Interview mit Jan Pleser von Brdge: „Wir bieten zwangloses Business Networking ohne Streuverlust“.

von Christian Bach am 05.November 2014 in Interviews
Brdge-Team: Torben Toepper (Lead Developer Backend), Garrit Schaap (CTO), Jan Pleser (CMO), Claas Nieraad (Co-Founder), Daniel Putsche (CEO)

Brdge-Team: Torben Toepper (Lead Developer Backend), Garrit Schaap (CTO), Jan Pleser (CMO), Claas Nieraad (Co-Founder), Daniel Putsche (CEO)

Casual Business Networking: So lautet das Ziel von Brdge. Das Frankfurter Startup um CMO Jan Pleser hat die neue standortbasierte App gestern auf dem Web Summit in Dublin vorgestellt. Die Networking-App verspricht eine noch zielgerichtetere und ungezwungenere Anbahnung von Geschäftskontakten als bei Xing und LinkedIn. Die iOS-App des Frankfurter Startups funktioniert ähnlich wie die Dating-App Tinder und lässt per Wisch Kontakte im Umkreis markieren. Ist das Interesse beidseitig (sogenannter Business Match) kann miteinander via In-App-Messaging direkt miteinander kommuniziert werden. Langfristig will sich Bridge als digitale Visitenkarte etablieren.“Befindet sich der Nutzer auf einem Event und möchte sehen, welche anderen BRDGE-Nutzer ebenfalls ‚on location‘ sind, so aktiviert er einfach diesen Modus. Auf Basis von Bluetooth, WiFi und GPS kann BRDGE die Entfernung der Personen zueinander einschätzen“, erklärt Pleser. Nutzer können sich über ihren LinkedIn-Account anmelden. Künftig sollen weitere Plattformen integriert werden, wie Jan Pleser ankündigt: „BRDGE wird in 2015 weitere Funktionen einführen, welche digitale Beziehungen in das reale Leben heben können. Die Lokalisierung unserer Webseite, der App selbst sowie aller weiteren Kommunikationspunkte in die jeweiligen Ländersprachen ist für 2015 geplant.“

Location Insider: Sie haben gestern zum allerersten Mal Ihr Produkt BRDGE im Rahmen des Web Summit in Dublin vorgestellt. Welche Brücke wollen Sie mit diesem Projekt schlagen?

Jan Pleser: Alle Gründer von BRDGE haben eines gemeinsam: Wir finden, dass das Thema Business Networking und insbesondere das Finden und Verbinden mit noch nicht bekannten Menschen etwas Lockerheit vermissen lässt. BRDGE ermöglicht Nutzern auf Basis ihrer Geolokalisierung Business Kontakte zu finden und sich mit ihnen zu verbinden – ob lokal oder auch international. Das Prinzip des Verbindens basiert auf einer Double-Opt-In Mechanik: Erst wenn beide Kontakte die jeweils andere Person als interessant bewerten, entsteht ein sogenanntes „Business-Match“. Business-Matches können in der ersten Version via In-App-Messaging direkt miteinander kommunizieren oder Gruppenkonversationen für beispielsweise Intros zu anderen Personen auf BRDGE initiieren. Die Idee für BRDGE ist gerade einmal sechs Monate alt und gestern haben wir in Dublin bereits die erste Version für Apple iOS gelauncht – zu finden unter www.brdgeapp.com/download.

Brdge-app-logoLocation Insider: Sie bewerben BRDGE mit dem Schlagworten „Discover, Connect, Build“. Klären Sie uns über die Bedeutung auf.

Jan Pleser: Grundlegend ist die Frage nach dem individuellen Ziel von Business Networking. Während eine Gruppe an Nutzern vertrieblich orientiert agiert, ist der anderen Gruppe ein Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten wichtig. Der Prozess hierbei ist allerdings jeweils identisch. Es beginnt mit der Phase des Kennenlernens, geht über in die zweite Phase des Vertiefens der Beziehung und endet, insofern die Chemie zwischen beiden Personen stimmt, mit einer realen Geschäftsbeziehung. BRDGE bedient diese drei Phasen mit verschiedenen Funktionen. In Phase eins, in der Phase „Discovery“, ermöglicht es BRDGE, interessante und relevante Kontakte zu finden. Finden sich zwei Kontakte interessant, entsteht der beschriebene „Business-Match“ und BRDGE gestattet die Verbindung, den „Connect“, beider Parteien. Letztendlich führt das alleine aber nicht zum individuellen Erfolg wenn es um Networking geht, da es meistens an Substanz fehlt. Viel entscheidender ist die persönliche Beziehung, welche über Tage, Monate oder Jahre wachsen kann. Nutzer erhalten in der ersten Version ein fortgeschrittenes In-App-Messaging um den Grundstein einer möglichen Geschäftsbeziehung zu legen. BRDGE wird in 2015 weitere Funktionen einführen, welche digitale Beziehungen in das reale Leben heben können.

Location Insider: „Casual Business Networking“ klingt als Ziel ambitioniert. Was genau kann Ihre App besser als die bisher etablierten Player im Business-Networking-Bereich Xing und Linkedin?

Jan Pleser: BRDGE bedient eine frühere Phase des Networking Prozesses und fokussiert sich auf das Entdecken relevanter Kontakte, das Verbinden im Falle von beidseitigem Interesse sowie die Möglichkeit, eine wertvolle Geschäftsbeziehung aufzubauen. Wir nennen es „Networking ohne Streuverlust“. Das alles funktioniert sehr zwanglos, weniger steif und angepasst an die mobilen Bedürfnisse der Zielgruppe heute.

BRDGE_App_750x4211Location Insider: Der Nutzer kann sich derzeit nur mit Linkedin anmelden. Haben Sie weitere Business-Netzwerke wie z.B. Xing im Blick? Wenn ja, für wann?

Jan Pleser: Da BRDGE international ausgerichtet ist und Xing eine Plattform mit vorwiegend mitteleuropäischer Nutzergruppe ist, hat LinkedIn bei uns Priorität. Zudem bietet LinkedIn mit dem Bereich „Endorsements“ sehr relevanten Content für BRDGE an. Nichtsdestotrotz planen wir derzeit die weiteren Schritte hinsichtlich der Integration von weiteren Plattformen.

Location Insider: Netzwerken vor Ort soll bei BRDGE durch den sogenannten ‚On-Location-Modus‘ erleichtert werden. Klingt nach einem standortbasierten Dienst. Beacons, Geofencing o.ä. – wie genau funktioniert dieser Modus?

Jan Pleser: Die On-Location-Mode ist einer der beiden wichtigsten Use-Cases für BRDGE. Befindet sich der Nutzer auf einem Event und möchte sehen, welche anderen BRDGE-Nutzer ebenfalls „on location“ sind, so aktiviert er einfach diesen Modus. Auf Basis von Bluetooth, WiFi und GPS kann BRDGE die Entfernung der Personen zueinander einschätzen. Die Profile werden entsprechend sortiert nach Relevanz und Distanz zum Suchenden.

Location Insider: Sie arbeiten zwar von Frankfurt aus, aber Ihr Twitter-Account, FB Page und Ihre Webseite werden in Englisch gehalten und Sie präsentieren BRDGE nun in Dublin. Heißt das, dass Sie gleich international durchstarten wollen oder beschränken Sie sich auf Deutschland, die D-A-CH-Region oder Europa?

Jan Pleser: Wir haben uns bewusst für einen Launch auf der Web Summit entschieden. Hier treffen sich dieses Jahr ca. 20.000 Tech-Enthusiasten aus aller Welt und BRDGE ist im Rahmen der ALPHA-Pitches als eines der wenigen Startups für eine Teilnahme ausgewählt worden. Der Heimatmarkt Deutschland spielt für uns natürlich eine sehr wichtige Rolle, jedoch zielen wir mit all unseren Aktivitäten erst einmal auf die höchstmögliche internationale Reichweite. Die Lokalisierung von www.brdgeapp.com, der App selbst sowie aller weiteren Kommunikationspunkte in die jeweiligen Ländersprachen ist für 2015 geplant.

Location Insider: Vielen Dank für das Interview!

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