Handel im Wandel: Durch die Woche mit Oliver Lederle von der myToys Group.

von Kay Ulrike Treiß am 12.Oktober 2016 in Fragebögen

oliver_lederle„Mobile und Online sind die Kanäle der Stunde“, sagt Oliver Lederle, Gründer und Vorsitzender der Geschäftsführung der myToys Group. Gemeinsam mit vier Freunden entwickelte er 1999 den Geschäftsplan zu myToys, im Oktober 1999 ging der Shop online. Neben dem deutschen  verfügt myToys auch über einen russischen und einen englischen Online-Shop sowie stationäre Filialen in ganz Deutschland. Seit Dezember 2000 gehört myToys zur Otto Group und ist seit April dieses Jahres auch Payback-Partner. Im Händler-Fragebogen von Location Insider verrät der Vater von drei Kindern, was sich hinter „yomonda“ verbirgt und warum ihm lokale Produkte um die Ecke fehlen. Für den Handel in fünf Jahren hat er klare Vorstellungen: „Ich fände es spannend, den stationären Handel noch stärker mit dem Online-Handel zu verbinden.“

Location Insider: Wie würden Sie den Handel/die momentane Situation des stationären Handels in einem Satz beschreiben?

Oliver Lederle: Nicht nur der stationäre Handel, eigentlich ganze Innenstädte befinden sich in einem weitreichenden und fundamentalen Umbruch. Mobile und Online sind die Kanäle der Stunde. Händler sind daher gut beraten, kreative Ideen zu entwickeln, um ihr Geschäft nicht nur zu stabilisieren, sondern die neuen Potenziale für sich zu nutzen. Da ist noch viel Luft nach oben.

Location Insider: Welcher Tag der vergangenen Woche war der Beste aus Händlerperspektive und warum?

Oliver Lederle: Für den Online-Handel ist jeder Tag ein guter Tag, an dem schlechtes Wetter ist. So gesehen, dürfte dies gern häufiger der Fall sein. Da wir Ende September mit „yomonda“ unseren neuen Online-Shop für Home & Living gelauncht haben, sind speziell für uns die letzten Tage alle wichtig. Schließlich sind wir gespannt, wie gut der neue Shop bei den Kunden ankommt.

Location Insider: Worüber haben Sie sich diese Woche besonders beim Einkaufen im Laden gefreut? Und worüber haben Sie sich geärgert?

Oliver Lederle: In dieser Woche bin ich selbst noch gar nicht zum Einkaufen gekommen. Wenn man sich mal ärgert, dann hat das eigentlich fast immer mit Art und Qualität der Beratung zu tun – falls es überhaupt eine Beratung gibt. Das Gleiche kann man über erfreuliche Erlebnisse sagen. Das gilt natürlich unabhängig vom Online- oder stationären Einkauf. Wir versuchen daher unseren Kunden ein rundum gelungenes Einkaufserlebnis zu bieten, z.B. durch unser Kombi-Shop-System, bei dem Kunden online in vier Shops einkaufen können, ohne die Website wechseln zu müssen. Am Ende landet alles in einem Warenkorb.

Location Insider: Mit wem wollen Sie nie an der Kasse stehen, wenn Sie Unterwäsche kaufen? Oder kaufen Sie diese deshalb nur online?

Oliver Lederle: Ich kann mir eigentlich niemanden vorstellen, bei dem ich ein Problem hätte, wenn er in dieser Situation neben mir stünde. Als Teenager würde die Antwort sicherlich anders ausfallen. 😉

Location Insider: Tante Emma oder Supermarkt?

Oliver Lederle: Supermarkt, weil ich einen sehr guten direkt um die Ecke habe. Aber eigentlich hätte ich auch gern lokale Produkte um die Ecke, am besten wie auf einem sehr guten Wochenmarkt. Das gibt es nur leider sehr selten. Aber vielleicht tut sich da ja zukünftig noch was, wenn die Nachfrage steigt.

Location Insider: Welche Schlagzeile wollen Sie auf keinen Fall über sich im „Handelsblatt“ lesen?

Oliver Lederle: Wenn ich das jetzt hier ehrlich beantworte, erhöht das ja die Wahrscheinlichkeit, dass ich die Schlagzeile dann doch mal lese. 😉

Location Insider: Nehmen wir an, Sie hätten einen Wunsch frei: Wie sähe der stationäre Handel in fünf Jahren aus, wenn sie es sich aussuchen könnten?

Oliver Lederle: Die Händler haben sich kreative Konzepte einfallen lassen, um Kunden in ihren Laden zu locken und langfristig zu begeistern. Die Produkte vor Ort erzählen Geschichten, sind emotional aufgeladen. Ich fände es aber auch spannend, den stationären Handel noch stärker mit dem Online-Handel zu verbinden. In den myToys-Filialen gibt es ja beispielsweise schon unseren Click&Collect-Service, bei dem Kunden im Laden das komplette Online-Sortiment sehen und bestellen können. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.

Lesen Sie auch die vorherigen Fragebögen unserer Serie “Durch die Woche mit…”:


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