Handel im Wandel: Durch die Woche mit Anna Alex von Outfittery.

von Kay Ulrike Treiß am 18.Mai 2016 in Fragebögen

Portrait Anna Alex_Gründerin_Credit OUTFITTERY_März 2016„Männer werden im stationären Handel total vernachlässigt und meist in das oberste Stockwerk verbannt“, meint Anna Alex von Outfittery. 2012 gründete die gebürtige Hamburgerin gemeinsam mit Julia Bösch den Personal Shopping Service für Männer. „Der Handel muss noch näher an den Kunden rücken und auf seine Bedürfnisse eingehen. Einkaufen muss mehr zu einem Erlebnis werden“,  fordert die 31-Jährige. Mittlerweile hat Outfittery mehr als 300.000 Männer eingekleidet. In unserem Händler-Fragebogen verrät Anna Alex, dass Männer „Wetterkäufer“ sind und auf welchen Berliner Wochenmärkten sie gern einkauft.

Location Insider: Wie würden Sie den Handel/die momentane Situation des stationären Handels in einem Satz beschreiben?

Anna Alex: Männer werden im stionären Handel total vernachlässigt und meist in das oberste Stockwerk verbannt – kein Wunder also, dass viele Männer nicht gern shoppen gehen. Outfittery nimmt sich diese Zielgruppe vor und bringt die Vorteile für Kunden aus beiden Welten zusammen – persönliche Beratung aus dem stationären Handel mit der Convenience des Online-Shoppens. Ich denke es ist wichtig, dass Unternehmen das Ohr nah am Kunden haben und ihre Bedürfnisse berücksichtigen, viele stationäre Geschäfte aber auch Online-Shops vernachlässigen das leider oft.

Location Insider: Welcher Tag der vergangenen Woche war der Beste aus Händlerperspektive und warum?

Anna Alex: Männer sind Wetterkäufer. Somit für uns immer der Tag, an dem das Wetter am schlechtesten war, in der vergangenen Woche war das der Freitag.

Location Insider: Worüber haben Sie sich diese Woche besonders beim Einkaufen im Laden gefreut?

Anna Alex: In dieser Woche war ich in keinem Geschäft, da ich, ehrlich gesagt, kaum Zeit habe in stationären Geschäften einkaufen zu gehen. Ich bestelle das meiste online. Online freue ich mich immer über Shops mit intuitiver Bedienung und gutem Kundenservice.

Location Insider: Und worüber haben Sie sich geärgert?

Anna Alex: Die Öffnungszeiten. Die Läden haben immer dann zu, wenn ich Zeit habe einzukaufen. Auch lange Schlangen an der Umkleidekabine und der Kasse sind echte Zeitkiller und ärgern mich.

Location Insider: Mit wem wollen Sie nie an der Kasse stehen, wenn Sie Unterwäsche kaufen? Oder kaufen Sie diese deshalb nur online?

Anna Alex: Da bin ich generell schmerzfrei und habe nichts zu verbergen. Es ist aber unwahrscheinlich, dass ich in eine unangenehme Situation komme, da ich fast ausschließlich online kaufe.

Location Insider: Tante Emma oder Supermarkt?

Anna Alex: Am liebsten weder noch, sondern Markt! In Berlin gibt es so viele tolle Wochenmärkte, z.B. den am Kollwitzplatz oder Winterfeldtplatz. Ich mag die Atmosphäre auf den Märkten und das frische Angebot an den Ständen.

Location Insider: Welche Schlagzeile wollen Sie auf keinen Fall über sich im „Handelsblatt“ lesen?

Anna Alex: Verlierer der Woche: Anna Alex.

Location Insider: Nehmen wir an, Sie hätten einen Wunsch frei: Wie sähe der stationäre Handel in fünf Jahren aus, wenn Sie es sich aussuchen könnten?

Anna Alex: Der Handel – und das gilt sowohl für offline als auch online – muss noch näher an den Kunden rücken und auf seine Bedürfnisse eingehen. Einkaufen muss mehr zu einem Erlebnis werden und nicht wie eine Massenabfertigung. Ich bin auch sehr gespannt auf die Entwicklung von Projekten wie Pop-Up- oder Concept-Stores. In Zukunft werden wir sicher noch mehr Multi-Channel-Projekte sehen.

Lesen Sie auch die vorherigen Fragebögen unserer Serie “Durch die Woche mit…”:


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