Instacart übernimmt Caper, Thalia macht 40 Prozent online, mobil an der Tanke einkaufen.

von Stephan Lamprecht am 20.Oktober 2021 in News

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

das bemerkenswerteste Produkt der Woche stammt aus meiner Sicht von Apple. Das Unternehmen bietet in seinem Shop jetzt ein Reinigungstuch für die Displays seiner Geräte an. Und wie bei allen Produkten bewegt es sich mit 25 Euro in einem hochpreisigen Segment. Nun, Putztücher für mehr als 20 Euro finden Sie auch im Verkaufsfernsehen. Was Sie dort allerdings nicht finden, ist eine Kompatibilitätsliste (!) für das Tuch. Wenn ich das recht verstehe, dann dürfen Sie mit dem Reinigungstuch also nicht einmal alle Apple-Geräte putzen. Es lebe der Markt, der solche „Innovationen“ hervorbringt!

Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht

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Instacart übernimmt Caper, Social Chain übernimmt DS Produkte

Für 350 Mio. Dollar, zahlbar in Bargeld und Aktien, übernimmt Lieferdienst Instacart das Startup Caper, das einen intelligenten Einkaufswagen entwickelt hat, den wir an dieser Stelle schon vorgestellt haben. Die Übernahme erscheint nur auf den ersten Blick überraschend. Instacart ist gerade dabei, neben seinem Kerngeschäft ein Lösungsportfolio aufzubauen, das Handelsunternehmen helfen soll, ihre Stores effizienter zu betreiben und den Kund:innen Mehrwerte zu bieten.

Nun wissen wir also, dass sich die Angehörigen eines Löwenrudels auch gegenseitig fressen: Die Social Chain AG von Georg Kofler übernimmt für 220,5 Mio. Euro sämtliche Anteile an der DS Gruppe. Deren geschäftsführender Gesellschafter ist Ralf Dümmel, der nun in den Vorstand der Social Chain AG aufrückt. In der bereits abgedrehten Staffel von Die „Höhle der Löwen“ sitzen die beiden weiterhin friedlich nebeneinander. Wie es dann in Zukunft weitergeht, will der Sender dann entscheiden.

Thalia macht 40 Prozent online, H&M bietet Verleihservice

Trotz der coronabedingten Ladenschließungen hat die Buchhandelskette Thalia im Geschäftsjahr 2020/21 gute Geschäfte gemacht. So stiegen die Umsätze der Kette in Deutschland und Österreich um rund 7 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro. Was unter dem Strich übriggeblieben ist, verriet das Unternehmen allerdings nicht. Das gute Ergebnis verdankt Thalia dem E-Commerce. Das Online-Geschäft wuchs innerhalb eines Jahres um rund 65 Prozent. Dadurch erhöhte sich der Online-Anteil am Umsatz von rund 28 auf 40 Prozent. In den Filialen gingen die Umsätze aufgrund der monatelangen Schließungen dagegen um 16 Prozent zurück.

Die besondere Filiale von H&M in Berlin haben wir Ihnen schon vorgestellt. In der Pilotfiliale „Mitte Garten“ können die Kund:innen nun testweise auch Kleidung leihen. Möglich wird dies durch die Kooperation mit dem auf digitale Kreislauflösungen spezialisierten Unternehmen Lablaco. Bestellt wird per Smartphone.

Mobil an der Tanke einkaufen, Tesco eröffnet Markt ohne Kassen

Ryd ist eine offene Plattform für mobiles Bezahlen an der Zapfsäule. Der Sprit kann so direkt via App oder aus dem Auto heraus gezahlt werden. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Unternehmen MCS, das sich als Shop-Partner für Tankstellen positioniert, können Kund:innen zusätzlich auch im Tankstellen-Shop einkaufen. Dazu müssen sie in der App lediglich das neue Shop-Icon anklicken, die gewünschten Produkte wählen und digital bezahlen. Die bestellte Ware liegt dann zur Abholung bereit. Genutzt wird technisch die von MCS entwickelte Click & Collect-Lösung.

Amazon und Aldi sind (wie berichtet) in Großbritannien bereits vorgeprescht. Nun zieht die Kette Tesco nach und eröffnet in London ihren ersten Supermarkt, der ohne Kassen funktioniert. Kameras und Sensoren erkennen die entnommenen Produkte. Zur Abrechnung zum Einchecken in den Shop „GetGo“ muss die App des Unternehmens genutzt werden. Die Technologie stammt vom israelischen Startup Trigo.

Wachstum bei Utry.me setzt sich fort, Bijou Brigitte erholt sich

Das Münchner Startup Utry.me bereibt den ersten Online-Probiermarkt, der ohne Preise auskommt. Das Konzept hatten wir Ihnen an dieser Stelle auch bereits häufiger vorgestellt. Wie uns das Unternehmen wissen lässt, setzt sich der Erfolgskurs des besonderen Angebots fort. Zum Jahresende sollen demnach siebenstellige Umsätze erzielt worden sein. Und innerhalb des vergangenen Jahres wuchs die Community von 50.000 auf 160.000 Mitglieder.

Der Modeschmuckfilialist Bijou Brigitte meldet eine Geschäftsentwicklung im dritten Quartal, die „über den Erwartungen“ gelegen habe. Im ersten Halbjahr wurden noch erhebliche Umsatzeinbußen verzeichnet. Allerdings hat die positive Geschäftsentwicklung von Juli bis September nicht gereicht, um die Umsatzverluste vollständig zu kompensieren. Die Erlöse in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres lagen bei 144,5 Mio Euro. Das ist 5,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Die Hamburger zeigen sich allerdings verhalten optimistisch. Sofern es zu keinen weiteren Störungen käme, dürfte ein Jahresumsatz leicht über dem Vorjahresniveau zu erreichen sein. Der Filialist hat seine Standorte ordentlich ausgedünnt. Die Zahl der Stores sank von 990 auf 930.

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