Kassenloser Aldi eröffnet, Hugo Boss mit Rekordquartal, Metro bringt Mastercard raus.

von Florian Treiß am 19.Januar 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

eine der größten Herausforderungen des Handels ist die globale Lieferkettenkrise, die zu massiven Versandverzögerungen führt und zur steigenden Inflation beiträgt. Doch jede Krise kennt auch einen Gewinner: Laut Berechnungen von Bloomberg konnten die Seefrachtunternehmen im letzten Jahr Gewinne von 150 Milliarden US-Dollar einfahren, das wäre eine Verneunfachung gegenüber dem Vorjahr. Bleibt nur zu hoffen, dass die Containerpreise bald wieder deutlich fallen, so dass Händler*innen und Kund*innen darunter bald nicht mehr so sehr leiden wie heute.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

Kassenloser Aldi eröffnet, Hugo Boss mit Rekordquartal, Drogerie-Imperien wachsen weiter

Bereits seit September war klar, dass Aldi Süd in London seinen ersten kassenlosen Laden mit Mitarbeitern testet. Und dieser Store im Stadtteil Greenwich hat nun gestern auch für die breite Öffentlichkeit eröffnet, ab sofort können alle interessierten Kund*innen hier einkaufen. Um im Laden einzukaufen, müssen diese die App „Aldi Shop & Go“ heruterladen und sich darin registrieren. Im Laden selbst erfasst ein System des Technologieanbieters AiFi die Einkäufe. Kunden, die Alkohol einkaufen wollen, können ihren Einkauf mit einer Gesichtsaltersschätzungstechnologie von Yoti verifizieren.

Der Modekonzern Hugo Boss hat im abgelaufenen Quartal einen neuen Umsatzrekord erzielt: Der Konzernumsatz stieg währungsbereinigt um 51 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 906 Millionen Euro, der Wert lag zudem 12 Prozent über dem Niveau des Vor-Corona-Quartals Ende 2019. Trotz weltweiter Corona-Einschränkungen konnten 98 Prozent der konzerneigenen Stores im 4. Quartal geöffnet bleiben. Die eigenen Online-Umsätze summierten sich im letzten Quartal auf 110 Millionen Euro, ein Plus von 78 Prozent gegenüber 2019. Zusammengenommen mit Verkäufen über Online-Händler, führender Online-Marktplätze sowie der Verknüpfung von stationärem Handel und E-Commerce (Bricks & Clicks) betrug der Digital-Anteil der Umsätze 20 Prozent.

Die vier großen Drogeriemarkt-Betreiber in Deutschland – dm, Rossmann, Müller und mit Abstand dahinter: Budnikowski – gehören zu den großen Gewinnern der Corona-Krise und konnten ihre Umsätze zuletzt deutlich steigern. Sie konnten sich bei den meisten Filialen als „Mischbetrieb“ auf das sogenannte Schwerpunktprinzip berufen, wonach auch die eigentlich nicht erlaubten Sortimente wie etwa Spielzeug im Lockdown weiterverkauft werden durften, wenn die erlaubten Drogerieprodukte überwiegen – und auch die 2G-Einlassbeschränkungen gelten für sie meist nicht. So jedenfalls legen die meisten Bundesländer die Corona-Regeln aus. Der Wirtschaftskurier stellt die Drogerie-Imperien und die Familien dahinter näher vor.

Glossybox-Mutter THG legt deutlich zu, Metro bringt Mastercard raus, Ford partnert mit Stripe

Der britische Online-Handelskonzern THG (vormals The Hut Group) hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 38 Prozent auf 2,2 Milliarden Pfund gesteigert. Das darin enthaltene Beauty-Geschäft liegt mit 1,1 Milliarden Pfund (plus 51 Prozent) erstmals über der Milliardenmarke. Zu THG Beauty zählt auch der Berliner Beautyboxen-Anbieter Glossybox, den THG einst übernommen hatte. Im nächsten Schritt will THG die Beauty-Sparte abspalten und die Service-Sparte THG Ingenuity gesondert vorantreiben.

Der Großhändler Metro bringt eine neue Finanzlösung für seine Gastronomie-Kund*innen heraus, und zwar eine Debitkarte von Mastercard. Wie Payment & Banking berichtet, will die Metro dabei mit zwei Dingen punkten: Zum einen erhalten die ersten Kund*innen der Karte erhalten auf ihre Einkäufe im Rahmen einer Aktion bis zu 1 Prozent Cashback. Danach gibt es regulär 0,5 Prozent. Belohnt werden alle Käufe, die mit der Karte gezahlt werden, unabhängig vom Einkauf bei der Metro. Zum anderen ist in der Karte eine Ratenkauf-Option integriert: Nutzer*innen zahlen den offenen Saldo binnen 60 Tagen – oder können den Kauf in einen Ratenkauf mit maximal 48 Monatsraten umwandeln.

Der Autohersteller Ford hat einen Fünfjahresvertrag mit dem Online-Zahlungsabwickler Stripe unterzeichnet, um seine E-Commerce-Fähigkeiten zu erweitern. Stripe soll Transaktionen für Fahrzeugbestellungen und -reservierungen erleichtern, Finanzierungsoptionen für gewerbliche Kunden abwickeln sowie Online-Zahlungen von der Website des Autoherstellers an den richtigen lokalen Ford-Händler weiterleiten. Ford plant, die Stripe-Technologie in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 einzuführen, beginnend mit Nordamerika, aber mit dem Ziel, diese auch nach Europa zu bringen.

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Logistik-Startup Alaiko bekommt Millionen, Podcast mit Joachim Stumpf

Einer der größten Profiteure des E-Commerce-Booms sind Fulfillment-Plattformen, die sich um die Logistik der Onlineshops kümmern und dafür gerade kräftig Wagniskapital einsammeln. Das neueste Beispiel ist das Münchner Startup Alaiko, das nun eine Finanzierungsrunde von umgerechnet rund 26 Millionen Euro (30 Millionen US-Dollar) bekanntgegeben hat. Hauptinvestor ist dabei der US-Risikokapitalgeber Next47. Auch der Investmentriese Tiger Global gehört zu den Lead-Investoren, wobei dieser auch bereits in den Berliner Alaiko-Konkurrenten Hive investiert hat. Zu den ersten 150 Kunden von Alaiko zählen D2C-Marken wie das Yoga- und Sportbekleidungslabel OGNX.

Im neuen Podcast des Trendforum Retail ist diesmal Joachim Stumpf zu Gast, Geschäftsführer der Handelsberatung BBE aus München. Er spricht darüber, ob Corona-bedingte Umsatzbooster wie Fahrräder oder Spielwaren nicht nur eine Vorwegnahme von bereits sich abzeichnenden strukturellen Entwicklungen sein könnten. Weitere Themen: Haben Highstreets durch Overstoring nicht schon vor mehreren Jahren an Attraktivität verloren? Und sst nicht schon seit einigen Jahren eine Substitution der Nonfoodsortimente deutlich ablesbar? Der Podcast verspricht einen spannenden Blick auf die Zukunft und die Motoren des Einzelhandels. Hier anhören!

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