LVMH mit Umsatz- und Gewinnsprung, Thalia übernimmt 10 Weltbild-Filialen, B2B-Marktplatz Faire expandiert in Europa.

von Florian Treiß am 27.Juli 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

kennen Sie auch dieses Spiel mit Retouren von Online-Händlern, die nur über Hermes abgewickelt werden können? Ob Sie es glauben oder nicht: bei mir hat das dafür gesorgt, dass ich schon einige kleine feine stationäre Einzelhändler kennengelernt habe, die nebenbei als Paketshop für Hermes fungieren. Gerade hier in Leipzig herrscht da viel Fluktutation, und so konnte ich gestern ein Paket in einem mir bis dahin kaum bekannten Second-Hand-Schallplattenladen abgeben. Vorher hatte ich auf diese Weise schon zwei Haushaltswarenhändler kennengelernt, ein Reisebüro und ein marokkanisches Feinkostgeschäft. Ein spannender Online-Offline-Effekt!

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

LVMH mit Umsatz- und Gewinnsprung, Thalia übernimmt 10 Weltbild-Filialen, About You mit exklusivem Flash-Sale

Louis Vuitton Store in Mailand (Bild: Zigres / Shutterstock.com)

Der französische Luxusgüterkonzern LVMH hat 1. Halbjahr 2021 ein deutlich besseres Ergebnis eingefahren als im vergleichbaren Vor-Corona-Zeitraum 2019. In den ersten sechs Monaten belief sich der Konzernumsatz auf 28,7 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das eine Steigerung um 56 Prozent. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 verbesserte LVMH seinen Umsatz damit um 14 Prozent. Die Kernmarke Louis Vuitton wuchs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 74 Prozent auf 13,9 Milliarden Euro. In der Sparte Uhren und Schmuck wurden die Erlöse dank der Übernahme des US-amerikanischen Juweliers Tiffany & Co. mehr als verdreifacht und erreichten eine Höhe von 4,02 Milliarden Euro. Auch der Gewinn legte deutlich zu.

Die Konsolidierung im stationären Buchhandel geht weiter: Der wachstumshungrige Omnichannel-Händler Thalia übernimmt zehn Standorte von Weltbild. Dabei geht es um Läden in Chemnitz, Garmisch-Partenkirchen, Halberstadt, Leipzig, Nordhausen, Nürnberg, Potsdam, Suhl und Warendorf, die zum 1. Oktober an Thalia gehen sollen. Ein Standort in Ahaus wechselt bereits zum 1. August den Besitzer. Die übernommenen Filialen verfügen über jeweils rund 150 bis 200 Quadratmeter Verkaufsfläche und befinden sich in Innenstadtlagen oder Einkaufszentren. Thalia verfügt somit künftig über ein Filialnetz von rund 330 Geschäften in Deutschland, wobei etwa 60 von der Aachener Buchhandlung Mayersche stammen, die 2019 an Thalia ging.

Die Modeplattform About You führt noch bis heute Abend einen 72-stündigen Flash-Sale mit einer exklusiven Kollektion von Kendall Jenner durch, einer der größten und bekanntesten Celebrities und Modeikonen weltweit. Der Drop umfasst insgesamt 11 Designs in verschiedenen Farben, die Jenners persönlichen Style widerspiegeln sollen. Jedes Teil ist nummeriert und verfügt über einen speziellen Code, der Kendalls Geburtstag symbolisiert: 11/03. Laut CEO Tarek Müller sind einige Stücke bereits ausverkauft. Ein zweiter Flash-Sale mit einer weiteren exklusiven Kollektion soll später folgen.

Solarisbank bekommt 190 Mio Euro, B2B-Marktplatz Faire expandiert in Europa, Paypal bringt Honey nach Deutschland

Das Berliner FinTech Solarisbank bekommt von Investoren 190 Millionen Euro und kauft den britischen Wettbewerber Contis. Dadurch steigt die Solarisbank zum „Einhorn“ auf und wird mit 1,4 Milliarden Euro bewertet. Das Unternehmen hat sich auf Banking-as-a-Service spezialisiert, bietet also keine eigenen Bankdienstleistungen an, sondern fungiert als Partner im Hintergrund für junge Banken wie Penta oder Vivid. Wieso ist das für Händler relevant? Weil die Solarisbank auch Lösungen anbietet, mit denen Händler z.B. eigene Debitkarten oder andere Finanzdienstleistungen anbieten können, wie COO Jörg Diewald vor kurzem bei uns im Interview erzählte.

Immer mehr Händler nutzen Online-Plattformen, um Waren für ihre Geschäfte und/oder Onlineshops zu ordern. Die Startups Ankorstore aus Frankreich und Orderchamp aus den Niederlanden haben bereits erfolgreich entsprechende B2B-Einkaufsplattformen nach Deutschland gebracht. Nun schickt sich aus der US-Marktplatz Faire an, Europa zu erobern, und hat dieses Jahr auch eine deutschsprachige Website ausgerollt. Ein Artikel von „Forbes“ erzählt die Erfolgsgeschichte von Faire, das mittlerweile 200.000 Händler und 20.000 Hersteller an seine Plattform angebunden hat und mit 7 Milliarden Dollar bewertet wird.

Der Zahlungsdienstleister PayPal hat die Rabatt-Plattform Honey, mit der sich Vergünstigungen auf Webseiten finden lassen, im Herbst 2019 für vier Milliarden Dollar gekauft. Nun soll Honey mit einem eigenen Angebot in Deutschland sowie in Spanien, Frankreich, Italien sowie den Niederlanden an den Start gehen. Erste deutsche Angebote sind beispielsweise für den Erotik-Shop Eis.de zu finden. Mit Honey verlagert sich PayPal weg vom Dienstleister für den Checkout-Moment und hin zu den Orten, an denen Menschen sich beim Online-Shopping inspirieren lassen und auf Schnäppchenjagd gehen – sei es direkt auf den Websites der Händler oder über Plattformen wie Pinterest oder Instagram.

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Amazon will Schlüssel, Innenstadt der Zukunft, Stadtentwickler mit Positionspapier

In den USA strebt Amazon an, digitale Schlüssel für Wohnhäuser zu erhalten, um Pakete einigermaßen sicher in der Lobby oder vor der Wohnungstür abstellen zu können, wenn die Empfänger gerade nicht zu Hause sind. Im Rahmen des Programms „Key for Business“ wurden solche Zugangssysteme bereits in mehreren tausend Häusern installiert. Paketboten können die Haustür dann einfach mit einer Smartphone-App öffnen, soweit sie an diesem Tag ein Paket für die entsprechende Adresse ausliefern sollen. Ansonsten bleibt der Zugang blockiert. Allerdings fürchten IT-Experten ein Sicherheitsrisiko, denn potenziell könnten die digitalen Türschlösser über ihre Onlineverbindung gehackt werden.

Die Studie #ELASTICITY der Innovationspartnerschaft Innenstadt 2030+ | Future Public Space aus der Fraunhofer-Initiative Morgenstadt gibt Antworten auf die Innenstadtentwicklung von morgen. Die Frage, wie Innenstädte revitalisiert und wieder an Bedeutung gewinnen können, kann demnach nur gelöst werden, wenn eine Alternative zu aktuellen Stadtkonzepten entwickelt wird, die der Innenstadt zu neuer Vitalität und Multifunktionalität bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit verhilft. Für die Zukunft sind somit ineinandergreifende Innovationskonzepte nötig, welche die Bereiche Wohnen, Handel, Mobilität, Logistik und Gestaltung des urbanen Raums ganzheitlich betrachten und die sich durch Flexibilität sowie Abwechslungsreichtum auszeichnen.

Mit einem Zehn-Punkte-Positionspapier (Download hier) möchte der Bundesverband Die Stadtentwickler aufzeigen, welche Handlungsoptionen Kommunen bei der Weiterentwicklung ihrer Innenstädte und der Gestaltung der Zukunft ihrer städtischen Strukturen bereits jetzt haben. Demnach sollten zunächst alle Stadtentwicklungsziele und kommunale Investitionen auf den Prüfstand. Der  Überprüfungsprozess und die gegebenenfalls neuen Priorisierungen von Stadtentwicklungsmaßnahmen sollten aus der Städtebauförderung finanziert werden können. Wichtig sei zudem, ein interdisziplinär aufgestelltes Transformationsmanagement durch die Bündelung der Managementansätze im Quartier zu etablieren.

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