Interview mit Stephan Schambach, Ikea-Möbel vom Billa-Parkplatz abholen, sechs weitere GKK-Filialen gerettet.

von Stephan Lamprecht am 20.Juli 2020 in News

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„der stationäre Handel operiert weitgehend wie in den 1980er Jahren“, stellt Stephan Schambach, Seriengründer und Chef von Newstore, in unserem heutigen Interview fest. Und wenn ich durch das Zentrum der Mittelstadt laufe, in der ich lebe, kann ich ihm nur zustimmen. Von Digitalisierung kaum eine Spur, und weil gefühlt Corona ja nun vorbei ist, gibt es die tollen Lieferangebote des Lockdowns auch kaum noch mehr. Hier werden gerade Chancen vergeben, wahrscheinlich die letzten.

Herzlichst, Ihr Stephan Lamprecht

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„Filialen komplett auf einem Smartphone betreiben“: Stephan Schambach über Newstore.

Er ist einer der erfolgreichsten Firmengründer aus Ostdeutschland: Stephan Schambach. Bekanntgeworden durch den 1995 gegründeten E-Commerce-Wegbereiter Intershop, verkaufte er seine zweite Firma Demandware überaus erfolgreich an Salesforce – und gründete danach direkt in den USA NewStore. „Als Kunden haben wir vor allem Marken und Speciality-Retail im Blick, weniger den klassischen Wiederverkaufshandel“, sagt Schambach. NewStore-Nutzer sind deswegen vor allem „Signal Brands“, die weniger auf Wholesale-Partner wie Boutiquen oder Warenhäuser setzen, sondern auf eigene Filialen und Onlinevertrieb mit Direct-to-Consumer-Strategie. Wieso dabei das Smartphone eine Schlüsselrolle spielt, verrät Stephan Schambach in unserem Interview.
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Und hier unsere News des Tages:

6 weitere Filialen von GKK gerettet, Lidls US-Erfolg

Nachdem sich Galeria-Karstadt-Kaufhof mit den Vermietern geeinigt hat, verschwinden sechs weitere Standorte von der Schließungsliste. (Vorläufig) gerettet sind nun auch die Häuser in Berlin-Lichtenberg (Ringcenter), Bielefeld, im Alstertal-Einkaufszentrum in Hamburg, in Leonberg, in Nürnberg-Langwasser und in Singen. Die Streichliste ist damit von 62 auf 50 geschrumpft.

Der Einstieg von Lidl in den US-Markt verlief alles anders als geplant und angekündigt. Unter dem neuen US-Chef Johannes Fieber biegt der Discounter nun aber offenbar wieder auf die Erfolgsspur ein. Er korrigiert die bisher begangenen Fehler und setzt auf kleinere Flächen an den richtigen Standorten, ein stärker an die US-Konsumenten ausgerichtetes Sortiment und aggressive Preise. Und anders als in Deutschland äußert sich das US-Management auch öffentlich.

Poco lässt Maske fallen, Ikea-Möbel auf dem Billa-Parkplatz

Der Möbeldiscounter Poco ist ein Beispiel dafür, wie es gesellschaftlich nicht laufen sollte. Weil immer mehr Kunden trotz der herrschenden Pflicht die Geschäfte ohne Maske aufsuchen, sieht es der Discounter als unzumutbar an, die Verpflichtung auch durchzusetzen. In letzter Konsequenz schlägt Umsatz also auch den Schutz eigener Mitarbeiter und das Solidarprinzip. Passt aber auch irgendwie zur aktuellen Situation. Vor zwei Wochen tauchten Vorwürfe gegen Poco auf, dass es Betrugsfälle beim Kurzarbeitergeld gegeben habe.

In Österreich kooperiert Ikea mit der Kette Billa. Die Kunden haben so die Möglichkeit, ihre online bestellten Möbel auf dem Parkplatz eines Billa-Marktes abzuholen. “Click & Collect in deiner Nähe” heißt dieser neue Abholservice, der aktuell getestet wird. Den neuen Service konnten die Kunden bereits in der vergangenen Woche buchen, die ersten Auslieferungen erfolgen ab heute. Im Herbst soll das Angebot in ganz Österreich ausgerollt werden.

Signa stößt Globus-Anteile ab, Mango will Kunden digital an Entscheidungen beteiligen

Gerade einmal vor vier Monaten hatte die Signa-Holding von Karstadt-Kaufhof-Eigentümer René Benko der Migros die Globus-Warenhäuser in der Schweiz abgekauft. Daraus sollten Luxuswarenhäuser werden. Am Freitag verkündete die Globus-Gruppe jedoch den Verkauf von 31 Fachgeschäften an den ehemaligen Globus-Chef Thomas Herbert und zwei Geschäftspartner.

Der spanische Modekonzern Mango will seine Kunden über digitale Wege bei Entscheidungen und Produktentwicklungen beteiligen. Dazu wurde die “Mango Innovations Community” gestartet, der sich Kunden über eine Website anschließen können. In Foren, Workshops und Umfragen sollen die Kunden so an Entscheidungen zu Markenbildung, Produktdesign, Online-Erfahrung, aber auch zu anderen Themen wie Mode, Gesellschaft oder neuen Verbrauchertrends beteiligt werden.

Shopify ist Partner der kanadischen Regierung, mit “Downtown” in die digitale Zukunft

Shopify ist ein typischer “Hidden Champion”. Das Etikett wird Firmen immer gern angehängt, wenn sie schlicht bei der öffentlichen Berichterstattung mehr oder weniger vergessen wurden. In den USA erwirtschaften Händler über Shopify so viel Umsatz, dass die Plattform dort eine ernstzunehmende Konkurrenz für Amazon ist. Im Stammland Kanada arbeitet Shopify mit der kanadischen Regierung für die Initiative “Go Digital Canada” zusammen. Sie soll kleineren Unternehmen des Landes dabei helfen, ihr Geschäft schneller zu digitalisieren. Dazu gehört ein kostenloser Testzeitraum von 90 Tagen, für einen eigenen Shop, inklusive Support und Beratung.

Downtown ist der Name eines Projekts, das unter dem Dach der Initiative “Händler helfen Händlern” entstanden ist. In Kooperation zwischen Rose Bikes, BabyOne und Shopware ist der technische Grundstein für eine gemeinnützige und kostenlose OpenSource-Lösung für Innenstände und Werbegemeinschaften entstanden. Die Idee dahinter ist eine virtuelle Fußgängerzone, über die der stationäre Handel auch verkauft. Die Plattform wird auch bereits genutzt. Die Stadt Bozen hat einen digitalen Marktplatz auf Basis von Downtown entwickelt.

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