Knuspr in München gestartet, eBay startet Marken-Outlet, Sephora will Feelunique.com kaufen.

von Florian Treiß am 20.Juli 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

heute ist es soweit: der kürzlich zurückgetretene Amazon-Gründer Jeff Bezos will einen Kurztrip ins Weltall unternehmen. Erster im Milliärdswettrennen ins All kann er aber nicht mehr werden, denn Virgin-Gründer Richard Branson kam ihm vor zehn Tagen zuvor. Zudem ist der Weltraumtourismus höchst umstritten: Kritiker sprechen von einer „grotesken Ungerechtigkeit“ gegenüber notleidenden Menschen – und auch für den Klimaschutz sind die Trips bedenklich. Doch Bezos wird sich sicherlich nicht mehr von seinem Vorhaben abbringen lassen – der Countdown läuft.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

Knuspr in München gestartet, Jokr nimmt sich Österreich vor, Kommentar zu Gorillas

Etwas früher als angekündigt ist der tschechische Lebensmittel-Lieferdienst Rohlik heute unter dem Namen Knuspr in München gestartet. Zum Start will Knuspr erstmal 8.000 Produkte anbieten. Das Sortiment, so eine Einladungs-E-Mail an die ersten Kunden aus München, soll immer weiter ausgebaut werden. Wie bereits berichtet, sind nach München auch Standorte in Frankfurt, Stuttgart, Hamburg und Köln geplant. In Österreich war Rohlik bereits im Herbst 2020 unter dem Namen Gurkerl gestartet. Auffallend ist dort das breite Metzgerei-, Obst- und Gemüsesortiment. Das ambitionierte Ziel: Bis 2024 will Knuspr rund 30 Millionen Kunden mit Lebensmitteln beliefern und Lieferando vom E-Food-Thron in Deutschland stoßen.

Der Lebensmittel-Expresslieferdienst Jokr, der einen ähnlichen Service wie hierzulande Gorillas oder Flink bietet, expandiert nach Österreich: Das junge Startup bietet zunächst in Wien die Lieferung innerhalb von 15 Minuten nach Bestellung an. Jokr wurde von Ralf Wenzel gegründet, der einst schon Foodpanda gegründet und später mit Delivery Hero zusammengeführt hatte. Ironie der Geschichte: Unter dem Namen Mjam bietet Delivery Hero in Österreich bereits einen ähnlichen Express-Lebensmittelservice an. Jokr selbst ist vor drei Monaten gestartet, zunächst in Südamerika, später kamen noch die USA und Polen hinzu.

Der umstrittene Lebensmittel-Express Gorillas positioniert sich gern als innovatives Startup, auch wenn die Idee der blitzschnellen Lieferungen nicht neu ist und z.B. von GoPuff in den USA seit 2013 vorangetrieben wird und von Getir in der Türkei seit 2015. Gorillas-Geschäftsführer Kağan Sümer beschwor kürzlich in einer internen Email mit viel Pathos das Gemeinschaftsgefühl. Ein türkisches Sprichwort zitierend schrieb er: „Wenn ein Baum Äpfel trägt, werfen die Leute mit Steinen, um die Äpfel herunterzuholen.“ Der „Tagesspiegel“ schreibt in einem Kommentar dazu von einem „testosterongetränkten Manifest“, das an die Auswüchse der Startup-Szene erinnere, die schon vor Jahren auf Kritik stießen.

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eBay startet Marken-Outlet, Amazon baut Verteilzentrum bei München, Sephora will Feelunique.com kaufen

Der Online-Marktplatz eBay will das Konzept der Outlet-Center ins Internet übertragen und bündelt unter ebay.de/Marken-Outlet Angebote von über 150 Top-Marken, darunter Tommy Hilfiger, Birkenstock, Superdry, Puma, Paul Green, Tom Tailor, Timberland, Bugatti, Diesel und Lee. Versand und Rückversand sind immer kostenlos und es gilt ein Rückgaberecht von 30 Tagen. Der Versand erfolgt teils durch die Marken selbst, teils durch Partnerhändler.

Amazon will ein Verteilzentrum in Garching bei München aufmachen. Dabei sollen rund 90 Menschen im Lager Arbeit finden, Hunderte weitere Arbeitsplätze als Fahrer sollen dazukommen. Amazons regionale Verteilzentren und die Fahrer sorgen für die schnelle Lieferung auf der letzten Meile zum Endkunden: „Wenn eine Bestellung im Internet getätigt wurde, erwarten die Menschen meist eine Express-Lieferung an die Haustüre. Ich denke, mit der Ansiedlung des neuen Amazon-Verteilzentrums in Garching-Hochbrück wird diese Erwartungshaltung bestens erfüllt“, erklärt Garchings Bürgermeister Dietmar Gruchmann.

Der französische Beauty-Spezialist Sephora, der hierzulande mit Galeria Karstadt Kaufhof und bald auch Zalando kooperiert, plant offenbar eine Akquisition in Großbritannien: Angeblich will das zum LVMH-Konzern zählende Unternehmen 132 Millionen Pfund für Feelunique.com auf den Tisch legen, einen Onlinehändler für Beauty-Produkte aus London. Feelunique liefert in diverse Länder, auch nach Deutschland, und hat auch eine kleine stationäre Präsenz auf den Kanalinseln sowie in Frankreich. Der britische Beauty-Markt ist derzeit in Bewegung: So hat das Luxuskaufhaus Harrods vor kurzem unter dem Namen H Beauty zwei eigene Beauty-Läden eröffnet und greift damit auch Sephora an.

Wahlkampfthemen für Onlinehändler, Stadt nicht ohne Handel, Kaufrausch in den USA

Noch etwas über zwei Monate bis zur Bundestagswahl: Der Händlerbund wollte deswegen von Onlinehändlern wissen, welche Themen sie im Wahlkampf für besonders wichtig halten bzw. um was sich die nächste Bundesregierung kümmern sollte. Dabei sind ein fairer Wettbewerb, Abmahnungen, Steuern und Händlerrechte in der Lieferkette und auf Marktplätzen besonders wichtig. Die Positionen der Parteien zu diesen Themen werden also bei zahlreichen Händlern die Wahlentscheidung beeinflussen. Gefragt nach der Partei, die sie wählen wollen, liegen unter den Onlinehändlern FDP und CDU vorne.

„Der Handel kann ohne Stadt, aber die Stadt kann nicht ohne den Handel, denn sonst verödet sie.“

Rainer Will, der Geschäftsführer des Handelsverbands Österreich, spricht in einem Kurzinterview der Initiative Die Stadtretter über seine Ideen für die Zukunft der Innenstädte. Demnach sollten mehr Begegnungszonen geschaffen werden, in denen der Handel Teil einer Erlebniswelt ist. „Ich stelle mir einen Ort vor, den Menschen gerne besuchen – nicht nur um einzukaufen, sondern auch um eine schöne Zeit mit ihren Liebsten zu verbringen“, sagt Will dazu.

Manche stationären US-Händler erleben derzeit eine solch starke Nachfrage, dass sie bereits an neue „Goldenen Zwanziger“ denken. So spricht der Inhaber der Boutique Space 519 in Chicago davon, dass sich manche Luxus-Artikel so schnell verkaufen, dass er die Ware ständig nachordern muss. Manche Kategorien in seinem Laden erlebten ein Umsatzplus von 100 Prozent – und zwar gegenüber dem Vor-Corona-Niveau. Analysten weisen darauf hin, dass der Anstieg der Einzelhandelsausgaben auf einen Nachfragestau zurückzuführen ist. US-Verbraucher hätten während der Pandemie rund 2,5 Billionen Dollar Ersparnisse angehäuft, die nun teilweise verspätet ausgegeben würden.

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