H&M mit schwachem Quartal, Walmart will leere Regale mit KI verhindern, Apotheken-Lieferdienst Cure bekommt 15 Millionen

von Florian Treiß am 16.September 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

die Energiekrise sorgt für immer düstere Warnungen: Der Verband der Ernährungswirtschaft warnt vor Massenentlassungen und leeren Supermarktregalen, denn die hohen Energiekosten sorgten dafür, dass 30 Prozent der Unternehmen in der Branche in Gefahr seien, die 200.000 Menschen beschäftigen. Auch der Handelsverband HDE warnt, dass viele Unternehmen vor dem Aus stehen und fordert staatliche Unterstützung bei den Energiekosten. Der Mittelstandsverbund wiederum empfiehlt seinen Mitgliedern im Bereich Möbel- und Küchenhandel, die Läden zwischen November und März montags geschlossen zu lassen, um Energiekosten zu sparen – und nennt das hübsch „Green Monday“.

Lassen Sie sich das Wochenende dadurch bitte nicht vermiesen!
Ihr Florian Treiß

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H&M mit schwachem Quartal, MyTheresa mit 690 Millionen Umsatz, Apotheken-Lieferdienst Cure bekommt 15 Millionen

Die Umsätze des schwedischen Modekonzern H&M haben sich im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 unerwartet schwach entwickelt. Laut einer Zwischenmitteilung des Konzerns beliefen sich die Erlöse in den Monaten Juni bis August auf knapp 57,5 Milliarden Schwedische Kronen (5,4 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahresquartal stiegen sie damit lediglich um drei Prozent, berichtet Fashion United. Dabei profitierte H&M sogar noch von der aktuell starken schwedischen Krone, denn in den jeweiligen Lokalwährungen ging der Umsatz sogar um vier Prozent zurück. Analyst*innen hatten im Vorfeld eine deutlich bessere Entwicklung erwartet.

Der Online-Luxusmodehändler MyTheresa aus München hat in seinem nun abgeschlossenen letzten Geschäftsjahr zwischen Juli 2021 und Juni 2022 seinen Umsatz um 12,7 Prozent auf 689,8 Millionen Euro gesteigert. Das Bruttowarenvolumen (GMV) der über MyTheresa gehandelten Produkte legte um 21,3 Prozent auf 747,3 Millionen Euro zu und lag damit erstmals deutlich über dem regulären Umsatz, was zeigt, das MyTheresa sich zur Plattform für Drittanbieter weiterentwickelt. Fürs Geschäftsjahr 22/23 plant MyTheresa mit Umsätzen von 780 Millionen bzw. einem GMV von 890 Millionen Euro. Mit der Logistik will Mytheresa mittelfristig von München nach Leipzig ziehen, weil dort die internationale Fluganbindung in die USA dank DHL-Drehkreuz besser ist.

Der Medikamenten-Schnelllieferdienst Cure erhält im Rahmen einer Serie-A-Finanzierungsrunde 15 Millionen Euro vom französischen Wagniskapitalgeber Breega und weiteren Investoren. Cure will das Geld nutzen, um die Expansion in Deutschland sowie in Frankreich zu beschleunigen. Zudem fließt die Kapitalspritze in Cures Gesundheitsplattform für Patient*innen, Telemediziner*innen, Apotheken und Lieferdienste, in die das Unternehmen noch in diesem Jahr eine Online-Sprechstunde integrieren will und die zum One Stop Shop für die Gesundheitsversorgung werden soll. Zudem können über Cure bald E-Rezepte eingelöst werden. Nährere Infos zu Cure finden Sie in unserem Interview mit Gründer Ali El-Ali vom Februar.

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Letzte Chance: Sichern Sie sich jetzt noch unsere bisherigen Preise! Wir von Location Insider müssen zum 1. Oktober 2022 unsere Preise u.a. für Newsletter-Anzeigen und Partnerbeiträge erhöhen. Wenn Sie sich noch bis zum 30. September für eine Buchung entscheiden, können Sie sich aber noch ein Paket mit den alten Preisen sichern. Greifen Sie zu und sichern Sie sich z.B. ein 5er Paket Text-Bild-Anzeigen im Newsletter für 1.125 Euro statt bald 1.575 Euro oder die Mitgliedschaft in unserem Content-Partner-Club für 1.500 Euro statt bald 1.800 Euro. Infos und Buchung bei Florian Treiß: treiss@locationinsider.de, Tel: 0341/42053558

Walmart will leere Regale mit KI verhindern, Uniqlo weitet Reparaturservice aus, Shopify mit Übersetzungstool

Der US-Handelskonzern Walmart führt nach einem erfolgreichen Test an 70 Standorten nun in sämtlichen Filialen in Kanada ein neues System ein, das leere Regale verhindern soll. Eine künstliche Intelligenz (KI) „liefert automatische Echtzeitwarnungen für den Nachschub in den wichtigsten Bereichen unserer Filialen“, sagt Robin DeMers, Walmart-Verantwortliche für Ladenoptimierung. „Die Technologie ändert zudem für unsere Angestellten die Art und Weise, wie sie arbeiten und den Kunden das bestmögliche Erlebnis bieten können.“ Wie das System funktioniert, darüber berichtet Konsider.

Die japanische Modemarke Uniqlo weitet ihren Reparaturservice in seinem Flagship Store in der Regent Street in London aus. „Wir hatten Mühe, mit der Nachfrage Schritt zu halten“, sagt Uniqlo-Manager Alessandro Dudech. „Kunden fragten nach mehr Dienstleistungen wie Patches und Stickereien, also haben wir das Team erweitert.“ Um Kleidung reparieren zu lassen, müssen Kund*innen den Keller des Geschäfts besuchen, wo die Preise von 2 Pfund für das Stanzen eines neuen Lochs in einen Gürtel bis zu 10 Pfund für unsichtbare Reparaturen von Schäden an der Schrittnaht in Hosen reichen. Einen solchen Service bietet Uniqlo auch bereits in Berlin und New York an, weitere Filialen sollen folgen.

Der Shopsystem-Anbieter Shopify will Händler*innen die internationale Marktpräsenz mit einem neuen Übersetzungs-Tool erleichtern. Die App „Translate & Adapt“ ermöglicht es Nutzer*innen, Informationen über Produkte, Artikel-Kategorien, Blog-Einträge, Richtlinien und weitere Inhalte in verschiedene Sprachen zu übersetzen. Dies kann manuell oder automatisiert geschehen, berichtet Internetworld. Da die meisten Verbraucher*innen am liebsten bei Shops in ihrer Muttersprache kaufen, bietet die Übersetzung von Shop-Inhalten vor allem internationalen Firmen große Chancen, doch einige Herausforderungen bleiben. So ist eine authentische, an den Zielmarkt angepasste Ansprache ist essenziell, die das Tool nicht zwingend beherrscht.

Lidl-Gründer unter den reichsten Europäern, Simba-Dickie-Chef im Podcast, Hörtipp zu verkaufsoffenen Sonntagen

Das Magazin „Forbes“ erstellt jährlich Listen mit den reichsten Menschen der Welt und schätzt deren Vermögen. Wenn man sich darunter die zehn reichsten Europäer anschaut, dann fallen gleich mehrere Namen aus der Welt des Einzelhandels und der Markenhersteller ins Auge: Lidl-Gründer Dieter Schwarz soll demnach 44 Milliarden Euro besitzen und rangiert auf Platz 4. Karl Albrecht Junior und seine Schwester Beate Heister sind die Erben und Miteigentümer von Aldi Süd und kommen gemeinsam auf 34 Milliarden Euro geschätztes Vermögen, was für Platz 8 reicht. In der Top 10 fallen zudem die Besitzer bzw. Großaktionäre von Firmen wie Ferrero, Chanel, dem Zara-Konzern Inditex und den französischen Luxus-Konglomeraten LVMH und Kering auf. Die Top 10 zum Durchscrollen gibt’s beim „Handelsblatt“.

Florian Sieber hat vergangenes Jahr von seinem Vater Michael die Leitung der Simba-Dickie Group übernommen, zu der diverse Spielzeugmarken gehören. Das bekannteste Spielzeug aus seinem Hause dürfte das Bobby Car (siehe Bild) sein, das dieses Jahr 50. Geburtstag feiert. Aber auch die Modellbahnen von Märklin gehören mittlerweile dazu. Ein beeindruckendes Unternehmen, das viele Herausforderungen gemeistert hat, wie Alexander Graf meint und Florian Sieber deshalb in seinen Podcast „Kassenzone“ eingeladen hat. Florian Sieber spricht darin u.a. über die sich rasend schnell verändernde Handelslandschaft und die Herausforderungen in der Supply Chain. Hier anhören.

Und noch ein weiterer Hörtipp passend zum Wochenende: Die „Rheinische Post“ setzt sich in ihrem Nachrichtenpodcast „Aufwacher“ mit dem ewigen Streit um verkaufsoffene Sonntage auseinander. Denn während in meisten anderen Staaten die Geschäfte jeden Sonntag öffnen dürfen, ist dieses Thema in Deutschland nach wie vor eine Art heiliger Gral, der viel diskutiert wird und zudem ein Paradebeispiel für Föderalismus ist: je nach Bundesland sind drei bis acht verkaufsoffene Sonntage pro Jahr erlaubt, siehe Überblick. Daher stellt sich die Frage: Sollten die Läden sonntags überhaupt öffnen durfen oder nicht? Mehr im Podcast.

Veranstaltungstipps

Immer freitags empfehlen wir Ihnen an dieser Stelle spannende Veranstaltungen für Händlerinnen und Händler. Unsere aktuellen Tipps:

Weitere Veranstaltungen finden Sie in unserem Eventkalender.

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