LLoyd schließt Produktion in Deutschland, größte Online-Shops der Schweiz, Mastercard will einheitlichen Checkout.

von Stephan Lamprecht am 09.Juli 2020 in News

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

in den USA sieht es finanziell für einen weiteren Traditionshändler, Brooks Brothers, nicht gut aus (siehe weiter unten). Doch auch in diesem Fall dürfte die Pandemie nur den tragischen Schlussakkord setzen. Wir Kunden hegen Erinnerungen an die geschichtsträchtigen Orte, kaufen dort aber nicht mehr ein. In der Hamburger Mönckebergstraße habe ich in den großen Warenhäusern das erste Taschengeld ausgegeben. Karstadt, Hertie, Kaufhof – sie hatten wenige Jahre vorher die kleinen Geschäfte der Innenstadt verdrängt. Nun müssen sie selbst gehen. Handel bleibt eben Wandel. Von schönen Erinnerungen können die Unternehmen nicht leben.

Tschüss und bis zur nächsten Ausgabe
Ihr Stephan Lamprecht

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LLoyd schließt Produktion in Deutschland, größte Online-Shops der Schweiz

Der Schuhhersteller Lloyd muss auf die Auswirkungen der Coronavirus-Krise reagieren und schließt seine Fertigung in Sulingen. Pro Tag wurden dort über 1.300 Paar Schuhe gefertigt. Doch im laufenden Geschäftsjahr drohen 30 Prozent weniger Umsatz, die Nachfrage ist eingebrochen. Von der Schließung sind 125 Arbeitsplätze betroffen.

Basierend auf Schätzungen und zahlreichen Datenquellen hat Carpathia das mit Spannung erwartete Ranking der Online-Shops in der Schweiz veröffentlicht. An der Spitze sonnen sich Zalando, Digitec und Amazon, die Aliexpress auf Distanz halten. Alle Shops konnten im Jahr 2019 noch einmal beim Umsatz zulegen, teilweise mehr als deutlich. Die Top 5 der Liste machen unter sich fast ein Drittel aller Umsätze aus.

Mastercard will einheitlichen Checkout, Payone bietet automatisch Vertragsprozess für Bluecode

Mastercard gibt eine gemeinsame Initiative mit Visa, American Express und Discover bekannt, die ein einheitliches und sicheres Verfahren für den Checkout in Onlineshops etablieren will. “Click-to-Pay” basiert auf dem Branchenstandard EMV Secure Remote Commerce. Dabei können die Kunden darauf verzichten, die Kreditkartendaten stets neu einzugeben. Ausgerollt wird das neue Verfahren in u.a. in Australien, Brasilien, Großbritannien, Hongkong, Irland, Kanada, Mexiko und Neuseeland.

Gerade kleinere Händler und Gastronomiebetriebe werden sich im Zeichen der Pandemie an die geänderten Zahlungsgewohnheiten anpassen müssen. Mit Bluecode können bargeld- und kontaktlose Zahlungen direkt von Smartphone zu Smartphone akzeptiert werden. Da keine Miet- und Fixkosten anfallen, ist der Einsatz auch verhältnismäßig günstig. Um interessierten Unternehmen den Einstieg zu erleichtern, hat Payone jetzt einen vollständig digitalen Prozess gestaltet. Vollautomatisiert schließen Händler so einen rechtsgültigen Vertrag für die Akzeptanz von Bluecode-Zahlungen ab.

Walmarts Prime-Konkurrenz vor dem Start, Snapchat und die Beautybranche

Noch in diesem Monat wird Walmart für 98 Dollar jährlich seinen Service „Walmart +“ starten. Bereits im Februar waren die ersten Gerüchte aufgetaucht, der Händler arbeite an einem eigenen Mitgliederprogramm, das Amazons Prime ähnlich sein soll. Teilnehmer erhalten für die Mitgliedsgebühr kostenlose Lebensmittellieferungen am gleichen Tag, exklusive Rabatte und Sonderangebote sowie Preisnachlässe an den von Walmart betriebenen Zapfsäulen.

L’Oréal und Sephora sind die prominentesten Beispiele für Beautymarken, die Snapchat dazu nutzen, um sich bei ihren Zielgruppen mittels Gamification und Aktionen ins Bewusstsein zu bringen. Gerade während der Pandemie ist es für die Marken offenbar wichtig, mit Generation Z und den Millennials in Verbindung zu bleiben. Wie die Marken da ran gehen, verrät Priya Rao in ihrem Artikel.

Brook Brothers ist insolvent, Uber beginnt mit Lebensmittelservice

Mit Brooks Brothers meldet einer der ältesten Herrenausstatter der Welt Insolvenz an. Das Unternehmen hat Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Die Pandemie habe die Geschäfte enorm belastet, wie eine Sprecherin mitteilte. Sie betonte indes, dass es aktuell nicht darum ginge, den Geschäftsbetrieb einzustellen. Vielmehr solle versucht werden, neue Finanzmittel aufzutreiben oder den Verkauf der Firma in die Wege zu leiten. Das 1818 gegründete Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben rund 500 Filialen weltweit, etwa 250 davon in Nordamerika.

Noch in diesem Monat beginnt Uber in den USA mit der Auslieferung von Lebensmitteln. Bestellungen können über die Haupt-App und “Uber Eats” aufgegeben werden. Der Rollout des neuen Angebots beginnt in Dallas und Miami. Außerdem ist das Angebot in 19 Städten Lateinamerikas und Kanadas verfügbar. Die Produkte stammen von regionalen Anbietern und Lebensmittelketten. Gerade hat Uber für 2,6 Mrd. Dollar den Lieferservice Postmates übernommen. Uber schickt sich somit gerade an, zu einem Online-Supermarkt zu werden.

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