Insights zur Live-Shopping-App Voggt aus dem Trading-Card-Podcast „Das Hobby“

von Florian Treiß am 10.Januar 2023 in News

Am Freitag hatte ich hier in einem Deep Dive über den Deutschlandstart der Live-Shopping-Plattform Voggt aus Frankreich berichtet, die unter dem Motto „Passions Playground“ den Onlinehandel mit Sammlerstücken aufmischen will. Zum Thema ist in den letzten Tagen auch ein spannender Podcast mit Kevin Loiseau erschienen. Er ist einer der drei Co-Gründer von Voggt.

Im Gespräch mit Dennis und Marcus von Das Hobby – Die Trading Card Show berichtet er darüber, welche Idee hinter Voggt steckt: Onlinehandel sei in seiner bisherigen Form einfach langweilig gewesen, so Loiseau. Er selbst sei leidenschaftlicher Sammler von Pokemón-Karten und habe in Frankreich viele Gleichgesinnte. Und so hätten die Gründer überlegt, wie sie das lebendige Flair von Karten-Tauschbörsen für Pokemón ins Netz bringen könnten – und beobachten zugleich, dass erste Sammler versuche unternahmen, mit Livestreams in Facebook-Gruppen Karten zu tauschen oder auch zu verkaufen.

So kamen die Gründer schließlich auf die Idee, solche Livestreams für Pokemón-Karten zu professionalisieren und eine App zu entwickeln, die auch gleich die passenden Käufer- und Verkäufer-Tools anbietet. Dabei sei schließlich Voggt entstanden, das Loiseau auch als eine Mischung aus Twitch und eBay bezeichnet. Wer Twitch nicht kennt: Die Plattform bietet Livestreams an und wird vorrangig zur Übertragung von Videospielen und zum Interagieren mit Zuschauern im Chat genutzt. Twitch etabliert sich aber auch immer mehr für Livestreams von anderen Themen – so wird es etwa auch von Sammelkarten-Influencern wie etwa Packs United für die Live-Übertragung von „Box Breaks“  genutzt, also der Öffnung von Sammelkarten-Packungen vor laufender Kamera.

Diesen Ansatz von Twitch kombiniert Voggt mit der Marktplatz-Logik von eBay – und ermöglicht es Sammelkarten-Fans, ihre Karten direkt im Livestream zu verkaufen. Sei es zum Festpreis oder als Auktion. Bei den Auktionen für Sportkarten wiederum konnte ich in den letzten Tagen schon diverse unterschiedliche Ansätze beobachten:

  • Versteigerungen kompletter Boxen, die danach vor laufender Kamera geöffnet werden
  • Auktionen für Anteile einer Box mit z.B. 32 Karten aus der Bundesliga, bei der 18 Käufer je einen Klub zugelost bekamen und dann nach dem „Box Break“  je 1-2 vorher unbekannte Karten vom jeweiligen Klub bekamen
  • Auktionen für Lots aus mehreren bereits bekannten Karten
  • Einzelkarten-Auktionen

Loiseau verriet im Podcast weiter, dass sich Voggt bis auf weiteres auf Frankreich, Großbritannien, Spanien, Deutschland und die Niederlande konzentrieren will. Zudem sagte er, dass sich Voggt sicherlich nicht für jedes Produkt eigne, zum Beispiel eher nicht für den Verkauf von Waschmaschinen. Vielmehr könnten auf Voggt am besten Produkte gehandelt werden, mit denen Menschen eine Leidenschaft verbinden, zum Beispiel Pokemón-Karten, Fußball-Sammelkarten, Basketball-Sammelkarten oder auch seltene Sneakers. Übrigens gibt es in den USA eine ganz ähnliche Livestreaming-App wie Voggt namens WhatNot, die dort vor allem bei Sportkarten-Sammlern beliebt ist. US-Korrespondent Marcus Schuler stellt diese App auf tagesschau.de näher vor.

Wer sich den kompletten Podcast mit Kevin Loiseau anschauen möchte, der kann dies auf YouTube tun oder bei Spotify eine Audio-Fassung anhören.


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