Maskenpflicht im Handel, Foodpanda-Deutschlandchef im Interview, Action mit 400 Filialen in Deutschland.

von Florian Treiß am 07.Juli 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

dass auch kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) beim Onlinehandel mitmischen können, zeigt ein neuer Report von Amazon: Im vergangenen Jahr haben deutsche KMUs mehr als 650 Millionen Produkte bei Amazon verkauft, heißt es darin. Mehr als 15.000 deutsche KMUs, die 2020 auf Amazon verkauften, haben demnach zum ersten Mal einen Umsatz in Höhe von mehr als 100.000 Euro erzielt, während mehr als 1.000 KMUs erstmals mehr als eine Million Euro Umsatz erwirtschafteten.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

Maskenpflicht im Handel, neues Amazon-Fresh-Depot in Hamburg, Ocado stockt Fulfillment auf

Andreas Gassen, Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, hat via „Bild“ gefordert, als „Impfanreiz“ u.a. die Maskenpflicht für Corona-Geimpfte im Handel aufzuheben. Bernd Ohlmann, Sprecher des Handelsverband Bayern, findet das unrealistisch: Gerade Supermärkte könnten nicht kontrollieren, wer geimpft ist und wer nicht. „Was man nicht unterschätzen darf, ist auch: Viele Kunden fühlen sich sogar sicherer beim Einkauf mit der Maskenpflicht, die sollen sich nicht unwohl fühlen müssen“, berichtet er. Unterdessen hebt das Bundesland Berlin ab Samstag die dort seit 31. März geltende Pflicht auf, dass Kundinnen und Kunden im Handel eine FFP2-Maske tragen müssen. Künftig reicht wieder eine einfache OP-Maske.

In den vergangenen Monaten hatte Amazon in Hamburg einige Probleme mit seinem Lebensmittel-Lieferservice Fresh. Doch die scheinen nun behoben zu sein: Dank eines neuen Depots in Hamburg können Bestellungen für eine Lieferung innerhalb weniger Stunden am selben Tag aufgegeben werden. So können Prime-Mitglieder – je nach Postleitzahlgebiet und Verfügbarkeit – bis 19:00 Uhr bestellen und ihre Lieferung noch am selben Tag erhalten. Außerdem können Kundinnen und Kunden in entsprechenden Gebieten für ihre Bestellung neben dem 2-Stunden-Lieferfenster nun auch gegen Aufschlag ein 1-Stunden-Lieferfenster wählen.

2020 ist der britische Lebensmittel-Lieferservice Ocado an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen und konnte zu Hochzeiten der Pandemie nur noch Stammkundinnen bedienen. Entsprechend stockt Ocado jetzt auch seine eigenen Fulfillment-Kapazitäten auf, um der steigenden Nachfrage besser gerecht zu werden. Neben den großen Zentrallagern setzt Ocado dabei zunehmend auf automatisierte Micro- und Mini-Fulfillment-Center. Zugleich versucht Ocado als Solution Provider für den Online-Lebensmittelhandel ein zunehmend breiteres Spektrum an Einkaufsmöglichkeiten abzudecken und bietet Lösungen für regelmäßige Wocheneinkäufe wie auch schnelle Zusatzbestellungen unter der Woche.

Foodpanda-Deutschlandchef im Interview, Action mit 400 Filialen in Deutschland, Shop Apotheke mit Logistikproblemen

In einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“ schildert Deutschlandchef Artur Schreiber die Pläne von Delivery-Hero-Ableger Foodpanda für den deutschen Markt: Neben Bestellung und Lieferung von Restaurantessen sowie der Schnelllieferung von Supermarktartikeln aus eigenen Lagerhäusern soll es auch eine Belieferung aus lokalen Geschäften geben, bei denen es „eine große Varianz“ geben soll: „vom großen Supermarkt, über die Apotheke, zum lokalen Metzger oder auch Electronics-Laden, wenn man mal schnell ein iPhone-Kabel braucht. Also langfristig alles, was ein Kunde innerhalb von etwa 30 Minuten braucht und was man mit unseren Fahrern auch sinnvoll transportieren kann.“

Der niederländische Nonfood-Discounter Action hat die Marke von 400 Filialen in Deutschland geknackt. Seit Anfang des Jahres sind hierzulande insgesamt 16 Geschäfte hinzugekommen, in Europa konnte Action über hundert neue Filialen eröffnen und nahezu 3000 neue Jobs in Voll- und Teilzeit schaffen. Insgesamt plant Action für dieses Jahr europaweit 300 Neueröffnungen. „Deutschland spielt eine zentrale Rolle in den internationalen Wachstumsplänen von Action. Das Marktpotenzial hierzulande ist immens. Wir wollen flächendeckend präsent sein und suchen im ganzen Bundesgebiet weiter intensiv nach Immobilien, die unser Store-Konzept ermöglichen“, sagt Bart Raeymaekers, General Manager Action Deutschland.

Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke kämpft mit Logistikproblemen und könnte deshalb womöglich seine Jahresziele verfehlen. Der gegenwärtig angespannte Arbeitsmarkt und der Umzug an den neuen Standort Sevenum hätten für vorübergehend reduzierte Logistikkapazitäten gesorgt, teilte das Unternehmen am Dienstag in Venlo mit. Im zweiten Quartal habe sich das Umsatzwachstum verlangsamt, es gab nur einen Zuwachs von 7,3 Prozent. Das Unternehmen sieht dies aber als einen temporären Effekt. Die Nachfrage in allen Ländern bleibe hoch.

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Logistikflächen dringend benötigt, Technologie statt Personal, schnelles Abhol-Versprechen

Der Umsatz von Onlinehändlern könnte bis 2025 um 43 Milliarden Euro steigen. Für jede Umsatzmilliarde mehr sind allerdings auch zusätzliche rund 100.000 Quadratmeter Lager- und Logistikflächen notwendig. Aus diesem Grund werden bis 2025 in Deutschland mehr als vier Millionen Quadratmeter passende Grundstücke und Lagerplätze zusätzlich gebraucht. Zu diesem Ergebnis kommt Immobiliendienstleister CBRE im Report „Global E-Commerce Outlook 2021“, über den das Logistik-Watchblog berichtet. Doch ob der hohe Flächenbedarf überhaupt bedient werden könne, sei fraglich. Bereits im ersten Halbjahr 2020 waren die Mieten für Logistikimmobilien um bis zu 20 Prozent gestiegen.

Technologische Investitionen wie Bestellung per Spracherkennung oder Fulfillment durch Roboter, die von Händlern und Restaurants als Reaktion auf die Corona-Krise getätigt wurden, können zu einem Produktivitätsboom nach der Pandemie beitragen, der höhere Löhne und schnelleres Wachstum ermöglicht. Einige Ökonomen sagen jedoch, dass die jüngste Automatisierungswelle Arbeitsplätze abbauen und die Verhandlungsmacht insbesondere für die am schlechtesten bezahlten Arbeitnehmer nachhaltig untergraben könnte, wie die „New York Times“ berichtet. Allerdings haben US-Händler es auch immer schwerer, überhaupt noch Personal zu finden. So führt die Schuhkette DSW nun Self-Checkout wegen Mitarbeiter-Mangel ein.

In den USA machen gerade gleich zwei Unternehmen von sich reden, die ihren Kundinnen und Kunden eine schnelle Abholung von Bestellungen garantieren: Der Bürowaren-Spezialist Office Depot verspricht, dass Online-Bestellungen innerhalb von 30 Minuten in den Filialen abholbereit sind. Sollte die Frist einmal nicht eingehalten werden, so erhält Kundinnen und Kunden einen Entschuldigungsgutschein über 5 Dollar für den nächsten Einkauf. Der Pizza-Marktführer Domino’s wiederum garantiert, dass beim sogenannten Curbside-Pickup die bestellten Pizzen binnen zwei Minuten vom Personal zum Auto gebracht werden – ansonsten ist die nächste Pizza gratis.

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