Mäßiger Start ins Weihnachtsgeschäft, Gorillas mit Betriebsrat, Knuspr peilt 30% Marktanteil an.
von Florian Treiß am 29.November 2021 in NewsLiebe Leserinnen & Leser,
es geht um Lügen, Intrigen und einen Auftragsmord: die Rede ist vom Film „House of Gucci“ mit Stars wie Lady Gaga, Adam Driver, Al Pacino oder Salma Hayek. Und auch wenn der Film unabhängig vom Modelabel entstanden ist, so lässt er dort nun offenbar die Kassen klingeln: Um 257 Prozent stieg die Zahl der Anfragen nach Gucci-Taschen bei Suchmaschinen binnen einer Woche, berichtet Spiegel Online. Mittlerweile facht Gucci auch selbst den Hype um den Film auf seinen Social-Media-Kanälen an, wohl um das Geschäft weiter zu pushen.
Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß
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Mäßiger Start ins Weihnachtsgeschäft, 2G nun auch im Berliner Handel, Gorillas mit Betriebsrat
Trotz der Rabattschlacht rund um den Black Friday sind Deutschlands Händler offenbar schwach ins Weihnachtsgeschäft gestartet: Eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter seinen Mitgliedern zeigt, dass nur 20 Prozent der 350 befragten Unternehmen mit den Umsätzen im bisherigen Weihnachtsgeschäft zufrieden sind. Zwar waren die Besucherfrequenzen in den Innenstädten dieses Jahr deutlich höher als an den vorherigen drei Freitagen im November. Verglichen mit dem Black Friday im Vor-Corona-Jahr 2019 sei die durchschnittliche Passantenfrequenz in diesem Jahr allerdings um 40 Prozent niedriger gewesen, so Zahlen des Messdienstes Hystreet.
Der HDE fordert weiterhin, 2G- und 3G-Regeln im Einzelhandel abzuschaffen bzw. nicht einzuführen und sieht hier einen Zusammenhang mit den schwachen Umsätzen. Der Verband argumentiert, aufgrund der Hygienekonzepte und der Maskenpflicht herrsche im Handel keine erhöhte Infektionsgefahr. Nach Sachsen (seit letztem Montag) und Brandenburg (seit Mittwoch) hat auch Berlin am Samstag die 2G-Regel beim Shopping jenseits der Grundversorgung eingeführt. Die Einlasskontrolle erinnerte vielerorts an Türsteher-Szenarien, die man sonst nur von Berliner Szene-Clubs kennt, berichtet die „B.Z.“. Dabei wurde nicht überall konsequent kontrolliert, so das Boulevardblatt.
Trotz juristischen Störfeuern durch das Unternehmen haben die Mitarbeiter*innen des Schnelllieferdienstes Gorillas am Samstag erfolgreich die Gründung eines Betriebsrats mit einer Betriebsratswahl abgeschlossen. Anwalt Martin Bechert, der mehrere Gorillas-Kuriere in Arbeitsrechtsprozessen vor Gericht vertritt, moniert allerdings, dass sich Personen, die wählen gehen wollten, sich offenbar einen Tag vorher bei einem Vorgesetzen anmelden mussten: „Kolleginnen und Kollegen, die kurzfristig noch wählen wollten, konnten das unter der Auflage nicht. Das ist absurd. Ich sehe das als klare Wahlbehinderung.“ Unterdessen liefert Gorillas in Hamburg testweise auch Beauty-Produkte von Douglas aus.
Knuspr mit 1.500 Bestellungen pro Tag, dm plant Lieferservice in Berlin und München, Tonies nun an der Börse
100 Tage nach dem Start in München hat der Online-Supermarkt Knuspr erste Zahlen vorgelegt: Das Unternehmen, Tochter des tschechischen Anbieters Rohlik, konnte bereits mehr als 20.000 Kund*innen gewinnen, hat 600 Mitarbeiter*innen und 520 Lieferant*innen. Täglich zählt Knuspr mittlerweile rund 1.500 Bestellungen mit einem Warenkorbwert von durchschnittlich 80 Euro, also einem Gesamtvolumen von 120.000 Euro am Tag. Knuspr-Geschäftsführer Erich Comor strebt nach einer Expansion in Deutschlands 15 größte Städte bereits im Jahr 2024 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro an und will dann „mit einem Marktanteil von 30 Prozent die Nummer eins im wachsenden E-Grocery Markt in Deutschland sein.“
Die Drogeriemarktkette dm will künftig auch in Berlin und München einen Express-Lieferservice aus den Filialen heraus anbieten, nach dem ein entsprechender Testlauf am Firmenstammsitz in Karlsruhe erfolgreich angelaufen ist. Dort können sich Kundinnen und Kunden seit dem Frühjahr ihre Online-Bestellung noch am selben Tag liefern lassen, zugestellt wird die Ware umweltfreundlich per Lastenrad. Produkte werden im Markt von Mitarbeitern gepackt und anschließend einem lokalen Kurierdienst übergeben, der die Bestellung zum Kunden transportiert. Beim E-Commerce konnte dm nach eigenen Angaben im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis 30. September) auch generell ein „starkes Wachstum“ verzeichnen.
Erfolgreicher Zusammenschluss: Seit heute morgen kann man nicht mehr nur Hörspielboxen und passende Figuren von Tonies kaufen, sondern auch Aktien des Unternehmens an der Frankfurter Börse. Das wird durch den Zusammenschluss des Tonies-Erfinders Boxine GmbH mit der Akquisitionszweckgesellschaft 468 SPAC I zur Tonies SE möglich. Durch die Unternehmenszusammenführung erhält Tonies eine Geldspritze von rund 190 Millionen Euro. Das Geld will Tonies in internationale Wachstumsinitiativen, vor allem in den US-Markt, sowie in die Produkt- und Plattformerweiterung investieren. Von ca. 172 Millionen Euro Umsatz in diesem Jahr soll Tonies bis 2025 auf 700 Millionen Euro wachsen.
Klarna vervierfacht Verlust, Virgil Abloh ist tot
Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna gilt unter Investoren als eines der heißesten FinTechs weltweit und wurde bei der letzten Finanzierungsrunde im Sommer mit über 40 Milliarden Euro bewertet. Doch während die Investoren immer neues Geld nachschießen, wachsen auch die Verluste des Unternehmens: In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres machte Klarna einen Verlust von 3,1 Milliarden schwedischen Kronen (rund 300 Millionen Euro). Das ist ein rund viermal so hoher Verlust wie im Vorjahreszeitraum, wo das Unternehmen 800 Millionen schwedische Kronen verlor.
Schwerer Verlust für die Modewelt: Virgil Abloh ist tot. Mit nur 41 Jahren ist der Stardesigner an Krebs gestorben. Der US-Amerikaner galt als wichtigster schwarzer Modeschöpfer weltweit. Seine Karriere startete er Mitte der 2000er als Kreativchef für Fanartikel des amerikanischen Musikers Kanye West, mit dem er im Jahr 2009 gemeinsam ein Praktikum bei der LVMH-Tochter Fendi absolvierte. Später gründete er das exklusive Streetwear-Label Off-White, dessen Markenrechte er diesen Sommer dann an den französischen Luxuskonzern LVMH verkaufte. Zugleich war Abloh seit 2018 Chefdesigner der Männerkollektion von Louis Vuitton, der wichtigsten Marke von LVMH.
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