Neues Galeria-Logo, Wachstumspause von Gorillas, Thesen zum Modemarkt.

von Florian Treiß am 23.August 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

vom Minister zum Pizzaboten: Was ziemlich absurd klingt, ist das Schicksal von Sayed Sadaat. „Ich fahre für Lieferando Essen aus“, erzählt der ehemalige afghanische Telekommunikationsminister. Vergangenen Dezember aus dem schon damals verfallenden Staat nach Deutschland geflüchtet, hat er in Leipzig eine neue Heimat gefunden. Er fand bisher aber keinen Job als Telekommunikationsexperte, sondern radelt nun durch die Sachsenmetropole. Mit diesem Gruß aus Leipzig melde ich mich bei Ihnen zurück aus dem Urlaub. Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche mit spannenden Meldungen aus der Welt des Handels.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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Neues Galeria-Logo, Wachstumspause von Gorillas, Foot Locker mit guten Zahlen

Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will sich mit seinem Konzept „Galeria 2.0“ ab Herbst strategisch neu aufstellen. Dazu gehört der neue, einheitliche Name Galeria und ein neues Logo. So soll künftig ein kleines, abstrahiertes „g“ und der Zusatz „Galeria“ in schlanken Großbuchstaben die Filialen zieren, wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet und das neue Logo zeigt. „Wir wollen unsere Neuausrichtung als Galeria 2.0. nach außen selbstbewusst sichtbar machen“, sagte Unternehmenschef Miguel Müllenbach dem Magazin. Das neue Logo soll erstmals bei der Wiedereröffnung von drei umgebauten Filialen in Frankfurt, Kassel und Kleve am 27. Oktober zum Einsatz kommen.

Der gehypte und zugleich wegen Arbeitsbedingungen umstrittene Lebensmittel-Lieferdiensts Gorillas legt beim Wachstum eine Pause ein: Das legen interne Geschäftszahlen nahe, über die „Capital“ berichtet. Demnach sei die Zahl der wöchentlich aktiven Kunden seit Anfang Juli nicht mehr gewachsen, sondern im Gegenteil in den folgenden Wochen um etwa fünf Prozent gesunken. Zur Hochphase habe das Berliner Startup demnach 170.000 aktive Kunden pro Woche erreicht. Ein Gorillas-Sprecher wollte die Zahlen auf „Capital-„Anfrage nicht kommentieren.

Der US-Sportartikelhändler Foot Locker hat Analysten mit positiven Quartalszahlen überrascht und für ein zeitweiliges Plus seiner Aktie von 10 Prozent gesorgt. Das Unternehmen meldete für sein am 31. Juli beendetes Geschäftsquartal einen Nettogewinn von 430 Millionen Dollar. Der Umsatz stieg um 9,5 Prozent auf 2,28 Milliarden Dollar. Finanzchef Andrew Page blickt „vorsichtig optimisch“ in die zweite Jahreshälfte. Noch immer müsse das Unternehmen mit temporären Filialschließungen und gestörten Lieferketten wegen Corona rechnen.

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Thesen zum Modemarkt, Zahlen zu eBay Deine Stadt, Zukunft von eBay Kleinanzeigen

Für die Modeindustrie ist Deutschland ein attraktiver Markt. Innerhalb Europas ist es der größte und einer der reichsten. Viele internationale Player haben in Deutschland einen verlässlichen Absatzmarkt gefunden. Doch andererseits haben Marken und Einzelhändler erfolglos versucht, den deutschen Markt zu erobern. Woran lag das? Barbara Russ nennt in einer lesenswerten Analyse auf Fashion United fünf Thesen dazu: U.a. fehlt es Deutschland anders als Frankreich oder Großbritannien an der einer Metropole, auf die man sich zum Start konzentrieren sollte. Im Gegenteil haben Städte wie Wolfsburg, Ingolstadt oder Schweinfurt das höchste Pro-Kopf-Einkommen, doch wer denkt daran, um dort seine erste Modeboutique zu eröffnen?

In zehn deutschen Städten startete eBay im April das Projekt eBay Deine Stadt zur Stärkung des lokalen Handels. Es ermöglicht Städten und Kommunen, lokale Online-Marktplätze einzurichten, auf denen Käuferinnen und Käufer die Angebote des Handels aus ihrer Stadt finden und den lokalen Einzelhandel online unterstützen können. Laut dem Unternehmen eröffneten seit dem Start am 14. April mehr als 1.200 gewerbliche Händlerinnen und Händler aus den zehn initial teilnehmenden Städten einen neuen Online-Shop bei eBay. Insgesamt verkauften die Händlerinnen und Händler der zehn startenden Städte seit dem Start mehr 2,7 Millionen Artikel aus eBay – hier sind aber auch Händler eingerechnet, die bereits vorher bei eBay aktiv waren.

Der Online-Flohmarkt eBay Kleinanzeigen gehört seit vergangenem Jahr nicht mehr zu eBay, sondern zum norwegischen Unternehmen Adevinta. Spätestens 2024 soll die Namensverwirrung enden: „Für den Zeitraum von drei Jahren können wir den Markennamen eBay Kleinanzeigen genauso führen, wie er ist – mit dem Logo und allem, was dazugehört“, sagt dessen Leiter Paul Heimann. Anders gesagt: Danach muss ein neuer Name her. Mit seiner neuen Bezahlfunktion inklusive Treuhandfunktion will das Unternehmen verschiedene Betrugsmaschen auf eBay Kleinanzeigen bekämpfen.

Podcast zur Zooplus-Übernahme, türkische Einhörner in Deutschland, Widerrufsrecht für Tablet-Verträge

Truck von Zooplus (Bild: Bjoern Wylezich / Shutterstock.com)

Der Finanzinvestor Hellman & Friedman will wie berichet den deutschen Online-Tierbedarfshändler Zooplus für rund 2,8 Milliarden Euro übernehmen und von der Börse nehmen. Das ist nicht zuletzt auch deshalb bemerkenswert, weil der Onlinehandel für Finanzinvestoren wie H&F bisher stets ein rotes Tuch war. Im neuen Exchanges-Podcast unterhalten sich Jochen Krisch und Marcel Weiß deshalb über die aktuelle Lage bei Zooplus und den sich wandelnden Blick der Finanzwelt auf den Onlinehandel.

Auch in der Türkei werden Startups immer häufiger als „Einhörner“ bewertet, also auf einen Marktwert von mindestens einer Milliarde Dollar taxiert. Jüngstes Beispiel ist der Onlinehändler Trendyol, der ist einer neuen Finanzierungsrunde 1,5 Milliarden Dollar einsammelte und auf über 10 Milliarden Marktwert kommt. Auch der Schnelllieferdienst Getir ist bereits ein „Einhorn“. Was beide Unternehmen eint: Sie sind auch in Deutschland aktiv, Trendyol bereits seit 2018 und Getir seit diesem Sommer. Deutschland steht nun ein Andrang weiterer türkischer Startups bevor, wie Gründerszene berichtet.

Verträge in Läden, zum Beispiel in Mobilfunkshops, werden immer häufiger per Tablet abgeschlossen und digital unterschrieben. Verbraucherschützer raten dabei zu besonderer Vorsicht: „Eigentlich könnte ich auch hier den Vertrag lesen und zurückscrollen. Das tut aber keiner, vor allem nicht, wenn der Verkäufer ungeduldig ist und hinter mir der nächste Kunde wartet“, sagt der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller. Deshalb fordert sein Verband für solche Verträge nun ein Widerrufsrecht ähnlich wie im Onlinehandel, wo ein Kauf bis zu 14 Tage nach Abschluss zurückgenommen werden kann.

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