NewStore bekommt 45 Mio Dollar, Coolblue plant Store in Düsseldorf, wie Everdrop 120.000 Follower aufbaute.

von Florian Treiß am 12.Juli 2021 in News

Liebe Leserinnen & Leser,

immer wieder wird von Unternehmen und Institutionen eingefordert, dass sie Haltung zeigen sollen. Ansonsten können sie schnell im Shitstorm landen wie jüngst die UEFA. Nachdem der EM-Sponsor Heineken zwischenzeitlich darauf mit regenbogenfarbener Bandenwerbung reagiert und sich für Vielfalt positioniert hatte, sorgt das Unternehmen mit einem weiteren Statement für Aufmerksamkeit: Ein neuer Videoclip zeigt Seniorinnen und Senioren, die in einem Club eine Party feiern. Der Spot endet mit dem Slogan „Die Nacht gehört den Geimpften“. Durchaus gelungen! Doch es kam, wie es kommen musste: Impfgegner rufen nun via Social Media zum Boykott von Heineken auf. Das wird Heineken aber als zweitgrößte Brauerei der Welt aushalten können und steht weiter zu der Botschaft.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

Kleinteilige Innenstädte sind die Zukunft: Ladenbau-Präsident Carsten Schemberg im Interview

„Generell ist guter Ladenbau oder gutes Design immer individuell“, sagt Carsten Schemberg, Präsident des Deutschen Ladenbau Verbandes. Schemberg verrät: „Ausgezeichnete Projekte sind dadurch gekennzeichnet, dass sie den Inhalt der Marke, die Nachricht, deren DNA, so transportieren, dass derjenige, der einen Raum betritt, das sofort versteht, und dass das die Marke unterstützt.“ Der langjährige Experte für Ladenbau führt in mittlerweile dritter Generation das Familienunternehmen Theodor Schemberg Einrichtungen in Mettingen. In einem Vorab-Interview zum Trendforum Retail am 6./.7. Oktober in Frankfurt, wo Schemberg einer der Speaker ist, wagt er für Location Insider einen Blick in die Zukunft: „Die Innenstadt in fünf oder sechs Jahren wird kleinteiliger, variabler, neue Formen des Handels haben.“
weiterlesen auf locationinsider.de

NewStore bekommt 45 Mio Dollar, Thomanns Milliardenumsatz, AO wächst in Deutschland kräftig

Seriengründer Stephan Schambach (Intershop, Demandware) freut sich über eine neue Finanzierungsrunde für NewStore: 45 Millionen Dollar von Bestandsinvestoren fließen in das Startup aus Boston, mit dessen Software „ganze Filialen auf einem Smartphone betrieben“ werden können, wie Schambach uns letztes Jahr im Interview sagte. Das Unternehmen hat im 1. Halbjahr 2021 ein erhebliches globales Wachstum verzeichnet und seinen Umsatz mit Omnichannel-as-a-Service im Jahresvergleich um mehr als 100 Prozent gesteigert. Die Lösungen von NewStore sind bereits in hunderten Einzelhandelsgeschäften in 20 Ländern (Nordamerika, Europa und Asia-Pacific) ausgerollt, u.a. bei Burton Snowboards, Decathlon oder Ganni.

Der Online-Musikgerätehändler Thomann hat schon 2019 beinahe eine Milliarde Euro Umsatz erzielt, wie aus einem nun veröffentlichten Jahresabschluss hervorgeht. Das war ein Plus von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei hatte das Unternehmen ausreichend liquide Mittel und es gab keinerlei Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Die Investitionen im Geschäftsjahr 2019 konnten daher komplett aus dem operativen Cash Flow finanziert werden. Für 2020 hat das Unternehmen bereits mit einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro gerechnet, doch noch ist keine genaue Zahl bekannt.

Der britische Elektronik-Onlinehändler AO ist im am 31. März 2021 abgeschlossenen Geschäftsjahr in Deutschland kräftig gewachsen: So steht ein Netto-Umsatz von 226 Mio Pfund (264 Mio Euro) in den Büchern, der damit 81 Prozent über dem Vergleichswert aus dem Jahr zuvor liegt (125 Mio. Pfund). Damit wuchs AO in Deutschland etwas stärker als im Heimatmarkt Großbritannien, wo es ein Plus von 73 Prozent auf 1,2 Mrd Pfund gab. Im Gegensatz zu Wettbewerbern liefert AO.de seine Großgeräte über eine hauseigene Lieferflotte aus und bietet auch Montagservices an. Brauchte es für Deutschland 6 Jahre und 150 Mio Pfund Anlaufinvestitionen, um die Gewinnschwelle zu erreichen, sollen künftig für jedes neue Land 30 Mio. Pfund reichen.

Coolblue plant Store in Düsseldorf, Rose Bikes mit Shop-in-Shop, L’Osteria expandiert wieder

Nicht nur AO aus Großbritannien, sondern auch Coolblue aus den Niederlanden mischt den den Elektronikhandel auf. Seit vergangenem Jahr hierzulande bereits als Onlinehändler aktiv, soll bald auch ein stationärer Laden folgen: Standort der 2.600 Quadratmer großen Filiale ist der Düsseldorfer Kö-Bogen II, der für die größte grüne Fassade Europas bekannt ist. Mit der Eröffnung seines ersten deutschen stationären Shops setzt Coolblue den Aufbau der eigenen Infrastruktur in Deutschland mit seinem eigenen Liefer- und Montageservice CoolblueLiefert, dem eigenen Fahrrad-Lieferdienst CoolblueRadelt, dem eigenen Kundenservice und den physischen Läden fort. In den Niederlanden eröffnet nächste Woche bereits der 12. stationäre Store von Coolblue.

Die Fahrradmarke Rose Bikes kommt mit ihrer Expansion im stationären Handel voran: So finden Verbraucher seit kurzem Räder von Rose Bikes in Deutschland gleich an sieben zusätzlichen Standorten. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eigene Stores. Vielmehr setzt Rose auf Shop-in-Shop-Kooperationen bei Partnern. Konkret gibt es vier Flächen bei Globetrotter in Köln, Frankfurt, Wiesbaden und Dresden. Außerdem Präsenzen bei Breuninger (Stuttgart), Reischmann (Kempten) und L&T (Osnabrück). Vor Ort können Interessenten die Räder von Rose testen und bestellen, die Räder werden dann nach Hause geliefert. Eine sofortige Mitnahme ist nicht möglich.

Der Systemgastronom L’Osteria ist weiter auf Expansionskurs und hat dabei auch handelsnahe Standorte im Sinn: So eröffnete das auf italienische Pizzen und Pasta spezialisierte Unternehmen zuletzt eigene Restaurants in der Outletcity Metzingen, in München-Pasing und im französischen Lyon. Zudem kamen Franchise-Standorte im Kölner Zollhafen (hier wurde ein Vapiano umgeflaggt), in Lörrach, Augsburg-Lechhausen, Passau und Wolfsburg hinzu. Fürs restliche Jahr sind 20 weitere Eröffnungen geplant. Zudem vertreibt L’Osteria seit kurzem testweise Pasta-Fertiggerichte in ausgesuchten Edeka-Märkten und allen Käfer-Feinkostmärkten in München sowie bundesweit über Gorillas.

– Anzeige –

Machen Sie es wie Adyen, commercetools oder GS1 Germany und nutzen Sie das einzigartige Umfeld von Location Insider, um bei unseren Lesern mit Ihrer Expertise im Einzelhandel und eCommerce zu punkten. Werden Sie Mitglied unseres Content-Partner-Clubs und veröffentlichen Sie viermal im Jahr selbstgestaltete Beiträge auf unserer Website, Crosspromo via Newsletter und Social Media inklusive. Ihre Investition: nur 1.500 Euro pro Jahr. Direkt buchen bei Florian Treiß: treiss@locationinsider.de, Tel: 0341/42053558

Centro wird zu Westfield Centro, wie Everdrop 120.000 Follower aufbaute, Retourenstudie von parcelLab

Das Centro in Oberhausen, Deutschlands größte Shopping- und Erlebniszentrum, wird im September in Westfield Centro umbenannt: Damit wird die Mall Teil eines Netzwerks von Flagship Shopping Centern in Europa und den USA, das insgesamt über eine Milliarde Kund*innen pro Jahr erreicht. Neben bestehenden Standorten in New York, London, Paris oder Stockholm sollen noch weitere Shopping Center das Branding erhalten, nämlich La Part-Dieu in Lyon (Frankreich), La Maquinista und Glòries in Barcelona (Spanien) sowie das Donau Zentrum und die Shopping City Süd in Wien (Österreich).

Das Münchner Startup Everdrop vertreibt umweltfreundliches Putzmittel und will damit Plastikmüll und Chemikalien den Kampf ansagen. Neben dem Produkt ist vor allem der Vertrieb besonders: Das Unternehmen setzt vorrangig auf ein D2C-Konzept und verkauft im eigenen Shop direkt an seine Kund*innen. Mit welchen Tools das erst 2019 gegründete Unternehmen so schnell ein echtes Business aufbauen konnte, erzählt Gründer David Löwe bei OMR. Mittlerweile hat Everdrop schon 120.000 Follower bei Instagram und sicherte sich im Februar eine Finanzierung von 18 Millionen Euro.

Der Versandspezialist parcelLab hat das Retouren-Erlebnis bei 100 der größten deutschen Online-Händler analysiert. Jeder zweite Händler dehnt demnach seine Rückgabefristen über das gesetzliche Minimum von 14 Tagen hinaus aus, während sich vor allem die klassischen Katalogversender noch an der gesetzlichen Frist orientieren. Immer weniger Händler (36 statt wie im Vorjahr 40) legen ihren Paketen Retourenaufkleber bei, sondern bieten den Kunden stattdessen die Möglichkeit, diese online herunterzuladen (49 statt 26 im Vorjahr). Besonders kompliziert: Bei acht Shops muss das Retourenlabel per Mail oder Telefon angefordert werden, weitere acht Shops bieten überhaupt keine fertigen Retourenscheine.

Location Insider ist Deutschlands Fachdienst zur Digitalisierung des Handels. Unser kostenloser Newsletter erscheint montags bis freitags um 11 Uhr. Besuchen Sie uns online auf unserer Website oder folgen Sie uns bei LinkedIn, Twitter oder Facebook. Infos zu Werbemöglichkeiten und Content Marketing bei uns erhalten Sie in unseren Mediadaten.


Newsletter abonnieren

Abonnieren Sie den kostenlosen Newsletter von Location Insider. Wir liefern darin täglich gegen 11 Uhr business-relevante Hintergründe zur Digitalisierung des Handels.

Hiermit akzeptiere ich die Datenschutzbestimmungen.

Artikel teilen