Lekkerland testet autonome Rewe to Gos, Utry.me gewinnt Investoren, Google Lens mit neuer Shopping-Funktion.

von Florian Treiß am 12.April 2022 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

wenn’s mit der Digitalisierung mal nicht klappt, kann man daran verzweifeln, wie ich selbst am Sonntag im Online-Shop der Deutschen Post. Da gibt’s den praktischen Service Internetmarke mit Briefmarken zum selbst ausdrucken. Doch nach meiner Bezahlung hängte sich das System leider auf. Offenbar kein Einzelfall, wenn man die Kommentare auf dem Verbraucherportal Alle Störungen liest. Was mich ärgert: Es mangelte an pro-aktiver Kommunikation der Post und der Kundenservice hat bislang meine Anfrage per Online-Formular nicht beantwortet. Immerhin: Gestern Abend um 22.17 Uhr bekam ich, fast 30 Stunden nach dem Kauf, dann eine automatische Mail mit Download-Möglichkeit der Internetmarken.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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Lekkerland entwickelt autonome Rewe to Gos, Gorillas sucht halbe Milliarde, Müller mit Alipay+

Der Convience-Spezialist Lekkerland aus der Rewe Group feilt an gleich mehreren Konzepten für autonome Stores. Unter der Marke Rewe To Go sind die Konzepte für Hochfrequenzstandorte sowie für Universitäten und Krankenhäuser vorgesehen. Die Konzepte unterscheiden sich unter anderem durch die konkrete Ausgestaltung des Einkaufs, den Umfang der Sortimente und die verwendeten Technologien, die vom Self-Checkout bis hin zu vollautomatischen Just Walk Out ähnlich wie bei Amazon Go reichen. Mehr dazu in  einer Pressemitteilung sowie in einem Interview. Hintergrundwissen zum Thema auch in unserem Special über autonome Stores sowie in einem LinkedIn-Beitrag von Migros-Manager Andy Baldauf.

Einmal mehr ist der Schnelllieferdienst Gorillas auf der Suche nach Investoren und könnte schon im Mai eine Finanzierungsrunde über eine halbe Milliarde Euro bekanntgeben, berichtet das „Handelsblatt“. Denn die rasante Expansion ist extrem kostenintensiv, aktuell arbeiten schon rund 15.000 Personen für das Startup, doch nur wenige Standorte arbeiten überhaupt profitabel. Insider gehen davon aus, dass Gorillas jeden Monat 30 bis 50 Millionen Euro verbrennt, es könnte sogar noch mehr sein. Dabei wird die Kapitalsuche aktuell überschattet von Gerichtsverhandlungen mit Ex-Mitarbeiter*innen. Passend zum Thema gibt’s im Supermarktblog eine aktuelle Analyse zum Quick Commerce mit dem Titel „Revolution oder Rohrkrepierer?“

Die Drogeriekette Müller hat als einer der ersten Händler in Europa Alipay+ eingeführt und greift dabei auf den Zahlungsdienstleister epay zurück. Mit innovativen Technologien und Lösungen bietet Alipay+ einen einfachen Weg zur Gewinnung von Digital-First-Konsumenten, wie epay in einer Pressemitteilung verspricht, und macht es für Händler einfacher und bequemer, Nutzer von Asiens führenden digitalen Zahlungsdiensten wie KakaoPay, PayPay und Gcash anzusprechen. Bei Müller hat epay Alipay+ zunächst mit KakaoPay eingeführt, weitere unterstützte Wallets werden folgen.

Utry.me gewinnt Investoren, Quinxy übernimmt Concrete, Anker mit Retrokasse

Der Online-Probiersupermarkt Utry.me hat vier neue Investoren gewonnen und von ihnen eine Million Euro erhalten. Bei den Investoren handelt es sich um Alfred Karl (Mitgründer von Tante Fanny) und Heinz Hahn (früherer President FMCG bei Mondelez), die die Expansion im FMCG-Bereich durch den Ausbau des Partnernetzwerks vorantreiben sollen. Für den Bereich Finance und Unternehmensstrategie konnte Stefan Zuschke (BC Partners) gewonnen werden. Der technische Bereich mit der Einführung einer Utry.me-App und eines Hersteller-Backends wird maßgeblich unterstützt durch Markus Galler (Plesk). Zusätzlich will Utry.me ab Ende April mit einer Crowdfunding-Kampagne auf Seedmatch weitere 500.000 Euro einsammeln.

Quinyx, ein Anbieter für Workforce-Management-Technologie aus Schweden, übernimmt Concrete, eine Plattform für Mitarbeiterengagement sowie Aufgaben- und Filialmanagement aus Großbritannien. Beide Unternehmen unterstützen den Einzelhandel dabei, Herausforderungen wie Mitarbeiterbindung und gestiegene Kundenerwartungen mit Hilfe von KI und digitalen Tools zu meistern. Concrete-Chef Tristan Rogers sagt zur Übernahme, die Synergien zwischen Workforce Management, Aufgabenmanagement, Filialbetrieb und -kommunikation seien erheblich und durch die Kombination beider Lösungen solle das Leben für Angestellte im Handel verbessert werden. Zu den Concrete-Kunden zählen u.a. Calvin Klein oder The Body Shop.

Die EuroCIS (31. Mai bis 2. Juni in Düsseldorf) wirft ihre Schatten voraus und die ersten Aussteller kündigen an, was sie dort präsentieren wollen. So wird der Kassensystem-Spezialist Anker-Gruppe erstmals gemeinsam mit seinen Töchtern Poresy und LocaFox dort ausstellen und hat einige Produktneuheiten im Gepäck. Dazu zählt die Retrokasse RK10, die „zum Hingucker auf jeder Theke“ werden soll, wie das Unternehmen blumig verspricht. Wer nicht nur ein Design-Element im Retrolook wünscht, sondern gleich ein vollumfängliches Kassensystem, kann dabei zur Kombination mit der hauseigenen Cloud-Kassensoftware LocaFox greifen.

Augmented Reality bei Snapchat, Google Lens mit neuer Shopping-Funktion

Bei Snapchat wird Augmented Reality (AR) fürs Shopping immer wichtiger: „Die Gen Z nutzt AR sehr selbstverständlich. Viele junge Menschen wissen gar nicht, dass es AR ist, kommen aber fast täglich damit in Berührung. Vor allem für den E-Commerce hat die Technologie sehr großes Potenzial“, sagt Snapchat-Deutschlandchef Götz Trillhaas. Laut einer Umfrage des Unternehmens geben 88 Prozent der Befragten geben an, dass sie sehr an Shopping-Erlebnissen mit AR-Funktionen interessiert sind – und Snapchat bietet dazu passend AR-gestützte Werbeformate an, zum Beispiel Shoppable Lenses, die die virtuelle Anprobe von Produkten wie etwa Sonnenbrillen ermöglichen.

In den USA testet Google mit seiner visuellen Suchmaschine Google Lens seit kurzem die neue Funktion „Multisearch“. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus der bekannten Suche per Foto plus einer zusätzlichen Textsuche. Wie im Beispiel oben wird es dadurch zum Beispiel möglich, ein Foto eines orangen Kleides zu schießen und sich im Anschluss auch ähnliche Kleider in anderen Farben anzeigen zu lassen, etwa in grün. Ein anderes von Google genanntes Beispiel sind Schuhe mit Absatz und eine Suche nach ähnlichen Schuhen ohne Absatz. Selbstverständlich sind die entsprechenden Suchergebnisse dann „shoppable“. Die Funktion kommt aber auch jenseits von Shopping zum Einsatz, z.B. für Pflegehinweise für abfotografierte Blumen.

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