Getir will in zehn deutsche Städte, Pinterest bringt Shopping-Funktionen nach Deutschland, Luxusmarkt zieht wieder an.

von Florian Treiß am 07.Juni 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

Nachhaltigkeit ist eines der großen Themen unserer Zeit – doch Anspruch und Wirklichkeit klaffen noch oftmals auseinander. So geben in einer aktuellen Umfrage 49 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher an, dass ihnen Nachhaltigkeit beim Kauf von Textilien wichtig sei. Allerdings sagen nur 19 Prozent, dass sie mit Leichtigkeit auf ein Kleidungsstück verzichten, wenn dieses nicht nachhaltig ist. Welche wichtigen Meldungen es heute noch für Händler gibt, lesen Sie wie immer in unserem Newsletter.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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Getir will in zehn deutsche Städte, Choco mit 245 Millionen Umsatz, G7 beschließt Mindeststeuer

Der Lieferdienst Getir hat in Deutschland ehrgeizige Ziele. Der türkische Online-Supermarkt, der letzte Woche eine Mega-Finanzierungsrunde in Höhe von 550 Millionen Dollar bekanntgegeben hat, will in zwei Jahren in zehn deutschen Städten aktiv sein und Marktführer werden. Neben Berlin will der Online-Lieferdienst u.a. auch in Stuttgart, Köln und München an den Start gehen. Wie Konkurrent Gorillas, das ebenfalls auf Expansionskurs ist und mit Wachstumskapital überschüttet wird, liefert Getir innerhalb von 10 Minuten Lebensmittel aber auch Speisen von Restaurants oder von lokalen Bäckereien oder dem Metzger von nebenan aus.

Die App Choco aus Berlin ist eine Art Online-Supermarkt für Köche. Hierüber können Restaurants ihre Tagesbestellungen ordern. Der 2018 gestartete Bestelldienst ist mittlerweile in über 30 Städten weltweit verfügbar und hat im vergangenen Krisenjahr ein Umsatzvolumen von 245 Mio Euro erwirtschaftet. Choco versteht sich dabei als Marktplatz für Großhändler und erhält Provisionen. Kostenpflichtige Premium-Firmenkonten mit Funktionen wie Rechnungsstellung oder Werbung sorgen für zusätzliche Einnahmen. Jüngst hat Choco einen erfahrenen IT-Manager aus dem Silicon Valley als neuen Technikchef (CTO) engagiert.

Die Finanzminister der bedeutendsten Industriestaaten (G7) haben sich bei einem Treffen für eine Mindeststeuer für Unternehmen von mindestens 15 Prozent verständigt. Vor allem Digitalkonzerne mit Sitz in Steueroasen sollen so auch in den einzelnen Ländern, wo sie ihre Umsätze erzielen, besteuert werden können. Auch eine neue Steuer auf digitale Dienstleistungen ist in Planung. Von der „Steuerrevolution“, die Bundesfinanzminister Olaf Scholz maßgeblich mit vorangetrieben hat, sollen nun bei einem Treffen der G20 im Juli auch weitere Länder überzeugt werden. Bis zur Einführung wird es wohl aber noch länger dauern.

Pinterest bringt Shopping-Funktionen nach Deutschland, EU-Verfahren gegen Facebook, digitale ID soll kommen

Das Bildernetzwerk Pinterest bringt seine aus den USA bereits bekannten Shopping-Funktionen nach Australien, Kanada, Frankreich und Deutschland. Pinterest-Nutzer*innen haben damit die Möglichkeit, Produkte direkt über Pins, Pinnwände und die Suchergebnisse zu kaufen. Und auch über die Pinterest Lens-Kamera können sie ihre Inspiration aus der echten Welt im Handumdrehen online kaufen. Außerdem führt Pinterest in den USA auch Einkaufslisten ein. Diese Funktion soll ebenfalls im Laufe des Jahres nach Deutschland kommen.

Facebook soll durch Anzeigen von Unternehmen gewonnene Informationen für den hauseigenen Kleinanzeigendienst Marketplace ausgenutzt haben. Die EU-Kommission will gemeinsam mit der britischen Marktaufsicht prüfen, ob sich Facebook rechtswidrig Wettbewerbsvorteile verschafft hat. Über den Marketplace können Facebook-Nutzer privat Waren voneinander kaufen und verkaufen.

Die EU will eine einheitliche digitale ID einführen. Das System soll es Bürger*innen möglich machen, Dokumente mit einem Klick per Smartphone auszutauschen oder sich gegenüber Online-Diensten und Websites digital auszuweisen. Entstehen könnte eine Art zentraler Login, der Passwörter obsolet macht und wie der Facebook- oder Amazon-Login als 1-Klick-Authentifizierung im E-Commerce oder bei Apps fungieren. Die Schnittstelle für digitalen Identitäten soll für große Dienste wie Amazon oder Behörden verpflichtend werden.

Deutsche sind Online-Muffel, Luxusmarkt zieht wieder an, El Salvador will  Bitcoin zum Zahlungsmittel machen

Deutsche Konsumenten sind im europaweiten Vergleich Online-Muffel. Corona-bedingt ist die Nutzung von Digitalangeboten gezwungenermaßen zwar stark angestiegen, doch knapp 9 Mio deutsche Nutzer wünschen sich nach der Pandemie wieder physischen Kontakt mit Unternehmen, deren Dienstleistungen und Angeboten. Das geht aus der Studie „Digital Sentiment Survey“ von McKinsey & Company hervor. Demnach hat zwar jeder fünfte deutsche Verbraucher mit Internetzugang während des Lockdowns erstmals online eingekauft, digitale Lernangebote ausprobiert oder Behördengänge online erledigt. Doch die Online-Nutzung ist mit 65 Prozent im europaweiten Vergleich noch gering. Weniger digital sind nur die Schweizer Verbraucher (64 Prozent).

Die weltweite Nachfrage nach Luxusgütern Luxusgüter wie teurer Kleidung, Schuhe, Lederwaren, Parfüm und Schmuck lag im 1. Quartal 2021 wieder leicht über dem Niveau vor der Corona-Krise: Der Umsatz lag ein Prozent höher als im 1. Quartal 2019. Eine verlässliche Stütze der Branche sei China, so die Studie von der Unternehmensberatung Bain. In China sei das Luxusgeschäft schon 2020 um rund 45 Prozent gewachsen. „Dieser Trend setzte sich auch im 1. Quartal 2021 fort“, teilte Bain am Freitag mit. In den USA hätten Impfungen und Konjunkturprogramme die Kauflust geschürt. Dadurch sei auch die Nachfrage nach Nobelmarken unerwartet kräftig angezogen.

El Salvador will als erstes Land überhaupt Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel einführen. Das kündigte Präsident Nayib Bukele in einer Videobotschaft an die Bitcoin 2021 Conference in Miami an.  Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll in den kommenden in den Kongress eingebracht und den Weg für die volatile Kryptowährung in dem mittelamerikanischen Land ebnen. Bukele verspricht sich von der Einführung einen Job-Boom und die Integration tausender Menschen in den formellen Wirtschaftskreislauf, aber wohl auch einen großen Marketing-Effekt.

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