Galeria will im E-Commerce angreifen, Aldi Nord mit kassenlosem Store, Macy’s fürchtet um berühmte Werbetafel.

von Florian Treiß am 01.Oktober 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

bei aktuell wieder steigenden Corona-Inzidenzen stellt sich die Frage, in welchen Bereichen 3G-Regeln (Zutritt nur für Geimpfte, Genesene und Getestete) oder gar 2G-Regeln (Zutritt nur für Geimpfte und Genesene) gelten sollen. Der Einzelhandel wehrt sich vorsorglich, damit nicht wieder Amazon der Gewinner des Weihnachtsgeschäfts wird. Solche Schutzmaßnahmen seien „bei den täglichen millionenfachen Kundenkontakten im Einzelhandel kaum zu bewerkstelligen und würden lange Warteschlangen vor den Geschäften verursachen“, sagt beispielsweise ein Sprecher von Kik. Auch der Handelsverband HDE hält Maskenpflicht und Hygienekonzepte für ausreichend.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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Galeria will im E-Commerce angreifen, Hornbach erwirtschaftet 20 Prozent online, Aldi Nord plant kassenlosen Store

Der Kaufhausdampfer Galeria ist im E-Commerce bisher eher unter dem Radar vor sich her geschippert, will sich nun aber stärker auf den Online-Handel ausrichten und hat dazu ambitionierte Ziele ausgerufen. Bis 2021 will die Kaufhauskette ihren E-Commerce-Umsatz um 53 Prozent auf 200 Mio Euro steigern. Bis 2025 soll er sich fast vervierfachen. Damit die Pakete auch ausgeliefert werden können, investiert der Konzern 100 Mio Euro in die Logistik. Die hatte sich in der Vergangenheit als Flaschenhals erwiesen. Zuletzt habe es große Probleme in der Warenlogistik im Zentrallager und beim Paketstatus gegeben, räumt Konzernchef Miguel Müllenbach gegenüber der „Wirtschaftswoche“ ein.

Weil Deutschland während der Corona-Pandemie plötzlich zur Heimwerkernation wurde, haben sich Baumärkte eine goldene Nase verdient. Der Do-it-yourself-Boom bescherte auch Hornbach Rekordzahlen. Der Nettoumsatz der Baumarktkette legte im ersten Halbjahr 2021 um fünf Prozent auf 3,3 Mrd Euro zu. Wachstumstreiber ist vor allem der Online-Handel, der um 48 Prozent auf 593 Mio Euro stieg und mittlerweile knapp 20 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht.

In der Innenstadt von Utrecht will Aldi Nord bald eine kassenlose Filiale eröffnen (Bild: PR)

Wenige Tage nach der Ankündigung von Aldi Süd, in London einen kassenlosen Store testen zu wollen, zieht Aldi Nord nach und kündigt für 2022 einen entsprechenden Testlauf in Utrecht (Niederlande) an. Ähnlich wie bei Amazon Go müssen Kund*innen am Eingang per App einchecken, die Einkäufe werden von Sensoren erfasst und die Abrechnung erfolgt automatisch. „Digitalisierung muss unsere Kernstrategie unterstützen und den Einkauf für unsere Kunden noch einfacher machen“, sagt Aldi-Manager Kashif Ansari. Bei dem Testlauf setzt Aldi Nord auf Technologie des israelischen Startups Trigo, das wiederum auch ein Pilotprojekt mit Rewe in Köln durchführt und an dem Rewe auch eine kleine Beteiligung hält.

H&M expandiert vor allem online, Swarovski bricht mit der Familiendynastie, Coolblue will an die Börse

H&M expandiert online und dünnt gleichzeitig sein Filialnetz aus. Die Modekette hat im laufenden Geschäftsjahr 68 neue Shops eröffnet und 230 geschlossen. Vor allem in Südamerika expandiert der Fashion-Händler und will dort zahlreiche neue Online-Shops launchen. Für das 4. Quartal plant H&M die Eröffnung von 40 Läden (u.a. im Kosovo und Nordmazedonien) und die Schließung von 95 Shops, meldet internetretailing.net. Der Online-Umsatz wuchs im laufenden Geschäftsjahr um 39 Prozent, der Gesamtumsatz stieg um 13 Prozent auf rund 14 Mrd Euro.

Schmuck von Swarovski (Bild: Haelen Haagen / Shutterstock.com)

Das Familienunternehmen Swarovski steht vor einem großen Umbruch in der Führungsetage. Seit fast 130 Jahren wird das Unternehmen von Familienmitgliedern geführt, bisher durften nur Familienangehörige Anteile besitzen dürfen. Nun soll erstmals ein familienfremder Manager die Geschicke der Schmuckmarke führen. Swarovski-Chef Robert Buchbauer und Finanzchef Mathias Margreiter ziehen sich aus der Glitzerwelt zurück. Interims-Chef soll der langjährige Manager Michele Molon werden. Ab 2022 soll ein externer Manager an Bord kommen. Eine neue Unternehmensverfassung sieht vor, dass der Verwaltungsrat künftig von externen, nicht zur Familien gehörenden Mitgliedern kontrolliert wird.

Der niederländische Elektronikhändler Coolblue will diesen Monat an die Börse gehen. Neben dem Verkauf bestehender Anteile durch Investoren will Coolblue dabei selbst im Zuge einer Kapitalerhöhung rund 150 Millionen Euro einsammeln. Coolblue wurde bereits 1999 gegründet, CEO Pieter Zwart gilt als „holländischer Jeff Bezos“. Bislang in den Niederlanden und in Belgien sowohl online als auch mit aktuell 17 Filialen aktiv, erfolgte 2020 der Launch eines Webshops für Deutschland. Zudem soll bald eine Filiale in Düsseldorf eröffnen. Im 1. Halbjahr 2021 erzielte Coolblue einem Umsatz von 1,17 Milliarden Euro, davon 28 Millionen Euro in Deutschland.

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Leichtes Plus im August, Macy’s will Amazon-Werbung an Flagshipstore verhindern, Deliveroo und Morrisons starten „Hop“

Die deutschen Einzelhändler konnten ihren Umsatz im August inflationsbereinigt um 1,1 Prozent gegenüber dem Vormonat steigern, teilt das Statistische Bundesamt mit. Besonders der Modehandel (+ 3,9 Prozent) und Kaufhäuser (+6,3 Prozent) wuchsen und schienen sich nach langer Corona-Durststrecke wieder zu erholen. Der Lebensmitteleinzelhandel setzte entgegen dem Trend 3,9 Prozent weniger als im Juli um. Der Onlinehandel wuchs um 9 Prozent. Insgesamt scheint sich die Konsumlaune wieder zu normalisieren, Inflation und Preisschub könnten aber an der Kaufkraft nagen, befürchten Experten.

Die ikonographische Werbetafel von Macy’s in New York ist in Gefahr (Bild: Macy’s)

Die US-Kaufhauskette Macy’s will eine riesige Amazon-Werbetafel an seiner New Yorker Stammfiliale notfalls juristisch verhindern. Die Gebäudewand ziert seit jeher das Logo von Macy’s. Da der Mietvertrag Ende August auslief, will der Vermieter die 200 Quadratmeter große Plakatwand anderweitig vermieten. Macy’s beansprucht die 200 Quadratmeter große Plakatwand aber weiterhin für sich und beruft sich auf eine Art Exklusivitätsrecht. Weil Amazon selbst Kaufhaus-ähnliche Läden plant, entbehrt der Fall nicht einer gewissen Brisanz.

Weil durch den Brexit massenhaft LKW-Fahrer fehlen, bleiben in Großbritannien vielerorts die Supermarkt-Regale leer. Das ist vermutlich ein günstiger Zeitpunkt, um einen weiteren Schnell-Lieferdienst zu starten. Deliveroo hat sich in London mit der Supermarktkette Morrisons zusammengetan und den Lieferservice „Hop“ gestartet. Der liefert aus einem Sortiment von 2.000 Artikeln in zwei Stadtteilen Londons Lebensmittel, darunter auch Frischfleisch, innerhalb von 10 Minuten bis vor die Haustür.

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