Mall-Betreiber wird Zalando-Partner, DHL will Händler online bringen, Kundenberatung live auf Instagram.

von Stephan Lamprecht am 08.April 2020 in News

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Bewohner des alten Roms vertraten zwar die Ansicht, dass Geld nicht stinkt, aber jeder weiß, dass Banknoten alles andere als sauber sind. Aus Angst vor Ansteckung an der Kasse bevorzugen Konsumenten und Händler im Zeichen der Coronakrise das bargeldlose Bezahlen. Das faktische Ansteckungsrisiko über Bargeld ist offensichtlich zu vernachlässigen. „Das auf dem Geldstück klebende Virus würde ich mal weitgehend vergessen“, sagt Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité. Doch die aktuelle Situation könnte der externe Faktor sein, der kontaktlose und bargeldlose Bezahlverfahren dauerhaft im Leben der Menschen verankert.

Genau um dieses Thema geht es in unserem aktuellen Interview mit Christine Bauer. Sie ist Chief Commercial Officer des Zahlungsdienstleisters CCV, der in Deutschland seit 25 Jahren aktiv ist und u. a. eigene Zahlungsterminals entwickelt. Bei uns spricht sie über Payment-Trends während der Coronakrise.

Mall-Betreiber verbündet sich mit Zalando und Baumarkt ManoMano will Amazon der Baumärkte werden

Den Namen Unibail-Rodamco-Westfield (URW) kennen nur Insider, die vom Unternehmen betriebenen Einkaufszentren viele Kunden. Zum Portfolio gehören u. a. Centro, Gropius Passagen und Ruhrpark. Eine Partnerschaft mit Zalando wird im Rahmen der aktuellen Krise vorgezogen. URW bindet sich an Zalandos Connected-Retail-Programm. Im Rahmen von Connected-Retail versenden angeschlossene Händler online bestellte Produkte direkt aus ihrem Laden heraus. URW tritt im Rahmen der Kooperation als Vertriebspartner gegenüber den stationären Händlern auf. So will das Unternehmen die Händler beim Anschluss an die Plattform unterstützen. Im Gegenzug zahlt Zalando an URW eine Vermittlungsgebühr.

Philippe de Chanville und Christian Raisson gründete 2013 die Plattform ManoMano. Die hat sich dem Heimwerken und der Gartengestaltung verschrieben. Und an beiden Segmenten haben auch bekanntlich die deutschen Konsumenten Spaß. 43 Mio. Euro hat ManoMano im vergangenen Jahr in Deutschland umgesetzt. Das soll nach den Plänen der Gründer noch deutlich mehr werden, denn die Plattform will zu einem Amazon der Baumärkte werden. Um die Bekanntheit zu steigern, werden in diesem Jahr TV-Spots ausgestrahlt. Im Gespräch mit OMR stellen Sie die Geschichte des Unternehmens, dessen Vision und die aktuelle Entwicklung vor.

Uberall unterstützt Gesundheitswesen, so verkauft RoseBikes per Stream, Sichtbarkeit trotz geschlossener Türen

Das Unternehmen Uberall ist Spezialist für die Pflege von Informationen auf Online-Portalen und Suchmaschinen. Mit den Lösungen des Unternehmens sorgen Händler dafür, dass Kontaktinformationen und Öffnungszeiten ihrer Filialen konsistent bei lokalen Suchanfragen erscheinen. Das Gesundheitswesen ist aktuell überlaufen. Mit dem neuen Produkt Uberall Essential können die Einrichtungen ihre Patienten bei der Online-Suche zu Öffnungszeiten, Regelungen vor Ort und Kontaktmöglichkeiten informieren. Das Angebot ist kostenlos.

Auch RoseBikes musste die Türen seiner Ladengeschäfte schließen. In der vergangenen Woche startete erfolgreich die Beratung der Kunden mit WhatApp und Facetime. Das Unternehmen geht bei der Videoberatung einen Schritt weiter. Heute spielt Rose erstmals eine Verkaufsshow als Live-Übertragung auf Instagram aus. Um 20 Uhr geht’s los. Sicher kann sich der eine oder andere Händler davon inspirieren lassen.

Die gute Nachricht für alle Händler, die derzeit ein Online-Angebot improvisiert haben: Die Kunden erwarten von ihrem Laden an der Ecke keinen perfekten Shop. Das fanden die Experten von Shoplupe durch eine Befragung heraus. Im Vorteil sind die Händler, die jetzt reaktionsschnell via WhatsApp, E-Mail und Telefon für die Kunden da sind. Die Befragung zeigt insgesamt, dass die Kunden ihren lokalen Handel gern unterstützen. Aus den Antworten lassen sich direkt erfolgversprechende Maßnahmen ableiten.

Immer mehr lokale Initiativen

„Auch wenn jetzt gerade eine größere Digitalisierungswelle stattfindet, glaube ich, dass den Kunden der Besuch in Läden wichtig – vielleicht wichtiger – sein wird als vorher.“

Nina Hugendubel, geschäftsführende Gesellschafterin des Münchner Buchhändlers, ist optimistisch, was das Einkaufsverhalten der Kunden nach Ende des Lockdowns angeht. Im Interview spricht sie über die Lage ihres Unternehmens, schildert die ergriffenen Maßnahmen und freut sich über Online-Umsätze, die das stationäre Geschäft nicht vollständig kompensieren.

Bei den Online-Angeboten und Initiativen wird es für die Kunden zunehmen unübersichtlicher, denn nach wie vor starten neue Angebote. Im Kern erleben damit lokale Marktplätze, die bisher nie überzeugen konnten, eine Renaissance.

Auf München fokussiert sich Kauflokal.com. Angeschlossen sind lokale Größen wie Hirmer, das Sporthaus Schuster, Ludwig Beck, Bettenrid, Kaffeekontor und die Brotmanufaktur Schmidt. Das Projekt ist eine Gemeinschaftsarbeit der Initiative Kauf lokal und der Norisk Group. Das Portal übernimmt die Funktion eines digitalen Schaufensters. Der Verkauf findet über die Website des Händlers statt. Zu einem späteren Zeitpunkt soll das Angebot bundesweit zur Verfügung stehen.

Von Euronics stammt „Mein lokaler Handel“. Die Plattform steht nicht nur den Verbundpartnern, sondern allen Händlern offen. Sie funktioniert wie eine Art Branchenbuch. Die regional organisierten Listen präsentieren Firmen, die trotz der Einschränkungen des öffentlichen Lebens für ihre Kunden da sind.

Auch DHL will Händlern den Einstieg in den Online-Handel erleichtern. Auf der Plattform Lokal handeln versammelt das Unternehmen mit Ebay, Schuhe24 und Zalando drei Marktplatzbetreiber, die neue Angebote geschnürt haben. Vertreten sind mehrere Technologiepartner, die bei der Integration und den ersten Schritten unterstützen. Und den Versand will DHL übernehmen. Bei der Bewerbung des neuen Shops setzt DHL klassisch auf Print. Flyeralarm ist als Dienstleister für Printwerbung dabei.

Einschalten!

“Wir haben allen unseren Händlern nochmal klar gemacht, ja, eure Tür da vorne ist zu, aber ihr seid nicht tot. Nutzt den persönlichen Kontakt zu euren Kunden über digitale Tools.“

Carsten Schmitz, CDO bei Intersport, im Rahmen des Digital-Talks der Initiative „Händler helfen Händler“, bei der wir als Partner ebenfalls mit an Bord sind. Spannende Einsichten und wichtige Forderungen wurden bei der letzten Ausgabe diskutiert. Und heute ab 16 Uhr 30 geht es weiter. Diesmal geht es um das Thema „Liquidität für den Handel und Mittelstand in der Corona-Krise“. Mit dabei sind Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP, Günter Althaus, Mittelstandsverbund-Präsident und Marcus Diekmann, CEO Rose Bikes.

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