Kiveda stärkt mit Übernahme von Küchen Quelle das stationäre Standbein.

von Matthias Hell am 17.Dezember 2014 in News

Vor wenigen Tagen erst hatte Kiveda-Geschäftsführer Michael Börnicke in unserem „Local Heroes“-Interview erklärt, die stationäre Präsenz des Online-Küchenhändlers stärken zu wollen. Mit der Übernahme des traditionsreichen Wettbewerbers Küchen Quelle wurde dieser Plan nun in die Tat umgesetzt: Kiveda übernimmt damit nicht nur fünf Megastores, sondern auch ein erfahrenes Team von über 100 Küchenfachberatern sowie wertvolle Logistik-Kapazitäten.

Kiveda stärkt mit der Küchen-Quelle-Übernahme seine stationäre Präsenz

Kiveda stärkt mit der Küchen-Quelle-Übernahme seine stationäre Präsenz

Dabei ist bemerkenswert, dass der Online-Newcomer Kiveda bei der Übernahme die aktive Rolle einnimmt: Küchen Quelle stieg bereits 1978 als Teil des Versandhändlers Quelle in den Direktvertrieb von Küchen ein und konnte nach der Arcandor-Insolvenz 2009 als eigenständiges Unternehmen weitergeführt werden. Der Nettoumsatz von Küchen Quelle belief sich 2012/13 auf 48 Millionen Euro, der Ertrag lag – nach einem Verlust im Vorjahr – mit 645.000 Euro knapp im positiven Bereich. Das Ende 2012 gegründete Kiveda veröffentlicht keine Geschäftszahlen, liegt laut Geschäftsführer Michael Börnicke umsatzseitig aber inzwischen „im relevanten zweistelligen Millionenbereich“ und beschäftigt 70 Mitarbeiter.

Sowohl Kiveda wie auch Küchen Quelle gehören zu den Beteiligungen der ProSiebenSat.1-Tochter SevenVentures und werden von der Sendergruppe massiv mit TV-Werbung gepusht. Kiveda und Küchen Quelle werde künftig als eigenständige Marken unter der Kiveda Holding GmbH gebündelt. Finanziert wurde die Übernahme über eine erfolgreiche Kapitalerhöhung. Insbesondere die Kiveda-Gesellschafter EMH und Holtzbrinck Ventures, aber auch alle übrigen Gesellschafter der beiden Unternehmen haben die Kapitalerhöhung gezeichnet. Dazu konnte der neue Gesellschafter LabVenture für Kiveda begeistert werden. Der Eigentümer von LabVenture, Oliver Götz, wurde von den Kiveda-Gesellschaftern zum Vorsitzenden des neu zu schaffenden Aufsichtsrats gewählt. Die Kiveda Holding wird bis zum 31. März 2015 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Online-Kompetenz und stationäre Präsenz ergänzen sich

Einer der stationären Megastores von Küchen Quelle in Augsburg

Einer der stationären Megastores von Küchen Quelle in Augsburg

Die Übernahme soll für beide Seiten eine Win-Win-Situation schaffen. Während Küchen Quelle seine Stellung im Online-Handel stärken kann, erhält Kiveda die für den angestrebten Ausbau der stationären Präsenz nötigen Ressourcen: So verfügt Küchen Quelle in Nürnberg, Frankfurt, Freiburg, Augsburg und Regensburg über fünf Megastores sowie über ein erfahrenes Team von über 100 Küchenfachberatern, die flächendeckend in ganz Deutschland die Kunden daheim beraten. Wie Kiveda-Co-Geschäftsführer Julian Strosek erklärt, sollen diese künftig auch für den Online-Küchenhändler bundesweit einen kostenlosen Vorort-Service samt Passgarantie anbieten. Weiter soll der B2B-Geschäftsbereich, der die Produkte und Dienstleistungen von Küchen Quelle und Kiveda an Großkunden vertreibt, deutlich ausgebaut werden. Zudem will die Kiveda Holding am Küchen-Quelle-Standort Nürnberg die Bereiche Logistik und Abwicklung bündeln.

„Mit den Marken Küchen Quelle und Kiveda sind wir hervorragend für die Zukunft des Küchenmarktes gerüstet und zum größten Online Anbieter für Küchen in Europa aufgestiegen“, fasst CEO Michael Börnicke die Vorteile der Übernahme zusammen. Als einziger Anbieter könne die Kiveda Holding künftig allen Kunden eine breite Auswahl an Küchen über die vier Vertriebskanäle Online-Bestellung, Online-Beratung, Küchenfachberatung zuhause und stationärer Handel flächendeckend in ganz Deutschland anbieten.


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