Handel im Wandel: Durch die Woche mit Paul Berg von Netto mit dem Scottie.

von Kay Ulrike Treiß am 07.September 2016 in Fragebögen

Paul_BergMontag und Donnerstag laufen beim Discounter besonders gut: Das ist nicht nur bei Aldi oder Lidl so, sondern auch bei Netto mit Markenhund Scottie. „Wenn der Monatsanfang sich noch dazu gesellt und die Kunden ihr Gehalt überwiesen bekommen haben, spüren wir das zusätzlich“, sagt Paul Berg, der den deutschen Ableger des dänischen Discounters seit April 2014 als Geschäftsführer leitet. Geboren wurde Paul Berg in Barcelona als Kind einer Spanierin und eines Deutschen. Er arbeitete zunächst bei Lidl und Plus in seiner spanischen Heimat. Es folgten Anstellungen bei Media-Markt und Saturn, wo er in der Schweiz und in Holland tätig war. Heute pendelt Berg zwischen dem Netto-Hauptsitz in Stavenhagen (Mecklenburg-Vorpommern) und seiner Familie in Berlin. Der 44-Jährige achtet nicht nur beruflich auf niedrige Preise für seine Kunden, sondern kauft auch den Wochenbedarf für seine Frau und seine drei Kinder am liebsten beim Discounter. Wie praktisch, dass Netto mit dem Scottie einen Teil seiner 350 Filialen in Deutschland in Bergs Wahlheimat Berlin hat.

Location Insider: Wie würden Sie den Handel/die momentane Situation des stationären Handels in einem Satz beschreiben?

Paul Berg: Momentan und generell lautet der Satz, der den Handel definiert: „Handel ist Wandel“. Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Deswegen haben wir uns aktuell für die Neupositionierung als der regionale MehrWerte-Discounter entschlossen, um unsere Kernwerte Regionalität, Engagement und Teamgeist zu stärken. In Zukunft wollen wir Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern konsequent und sympathisch die Werte vermitteln, die wir bei Netto mit Leidenschaft leben.

Location Insider: Welcher Tag der vergangenen Woche war der Beste aus Händlerperspektive und warum?

Paul Berg: In der Regel ist bei uns der Montag und der Donnerstag sehr gut! Da greifen insbesondere unsere neu gestalteten Handwurfzettel, die im Rahmen unserer „Mehr Netto“-Kampagne in den einzelnen Bundesländern regional individualisiert werden. Wenn der Monatsanfang sich noch dazu gesellt und die Kunden ihr Gehalt überwiesen bekommen haben, spüren wir das zusätzlich.

Location Insider:Worüber haben Sie sich diese Woche besonders beim Einkaufen im Laden gefreut?

Paul Berg: Wir haben gerade eine sehr erfolgreiche Sammelkarten-Aktion, Ozeanien III. Über die Karten freuen sich meine Kinder und ich gleich mit.

Location Insider: Und worüber haben Sie sich geärgert?

Paul Berg: Dass der Parkplatz voll war.

Location Insider: Mit wem wollen Sie nie an der Kasse stehen, wenn Sie Unterwäsche kaufen? Oder kaufen Sie diese deshalb nur online?

Paul Berg: Neben jemanden, dem ich an dem Tag nicht sehen möchte. Aber nicht wegen der Unterwäsche. Dafür schäme ich mich nicht. Bestimmte Dinge kaufe ich bevorzugt online.

Location Insider: Tante Emma oder Supermarkt?

Paul Berg: Einen Discounter für den Wochenbedarf, da setzt sich die Vernunft durch. Den Supermarkt nutze ich für ausgewählte Zusatzkäufe und den Tante-Emma-Laden, wenn es keine Alternative gibt.

Location Insider: Welche Schlagzeile wollen Sie auf keinen Fall über sich im „Handelsblatt“ lesen?

Paul Berg: Dass Netto Probleme mit Mitarbeitern hat, denn wir verstehen uns als guter Arbeitsgeber, was in unserer Branche nicht selbstverständlich ist.

Location Insider: Nehmen wir an, Sie hätten einen Wunsch frei: Wie sähe der stationäre Handel in fünf Jahren aus, wenn sie es sich aussuchen könnten?

Paul Berg: Neue, erfolgreiche Konzepte für unsere Kunden, die stationären Handel und digitale Technologie sinnvoll vernetzen, um noch näher an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen zu sein. Lösungen wie unsere „MehrSparKarte“, die wir derzeit in Kooperation mit SO1 – einem Softwareunternehmen und Dienstleister für die Konsumgüterindustrie – testen, um unseren Kunden in naher Zukunft über Scanner im Eingangsbereich maßgeschneiderte Rabatte anbieten zu können.

Lesen Sie auch die vorherigen Fragebögen unserer Serie “Durch die Woche mit…”:


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