Hamstern und wenn ja wieviel?

von Partnerunternehmen am 06.Mai 2022 in Partnerbeitrag, Trends & Analysen

Welche Lebensmittel wir wie stark hamstern und warum – eine Bonanalyse.

Bilder von leeren Supermarktregalen gingen durch die Nachrichten, es wird vor Lebensmittelengpässen gewarnt, die Bundesinnenministerin empfiehlt geplante Notfallvorräte, Expert*innen raten von unbedachten Hamsterkäufen ab.

Ein Szenario, das an die Hamsterkäufe vor und während der Lockdowns durch die Corona-Pandemie erinnert. Grund: der Krieg in der Ukraine, Europas Hauptlieferant für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumen. Als Antwort darauf rationieren Supermärkte die Verkaufsmengen, um möglichst viele Kund*innen mit den gefragten Produkten zu versorgen.

Aber wie stark hamstern die Deutschen wirklich? Welche Lebensmittel werden besonders gern gekauft und was steckt hinter den vermehrten Vorratskäufen?

Das Marktforschungsunternehmen epap hat 367.490 Kassenbelege vom 01.04.2020 (Beginn des ersten Lockdowns) bis zum 31.03.2022 analysiert und eine Befragung vom 14.04. bis 30.04.2022 mit 502 Einkaufenden in Deutschland durchgeführt.

Leere Regale bremsen Hamsterkäufe

Anhand der digitalisierten Belege in der epap App wurde das Kaufverhalten pro Produktkategorie im Zeitverlauf nachvollzogen. Im Vergleich zum ersten Lockdown im April 2020 werden mehr Nudeln (+17%) und Hefe (+5%) gekauft. Mehl (-15%), Speiseöl (-14%) und Toilettenpapier (-36,2%) stehen im Vergleich seltener auf den Kassenbelegen – ein Indiz für die zunehmenden Lieferengpässe dieser Produkte.

In der begleitenden epap Umfrage geben 81% der Befragten an, aufgrund leerer Regale nicht alle geplanten Produkte einkaufen zu können.

Der Vorrat der Deutschen

Mehr als jede*r Dritte achtet darauf, immer einen Vorrat an möglicherweise bald knappen Lebensmitteln im Haus zu haben (37%). Ein Viertel der Befragten gibt an, mehr Mehl (24%) und Speiseöl (25%) als üblich einzulagern. Auch Toilettenpapier (17%) und Konserven (16%) werden in größeren Mengen vorrätig gehalten.

Konserven und Mehl stehen auf den Einkaufszetteln für den Frühling

 

Sonnenblumen- und Rapsöl werden als das „Toilettenpapier“ von 2022 beschrieben. Auf Social Media ging die Sorge um Chips und Pommes viral. Fast ein Fünftel der Befragten (18%) plant – wenn möglich – vermehrt Speiseöl einzukaufen.

Weiter oben auf den Einkaufszetteln stehen jedoch Konserven (27%) und Mehl (21%) als Bestandteile des empfohlenen Notfallvorrat. Weiterhin beliebt: das Toilettenpapier. 16% der Befragten geben an, wenn möglich ihren Vorrat aufzustocken.

90% besorgt um steigende Lebensmittelpreise

Während die Sorge um zukünftige Lebensmittelknappheit etwa die Hälfte der Befragten beschäftigt (45%), liegt die Besorgnis um daraus resultierende höhere Lebensmittelpreise (90%) deutlich darüber. Dabei zeichnet sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern ab: Frauen zeigen sich besorgter und wählen auf den 6er-Likert-Skalen häufiger die extreme Auswahlmöglichkeit („stimme voll zu“).

Jede*r Zweite gibt 10-29% des Gehalts für Lebensmittel aus

Steigende Lebensmittelpreise bedeuten Abstriche in anderen Ausgaben. Dieser Aussage stimmt mehr als die Hälfte der Befragten eher zu (53%). Während die Hälfte der Teilnehmenden im April zwischen 10-29% des Gehalts für Lebensmittel ausgibt, liegt jede*r Dritte sogar bei 30-49%.

Studienprofil

Für die Auswertung der Belegdaten wurden 367.490 digitalisierte Kassenbelege im Zeitraum April 2020 bis März 2022, die mindestens eines der Produkte Nudeln, Speiseöl, Mehl, Hefe oder Toilettenpapier beinhalten, analysiert. Der April 2020 (erster Lockdown) gilt als Basismonat, mit dem jeder weitere Monat unabhängig von der Anzahl der hinzugefügten Belege verglichen wurde.

An der quantitativen Befragung in der epap App vom 14. bis 30.04.2022 nahmen 502 incentivierte Einkaufende teil. Die Teilnehmenden beantworteten neun Fragen zu ihrem Einkaufsverhalten und ihrer Wahrnehmung der aktuellen Entwicklung aufgrund des Kriegs in der Ukraine. Für den Vergleich der Antworten nach Geschlecht wurden die Antworten faktorisiert, da männliche Befragte in der Umfrage überrepräsentiert waren. 77% der Befragten gehören der kaufstarken Zielgruppe zwischen 18 und 49 Jahren an.

Übrigens eignen sich die digitalisierten Belege in der epap App ideal, um spezifische Kund*innengruppen für mobile Befragungen zu identifizieren. Mehr über hypertargetierte Marktforschung mit Kassenbelegen erfahren Sie hier.


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