer*innen können dabei ihre Lieblingsprodukte mit einem Like markieren und ihre Favoriten in Collections speichern. Zudem können Nutzer*innen die Produkt-Tipps mit ihren Lieblingsmenschen teilen und diese zum Kauf inspirieren. anytips belohnt den Einkauf und Produkt-Tipps, die einen Kauf auslösen, mit Cashback also Geld zurück.

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LVMH kauft in den USA zu, Hype um Amazon-Aggregatoren ebbt ab, Eigenmarken als Gewinner

Der französische Luxuskonzern LVMH kauft den Weinproduzenten Joseph Phelps Vineyards, um sein Sortiment an exklusiven Getränken auszubauen. Pro Jahr produziert das Unternehmen aus Kalifornien rund 750.000 Flaschen Wein, wobei die Verkaufspreise je nach Jahrgang von 250 bis mehrere tausend Dollar reichen. Schätzungen zufolge setzte Joseph Phelps Vineyards im vergangenen Jahr etwa 50 Millionen Dollar um. Zu LVMH zählen bereits die Namen gebenden Alkohol-Marken Moet & Chandon (fürs M im Firmennamen) und Hennessy (fürs H im Firmennamen), Dom Perignon, Cloudy Bay und Belvedere.

Der Hype um sogenannte Amazon-Aggregatoren, die Amazon-Marktplatzhändler*innen mit eigenen Marken und Produkten aufkaufen, ist im ersten Halbjahr deutlich abgeflacht. Die Amazon-Aggreatoren haben in der ersten Jahreshälfte nur 2,2 Milliarden Dollar von Investoren einsammeln können, während es in der ersten Hälfte des Jahres 2021 noch 5,1 Milliarden Dollar waren. Auch gingen deutlich weniger neue Aggregatoren an den Start: Der Fachdienst Marketplace Pulse zählte weltweit nur zwölf neue Aggregatoren in der ersten Jahreshälfte 2022 gegenüber 22 neuen Aggregatoren im ersten Halbjahr 2021. Zuletzt war der US-Aggregator Thrasio in Turbulenzen geraten und der Aggregator Berlin Brands Group musste Mitarbeitende entlassen.

Gestern hatte bei uns bereits epap im Partnerbeitrag von einer Umfrage berichtet, wonach Eigenmarken des Handels die Gewinner der Inflation sind. In eine ähnliche Richtung geht auch eine Umfrage von DCMN. Demnach kaufen 61 Prozent der Bevölkerung weniger Markenartikel und greifen stattdessen zu günstigeren Alternativen wie Discountermarken (siehe Grafik). Zudem sagen ebenfalls 61 Prozent, dass sie angesichts der Inflation preisbewusster einkaufen, indem sie Sonderangebote nutzen und häufiger Discounter besuchen.

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