Nun ist Apple Pay da.
von Andre Schreiber am 11.Dezember 2018 in News, PaymentDas Warten hat ein Ende und die Aufregung ist groß. Seit heute ist jetzt Apples Bezahlverfahren auch in Deutschland verfügbar. Gute vier Jahre nach dem Start können somit auch die Kunden hierzulande mit iPhone und Apple Watch bezahlen. Vorausgesetzt natürlich, die Hausbank macht mit und die Kasse im Laden unterstützt das kontaktlose Bezahlen.
Für die Akzeptanz im Handel stehen die Zeichen indes nicht schlecht. Über 800.000 Terminals wurden bereits für das kontaktlose Bezahlen per NFC-Technik umgerüstet. Und am heutigen Tag treffen im Minutentakt Pressemitteilungen von Kreditinstituten ein, die den Start von Apple Pay begrüßen. Mit dabei sind u.a. Deutsche Bank, N26, boon, HypoVereinsbank, Hanseatic Bank, Fidor Bank, bunq, American Express, Santander und Comdirect Bank. Die Sparkassen hatten ja vorab bereits eine Absage erteilt und setzen statt dessen lieber auf eigene Apps und Lösungen.
Einen guten Riecher für den Starttermin bewies Kollege Volker Weber, der das Datum bereits vor Wochen vorhersagte und eine einfache Erklärung lieferte. So einfach kann es manchmal sein.
Nicht wenige Experten erwarten mit der Einführung von Apple Pay einen starken Impuls für das mobile Bezahlen in Deutschland. So hat Marcus W. Mosen in einem Gastbeitrag für Finanz-Szene.de einmal den langen Weg zum mobilen Bezahlen in Deutschland skizziert. Er kommt zu dem Schluss:
„Mit dem Eintritt von Apple Pay in den deutschen Markt endet damit gefühlt ein großes Vakuum im Kosmos des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in Deutschland. Jetzt ist klar, dass allen Smartphone-Nutzern eine Lösung zur Verfügung steht. Die Möglichkeit zum Mobile Payment ist damit in Deutschland flächendeckend angekommen – beim Konsumenten und im Handel.“
Dieser Meinung schließt sich Volker Koppe, Head of Digital bei Visa, an:
„Wir erwarten, dass das mobile Bezahlen mit Visa in Deutschland mit dem Start von Apple Pay weiter an Momentum gewinnt. Schon jetzt ist die Offenheit der Menschen gegenüber dem mobilen Bezahlen im Alltag bemerkenswert.“
Seine These kann er auch mit einer frisch erstellten Studie untermauern. Das Marktforschungsinstitut Innofact hatte im Auftrag von Visa Ende November 1.000 Smartphone-affine Personen befragt, um herauszufinden, wie sie über das Thema mobiles Bezahlen denken.
Die Studie ergab, dass mehr als die Hälfte der Smartphone-Nutzer beim Tanken, für Einkäufe im Supermarkt oder am Fahrscheinautomaten das Handy benutzen will. Dabei würden 2 von 3 Befragten Kleinbeträge unter 25 Euro mit dem Smartphone bezahlen. Die Verbraucher sehen in den Faktoren Zeit und Praktikabilität die größten Vorteile beim mobilen Bezahlen gegenüber anderen Zahlungsmitteln. 54 Prozent sind der Ansicht, dass so Wartezeiten an der Kasse verkürzt werden, 49 Prozent finden es praktisch, da sie keinen Geldbeutel mehr mitnehmen müssen.
Klar ist aber auch. Ganz flächendeckend geht das mobile Bezahlen in Deutschland auch mit Apple Pay noch nicht. Und in der Praxis kann es dann auch schon mal an Details scheitern, wie ein Alltagstest der Tagesschau ergab.
Aber der nächste große Schritt ist erfolgt. In diesem Sinne also, welcome, Apple Pay.
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